Bayerns Musiala im WM-Fokus: Ist Youngster Flicks größter Trumpf?

München - Mit seiner nächsten Weltklasse-Leistung verzückte Jamal Musiala (19) kurz vor dem Start der WM-Mission Trainer, Mitspieler und Experten. Dem Youngster des FC Bayern München könnte eine entscheidende Rolle zukommen.

Jamal Musiala (19) überzeugt im Dress des FC Bayern München.
Jamal Musiala (19) überzeugt im Dress des FC Bayern München.  © Bernd Thissen/dpa

"Er ist schon ein geschliffener Diamant. Er ist Gold wert für uns in der Nationalmannschaft und bei Bayern auch", lobte Nationaltorwart Manuel Neuer (36) den erst 19 Jahre alten Künstler am Ball. "Er ist ein Schlüsselspieler auch für die Weltmeisterschaft. Der Spieler macht einfach den Unterschied."

Beim souveränen 2:0 des Rekordmeisters beim FC Schalke 04 glänzte Musiala als Offensiv-Taktgeber und zweifacher Torvorbereiter. Fast jeder Angriff lief über das Ausnahmetalent. "Das ist Zauberei, das ist Messi-like", sagte Ex-Weltmeister Lothar Matthäus (61) als Experte des Senders Sky spürbar entzückt.

Seit Wochen in Topform, soll Musiala auch in Katar eine zentrale Rolle in der Nationalelf einnehmen. Im aktuellen WM-Flow ist er für Hansi Flick (57) ein äußerst großer Trumpf, vielleicht sogar der größte.

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Schon am Sonntag versammelte der Bundestrainer seine Nationalspieler in Frankfurt am Main.

Auf Musialas Account bei Instagram war bereits kurz nach dem letzten Liga-Auftritt in diesem Jahr zu lesen: "Ein großartiges Gefühl, in meinem 100. Spiel für den FC Bayern zu gewinnen. Jetzt voller Fokus auf das DFB-Team."

Jamal Musiala knackt als erster U20-Profi die Marke von 100 Pflichtspielen für den FC Bayern München

Jamal Musiala (19) ist beim FC Bayern München ein wichtiger Spieler.
Jamal Musiala (19) ist beim FC Bayern München ein wichtiger Spieler.  © Sven Hoppe/dpa

Als erster U20-Profi überhaupt knackte Musiala die Marke von 100 Pflichtspielen für die Roten. Allein das zeigt die Ausnahmestellung, die der Youngster beim einmal mehr souveränen Tabellenführer bereits jetzt einnimmt. Er hat großen Anteil daran, dass die Münchner in der Liga, in der Champions League und im DFB-Pokal bestens dabei sind.

"Wir müssen so weiterspielen wie jetzt, dann haben wir auch die Chance, alle Titel zu gewinnen, die wir gewinnen können", sagte Julian Nagelsmann (35) mit Blick auf die Vorstellungen seines Teams. In der Meisterschaft könne man sich nur selbst schlagen.

Musiala bezeichnete der Übungsleiter dabei wenig überraschend als "sehr wichtigen Baustein" der Truppe. Er lobte vor allem auch die Entwicklung in der Defensivarbeit des Turbo-Dribblers. "Er hat eine herausragende Hinrunde gespielt", so Nagelsmann, der lobend nachschob: "Ihn kann grundsätzlich nur eine Verletzung stoppen, sonst wird er weiter so performen wie in den letzten Wochen."

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Gelingt Musiala das in Katar ebenfalls, könnte er einer der ganz großen Stars des umstrittenen Turniers im Emirat werden.

Tempo, Ballbehandlung und eine erstaunliche Übersicht, wie ein erfahrener Spielgestalter - all das zeigt der Youngster derzeit Spiel für Spiel. Immer wieder holt er sich die Bälle tief in der eigenen Hälfte, treibt an. In der Nähe des Tores des Gegners findet Musiala derzeit die fast optimale Balance zwischen einem Pass auf den besser postierten Mitspieler und dem eigenen Abschluss. Mit neun Treffern ist er der beste Liga-Torschütze der Bayern in der bisherigen Saison.

Julian Nagelsmann (35), Trainer des FC Bayern München, ist mit der Entwicklung von Jamal Musiala (19) zufrieden.
Julian Nagelsmann (35), Trainer des FC Bayern München, ist mit der Entwicklung von Jamal Musiala (19) zufrieden.  © Sven Hoppe/dpa

Julian Nagelsmann vom FC Bayern München will sich während Weltmeisterschaft bewusst zurückhalten

Nach nun zehn Siegen in zehn Pflichtspielen in Serie reist allerdings nicht nur Musiala selbstbewusst und in Topform zum Weltturnier. Die zwischenzeitliche Formdelle der Bayern im September scheint gefühlt schon Ewigkeiten zurückzuliegen.

"Es ist schon wichtig, wie die einzelne Performance der Spieler ist und dass der Schwung mitgenommen wird, weil wir nicht mehr viel Zeit haben, bis das Spiel gegen Japan stattfindet", sagte Nationalmannschaftskapitän Neuer mit Blick auf das erste WM-Gruppenspiel am 23. November. Trainer Nagelsmann will sich während der Weltmeisterschaft bewusst zurückhalten.

Ab und zu werde er seinen Spielern zwar mal schreiben, sagte er im Vorfeld der Endrunde. Er wolle Flick aber nicht dazwischenfunken. "Ich werde da keine taktischen Anweisungen geben, sondern wenn, dann lobende Worte finden oder aufbauende Worte - je nachdem, wie es halt läuft." Für Musiala wären lobende Worte aktuell nichts Neues.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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