Bayerns Goretzka lehnte offenbar Mega-Angebot ab! Selbstverständlich ist das nicht mehr

München - Die Verträge von gleich mehreren Leistungsträgern des FC Bayern München laufen im kommenden Jahr aus. Verlängerungen sind geplant, die Verhandlungen gestalten sich allerdings schwierig. Bei Leon Goretzka (27) sah das im vergangenen Herbst anders aus - und das, obwohl es an Alternativen sicherlich keinesfalls gemangelt haben dürfte.

Leon Goretzka (27, 2.v.r.) fühlt sich beim FC Bayern München extrem wohl, hat seinen Vertrag an der Säbener Straße deshalb langfristig verlängert.
Leon Goretzka (27, 2.v.r.) fühlt sich beim FC Bayern München extrem wohl, hat seinen Vertrag an der Säbener Straße deshalb langfristig verlängert.  © Sven Hoppe/dpa

Denn nach Sky-Informationen stand der gebürtige Bochumer unter anderem bei Manchester United ganz weit oben auf der Wunschliste. Demnach hätte er bei den Red Devils den Platz von Paul Pogba (29) übernehmen sollen. Dies sei den Beratern des FCB-Stars vonseiten des Klubs auch mitgeteilt worden.

Trotz des wohl zweifelsohne lukrativen Angebots, das einen ansehnlichen Gehaltssprung bedeutet hätte und die Möglichkeit, bei einem der weltweit renommiertesten Vereine in der Premier League eine wichtige Rolle übernehmen zu können, fiel die Entscheidung letztlich zugunsten der Bayern aus.

"Die Mannschaft, der Verein und das Umfeld sind nicht nur hochprofessionell, sondern auch familiär. Diese Mischung ist einer der Erfolgsgaranten dieses Klubs", gab der Spieler im Zuge der Verlängerung an der Säbener Straße damals spürbar zufrieden zu Protokoll. Er freue sich deshalb, "dass ich meinen Vertrag vorzeitig bis 2026 verlängern durfte", sagte Goretzka, der seit 2018 das Münchner Trikot trägt.

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Viel Aufregung gab es um den ganzen Prozess nicht, wenngleich die jeweiligen Verhandlungen über für beide Parteien zufriedenstellende Modalitäten dennoch entsprechend geführt worden sein dürften. Die gewünschte Richtung von Spieler- sowie Vereinsseite schien aber von Anfang an klar erkennbar, was sich schließlich auch in der Wortwahl widerspiegelte.

Es sind Worte, die inzwischen keine Selbstverständlichkeit mehr zu sein scheinen - zumindest nicht in dem Maß, in dem das früher noch der Fall gewesen war. Oftmals spielen dabei die Themen Wertschätzung und Wahrnehmung eine wichtige Rolle.

Dies war bei Niklas Süle (26), den es zu Borussia Dortmund zieht, der Fall und dürfte gleichermaßen auch bei all den zeitnah anstehenden Gesprächen mit Spielern wie Robert Lewandowski (33), Thomas Müller (32), Manuel Neuer (36) und Serge Gnabry (26), deren Verträge jeweils nach der nächsten Saison auslaufen, von zentraler Bedeutung sein.

FC Bayern München muss Leistungsträger binden - oder für passenden Ersatz sorgen

Bleiben Thomas Müller (32) und Robert Lewandowski (33) beim FC Bayern München - oder müssen sich die Bosse nach Alternativen umschauen?
Bleiben Thomas Müller (32) und Robert Lewandowski (33) beim FC Bayern München - oder müssen sich die Bosse nach Alternativen umschauen?  © Angelika Warmuth/dpa

Es handelt sich bei den Akteuren schließlich nicht um Ergänzungsspieler, sondern um Eckpfeiler der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann (36), die entsprechende Forderungen haben werden. Der Zeitdruck, der aufgrund der Möglichkeit eines ablösefreien Abschieds im Jahr 2023 über den Verhandlungen schweben dürfte, erhöht den Druck auf Hasan Salihamidzic (45) und Co. zusätzlich. Hinter den Kulissen ist einiges los.

Und es wird noch deutlich mehr los sein, sollte es den Münchnern am Samstagabend gegen den BVB gelingen, die zehnte Meisterschaft in Serie perfekt zu machen und dadurch einen alleinigen Rekord - zumindest im Hinblick auf die fünf bedeutendsten Ligen Europas - aufzustellen. Derzeit liegen Juventus Turin (Meister in der Serie A von 2012 bis 2020) und die Roten (2013 bis 2021) mit neun Titeln gleichauf.

Denn dann ist die Saison drei Spieltage vor Schluss aus Sicht des Klassenprimus praktisch vorbei, es könnte somit ein Fazit gezogen werden. Sonderlich positiv wird dieses allerdings eher nicht ausfallen.

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Grund dafür sind das blamable Aus im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach und natürlich das Verpassen des Halbfinales der Champions League, nachdem im Viertelfinale gegen den FC Villarreal völlig überraschend Endstation war.

Um in der nächsten Saison in allen Wettbewerben wieder oben mitmischen und den eigenen Ansprüchen sowie denen der Anhänger gerecht werden zu können, müssen die Verantwortlichen deshalb zum einen mit Vertragsverlängerungen von Leistungsträgern Zeichen setzen und zum anderen den Kader in diesem Sommer vor allem in der Defensive verstärken.

Sollte es nicht gelingen, mit den Genannten zu verlängern, müssen diese im Sommer verkauft werden, um zumindest den finanziellen Schaden im Rahmen zu halten und das Geld reinvestieren zu können. Auf dem Markt Abnehmer zu finden, dürfte das geringste Problem darstellen. Passenden Ersatz zu verpflichten, wird schon deutlich schwieriger.

Titelfoto: Sven Hoppe/dpa

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