Weltstar Mané beim FC Bayern: Winner-Typ mit Reibungs-Auftrag

München - Sadio Mané (30) ist in München. Medizincheck, Vertragsunterschrift und Vorstellung lauten die ersten Schritte für den Offensivstar beim FC Bayern München. Der Top-Transfer soll vieles bewirken.

Sadio Mané (30, r.) ist der Königstransfer des FC Bayern München.
Sadio Mané (30, r.) ist der Königstransfer des FC Bayern München.  © Jon Super/AP/dpa

Schon die Ankunft von Mané mit seiner Entourage am Münchner Flughafen dokumentierte, dass es sich auch für den FC Bayern um einen Transfer mit einer ganz besonderes hohen Strahlkraft handelt.

Der neue Spektakel-Kicker der Bundesliga kam im Privatflieger nach Deutschland. Eine rote Limousine holte den Akteur auf dem Rollfeld ab, um ihn zum anstehenden Medizincheck in die Stadt zu fahren. Vor der Klinik schrieb Mané dann schon im roten Bayern-Shirt fleißig die ersten Autogramme.

"Auf jeden Fall freuen wir uns alle, sind alle stolz drauf, dass wir so einen großen Spieler, so einen Weltstar nach München holen können", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic (45) zum Star.

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Nach dem erwarteten Daumen hoch der Bayern-Ärzte könnte der vom deutschen Meister mit dem FC Liverpool vereinbarte Transfer des Afrika-Cup-Siegers aus dem Senegal endgültig vollzogen und im Anschluss am Mittwoch vorgestellt werden.

Mané wird in München einen hoch dotierten Vertrag bis 2025 unterschreiben. Die Ablösesumme beträgt dem Vernehmen nach 32 Millionen Euro. Sie könnte durch gewisse Zusatzleistungen auf 41 Millionen ansteigen.

Verpflichtung von Sadio Mané deutliches Zeichen an Spieler des FC Bayern München

Sadio Mané (30, l.) versteht es, sich durchzusetzen.
Sadio Mané (30, l.) versteht es, sich durchzusetzen.  © Ian Walton/AP/dpa

Seiner besonderen Bedeutung entsprechend soll Mané auf jeden Fall auch rasch der Öffentlichkeit präsentiert werden - und zwar in der Allianz Arena. So wie einst der Kolumbianer James Rodriguez (30) oder Philippe Coutinho (30) und der 80-Millionen-Euro-Rekordtransfer Lucas Hernández (26).

Schließlich ist die Verpflichtung von Mané ein ganz besonderes Signal der Bayern - nach innen und außen. Der Transfer ist ebenfalls das Bravourstück für den oftmals kritisch beäugten Salihamidzic.

"Sadio fühlt sich wohl", erklärte der Sportvorstand bei Sky nach den ersten Stunden des Neuzugangs in München. Die Verpflichtung könnte der Bayern-Führung um Vorstandschef Oliver Kahn (53) zudem Spielraum in der sehr brisanten Personalie Robert Lewandowski (33) eröffnen. Ein zeitiges Abrücken von Kahns "Basta" zu einem vorzeitigen Abschied des Weltfußballers im Sommer ließe sich nach dem Mané-Coup vermutlich deutlich besser vermitteln.

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Mané könnte künftig den prominenten Tore-Lieferdienst für Lewandowski spielen.

Er soll aber vor allem einen Leistungsschub im Münchner Ensemble auslösen. Sein Zugang gibt Spielern wie Manuel Neuer (36) oder Joshua Kimmich, der gerade erst seiner langjährigen Lebensgefährtin Lina Meyer das Ja-Wort gegeben hat, die Gewissheit, dass sie mit dem Klub weiter um alle Titel mitspielen können. "Der Verein hat immer einen guten Kader zusammengestellt in den letzten Jahren. Wir hatten immer eine Top-Mannschaft", schilderte Kapitän Neuer beim Nationalteam seine Sichtweise.

Manés Ankunft wirkt in der prominent besetzten Münchner Offensive vor allem wie ein Druckmittel auf andere Asse wie Leroy Sané (26) oder Serge Gnabry (26). Sané zündete in seinen ersten beiden Spielzeiten nur sporadisch. Und bei Nationalspieler Gnabry steht ein ablösefreier Wechsel 2023 im Raum. Hier sind die Bayern nun frühzeitig gewappnet.

Sadio Mané soll FC Bayern München in der Champions League beflügeln

Sadio Mané (30) soll beim FC Bayern München auch den Druck innerhalb der Mannschaft erhöhen. Eine Leistungsförderung soll die Folge sein.
Sadio Mané (30) soll beim FC Bayern München auch den Druck innerhalb der Mannschaft erhöhen. Eine Leistungsförderung soll die Folge sein.  © Rui Vieira/AP/dpa

Der explosive Vollblutstürmer Mané bietet Trainer Julian Nagelsmann (34) vielfältige Optionen. Der nur 1,75 Meter große Profi, der unter Trainer Jürgen Klopp (55) in Liverpool zum Weltklassestürmer reifte, kann vorne sämtliche Positionen besetzen.

Mané ist zudem ein Winner-Typ. Mit Liverpool wurde er Champions-League-Sieger und Meister. Mané schießt Tore. Und er bereitet Tore vor.

Die Allianz Arena kennt er übrigens auch schon: Die Fans, die ihm dort künftig wöchentlich zujubeln können, ließ er vor drei Jahren auf den Rängen leiden, als er Liverpool als zweifacher Torschütze zum 3:1 in München schoss und sein Team damit ins Viertelfinale der Champions League führte.

Die Königsklasse ist die Bühne, auf der Mané die Bayern besonders beflügeln soll. Mit ihm kann Übungsleiter Nagelsmann frische Reizpunkte in der Mannschaft setzen. Uli Hoeneß (70) hatte diese Notwendigkeit schon im Frühjahr angesprochen: "Ich habe gehört, dass die Stimmung in der Mannschaft sehr gut ist - vielleicht zu gut." Es gebe "zu wenig Reibung", mutmaßte der Ehrenpräsident.

Auch Nagelsmann sprach in seinem ersten Bayern-Jahr mehrmals an, dass Veränderungen im Kader leistungssteigernd sein können. "Reibung im Team können wir am Ende selbst herstellen, wenn man am Transfermarkt aktiv ist", sagte Nagelsmann. Das könnte mit dem Kader-Upgrade durch Mané gelingen.

Titelfoto: Jon Super/AP/dpa

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