Andreas Wiegel hat endlich neuen Klub: DDR-Rekordmeister krallt sich den Ex-Auer!
Berlin - Transfercoup des BFC Dynamo! Der DDR-Rekordmeister hat sich die Dienste vom langjährigen Profi Andreas Wiegel (30) gesichert, der zuletzt vereinslos war.

Das gab der Tabellenzweite der Regionalliga Nordost am Dienstagnachmittag bekannt. Der vielseitig einsetzbare Außenbahnspieler stand bis zum Sommer beim belgischen Erstligisten Waasland-Beveren unter Vertrag, mit dem er aber aus der Jupiler League abstieg, weshalb es für ihn dort nicht weiterging.
Zuvor hatte Wiegel in zwei Jahren 39 Partien (ein Tor, vier Vorlagen) für den Verein aus Ostflandern bestritten. Doch bekannt ist er vor allem aus seiner Zeit in Deutschland, die beim SC Paderborn 07 und FC Schalke 04 in der Jugend begann.
Bei den Knappen schaffte der vielseitig einsetzbare Kicker sogar den Sprung zu den Profis und feierte am 14. Dezember 2011 ein erfolgreiches und denkwürdiges Debüt in der Europa League.
Beim 3:0-Sieg bei Maccabi Haifa wurde Wiegel in der 65. Minute für den heutigen PSG-Star Julian Draxler (28) eingewechselt und traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit gleich mal zum Endstand! Davon abgesehen musste er allerdings mit Einsätzen in der U23 vorliebnehmen (53 Spiele, neun Tore, drei Assists), weshalb er die Knappen Ende Juli 2012 verließ und sich ablösefrei dem FC Erzgebirge Aue anschloss.
Bei den Veilchen konnte sich der einmalige deutsche U16-Nationalspieler allerdings nicht entscheidend durchsetzen, obwohl er am 9. Dezember 2012 im Millerntor-Stadion beim FC St. Pauli mit einem Treffer und einer Vorlage viel zum 3:0-Auswärtssieg des FCE beitrug. Doch ihm fehlte auf diesem Niveau noch die Konstanz.
BFC Dynamo verkündet die Verpflichtung von Andreas Wiegel bei Facebook
Andreas Wiegel spielte vier Jahre für den MSV Duisburg, war auch für den FC Rot-Weiß Erfurt aktiv

Mehrfach musste er jedoch in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln und schloss sich nach nur einem Jahr im Erzgebirge per Leihe dem damaligen Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt an.
Hier avancierte er zur Stammkraft und kam in zwei Spielzeiten auf wettbewerbsübergreifend 53 Einsätze (sieben Tore, sechs Vorlagen). So entschied er am 23. August 2014 den Ostkracher gegen Dynamo Dresden mit einer Bude und einer Vorlage für RWE, das am Ende mit 2:0 gewann.
Damit empfahl er sich für höhere Aufgaben und schloss sich zum 1. Juli 2015 dem MSV Duisburg an, wo er zum Start aber richtig Pech hatte und sich einen Kreuzbandriss zuzog, weshalb er in der Zweitliga-Saison nur einmal auflaufen konnte.
Auch 2017/18 war Wiegel das Glück nicht hold, weil ihn ein Meniskusriss für mehrere Monate außer Gefecht setzte. Davon abgesehen setzten die Zebras aber auf Wiegel, der in seinen vier Jahren auf 82 Partien kam, in denen er fünf Tore erzielte und neun Assists gab. Nach dem Zweitliga-Abstieg des MSV ging er dann erstmals ins Ausland, wo er in Beveren dann endlich mal in der 1. Liga spielte.
Für die viertklassige Regionalliga Nordost ist der dynamische und kampfstarke Wiegel daher eigentlich zu gut. Doch da der BFC Dynamo seine Spitzenposition eingebüßt hat, man die vielen verletzten Spieler auf Dauer nicht adäquat ersetzen kann und weil die Weinrot-Weißen hinter den Berliner Athletik Klub 07 zurückgefallen sind, der seinerseits mit Jürgen Gjasula (35) nachgerüstet hat, musste man sich umschauen.

Mit Wiegel hat man nun einen hervorragenden Mann gefunden, der Sturmriese Christian Beck (33) mit seinen Flanken füttern kann und der seine Seite mit vollem Einsatz beackern wird.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag