Aue-Coach Rost gesteht eigene Fehler ein: "Muss mir diesen Schuh anziehen"

Aue - Der FC Erzgebirge Aue muss schleunigst in der 3. Liga ankommen, sie zuallererst aber annehmen. Dass dies bisher noch nicht geschah, räumt Cheftrainer Timo Rost (43) selbstkritisch ein.

Timo Rost (43, r.) übt Selbstkritik - hier mit "Co" Oliver Gorgiev (M.) und Torwarttrainer Tomislav Piplica (53).
Timo Rost (43, r.) übt Selbstkritik - hier mit "Co" Oliver Gorgiev (M.) und Torwarttrainer Tomislav Piplica (53).  © IMAGO/Bert Harzer

"Es geht darum, effizienter und kompakter zu werden sowie den Spielstil, den diese Liga vorgibt, endlich anzunehmen", sagte Rost, nachdem Wiesbaden beim 1:5 seiner Mannschaft "ein Lehrbeispiel gab, Spiele in dieser Liga zu gewinnen".

Der 43-Jährige steht in der Pflicht, was ihm bewusst ist: "Ich muss ganz klar sagen, dass ich nicht sauer auf meine Spieler bin, sondern ich mir diesen Schuh anziehen muss." Seine Aufgabe sei es, eine Mannschaft auf den Platz zu bekommen, die Gegnern à la Wiesbaden Paroli bieten kann.

Eigene Fehler derart deutlich einzugestehen, zeugt von Rückgrat. Wichtig ist nun, die richtigen Lehren daraus zu ziehen, wozu gehört, jene Philosophie, die ihm bislang vorschwebte, und den Spielstil komplett auf den Prüfstand zu stellen, um am Ende die Antwort darauf zu finden, ob es die richtige Art und Weise ist, in der 3. Liga zu bestehen.

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FC Erzgebirge Aue Aues Torschütze Pepic: "Freital konnte kräftemäßig mit uns mithalten"

Gleichzeitig müssen auch die Spieler in sich gehen, ob sie in dieser "Kackliga", wo Fußball oftmals mehr gearbeitet denn gezockt wird, auch gegenhalten (können). Gegen Wiesbaden stach ins Auge, dass ab der 20. bis 25. Minute etwas gehörig auseinanderklaffte.

Nämlich einerseits als Absteiger ein gewisses Anspruchsdenken zu haben und andererseits dies auch nach außen zu verkörpern.

Noch fremdelt Aue mit der 3. Liga

Aues Neuzugang Sam Schreck (23) versucht Wiesbadens Emanuel Taffertshofer (27) zu stoppen.
Aues Neuzugang Sam Schreck (23) versucht Wiesbadens Emanuel Taffertshofer (27) zu stoppen.  © picture point/Sven Sonntag

Außer Marvin Stefaniak, der im Vorwärtsgang auch mal ins Risiko ging, statt davor zurückzuschrecken, wurde ziemlich viel Alibi-Fußball geboten. Auch von den erfahrenen Akteuren.

Da wurde zum Beispiel nach etwas mehr als einer halben Stunde bei eigenem Freistoß am gegnerischen Strafraumeck, der zum Einwurf abgewehrt wurde, nicht der zweite Ball sofort wieder scharfgemacht, sondern letzten Endes über Linus Rosenlöcher und Ulrich Taffertshofer zurück zu Torhüter Philipp Klewin gespielt, sodass Wiesbaden komplett herausrücken konnte, statt am eigenen Strafraum festgepinnt zu werden.

Aue fremdelt noch mit der 3. Liga. Viel Zeit bleibt nicht mehr, sich einzugewöhnen. Spätestens am 11. September im Derby gegen Zwickau werden die Veilchen von Kämpfern wie Davy Frick (32) &. Co. gezeigt bekommen, wo der Frosch die Locken hat. Es ist aber nicht der einzige Klub, der Aue ordentlich in die Parade fahren kann.

Titelfoto: IMAGO/Bert Harzer

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