Aue-Coach Rost zu den Neuen aus Bayern: "Ich weiß, was ich bekomme"
Aue - Was sich mit den ersten Neuzugängen beim FC Erzgebirge Aue schon andeutete, setzte sich mit dem letzten fort: Trainer Timo Rost (43) hat ein Faible für Spieler mit Wurzeln in Bayern.
Den Auftakt machte Felix Göttlicher (20), geboren in der Nähe von Ingolstadt, den bisherigen Abschluss bildete Ulrich Taffertshofer (30). Er erblickte in Penzberg in Oberbayern das Licht der Welt. Alles nur Zufall? "Jein", sagt der Coach.
Um es kürzer zu machen: Nur die Torhüter Lukas Sedlak (22) sowie die beiden vom FSV Zwickau kommenden Neuzugänge Steffen Nkansah (26) und Marco Schikora (27) haben mit dem weiß-blauen Freistaat nix zu tun. Alle anderen schon.
Selbst die gebürtigen Sachsen Alexander Sorge (29) und Marvin Stefaniak (27), sie kamen von bayerischen Vereinen ins Erzgebirge. Solch eine derartige Flut aus südlicher Richtung gab es bei den Veilchen noch nie. Rost kommt aus Lauf an der Pegnitz. Da steckt ein Plan dahinter.
Rost schmunzelt, als er auf das Thema angesprochen wird. "Das spielt für mich eigentlich keine Rolle, wo der Spieler her ist. Ich will aber auch nicht sagen, dass es Zufall ist. Ich habe lange in Bayern gearbeitet und weiß daher, was ich bekomme", so Rost.
Aue-Coach Rost: "Ich werde niemals so arbeiten, dass ich irgendwelche auf Zuruf nehme"
Beispiele: Tim Danhof (25) und Ivan Knezevic (28) hat er schon in Bayreuth trainiert, Göttlicher (Unterhaching), Linus Rosenlöcher (21), Paul-Philipp Besong (21, beide "U23" Nürnberg) und Lenn Jastremski (21, "U23" Bayern) waren einst Gegner in der Regionalliga.
Rost wählt sorgfältig aus, sagt er. Er sei keiner, der sich über geschickt zusammengebastelte Videoschnipsel Spieler andrehen lasse. Er treffe nur Entscheidungen, wenn er die Auserwählten zuvor selbst live unter die Augen genommen hat.
"Mir ist wichtig, in der Kaderplanung zu wissen, welchen Kicker bekomme ich. Ich werde niemals so arbeiten, dass ich irgendwelche auf Zuruf nehme, weil ein Berater sagt, er muss sie unters Volk bringen", erklärt er.
"Ich kenne die Spieler, das war mir wichtig. Es war nicht explizit Bayern, das war nicht bewusst. Es war eher das Bewusste auf das, was ich bekomme."
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg, Picture Point/Sven Sonntag