Aue-Keeper Männel: "Genieße es, zwischen den Pfosten zu stehen!"

Aue - Er ist wie Wein: Je älter, desto besser! Martin Männel (34) vom FC Erzgebirge Aue ist nach seiner halbjährigen Verletzungspause wieder in Galaform. Der 34-Jährige rettete seinen Veilchen gegen Elversberg beim 1:1 in den letzten zehn Minuten mit drei spektakulären Paraden den einen Zähler.

Eine seiner drei Großtaten: Martin Männel (34) lenkt den Schuss von Elversbergs Israel Suero Fernandez (28) um den Pfosten.
Eine seiner drei Großtaten: Martin Männel (34) lenkt den Schuss von Elversbergs Israel Suero Fernandez (28) um den Pfosten.  © Frank Kruczynski

Der Kapitän war da, als seinen Vorderleuten nach einem starken, aber eben auch kraftraubendem Spiel der Saft ausging.

Die beim SVE eingewechselte Nick Woltemade (20), Israel Suero Fernandez (28) und Valdrin Mustafa (24) sorgten nochmal für Wirbel, scheiterten aber allesamt. Erst Woltemade (81.), der allein vor Männel stand, dann Fernandez (83.), dessen 18-Meter-Schuss er um den Pfosten lenkte, und in der Nachspielzeit Mustafa.

Der Saarländer zog aus Nahdistanz ab, der FCE-Keeper riss die Arme hoch und parierte. "Am Ende können wir uns bei Martin bedanken", zog Interimstrainer Carsten Müller (51) seinen Hut.

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Männel wollte die Lorbeeren nicht für sich. Für ihn geht es nicht um die einzelne Person. Er sprach von einer Mannschaft, die "viel Willen und Leidenschaft an den Tag gelegt hat. Sie hat sich völlig berechtigt mit einem Punkt belohnt".

Auch weil "wir es geschafft haben, dass Elversberg nicht aussah wie der Spitzenreiter. Für mich war das ein absolutes Topspiel in der 3. Liga".

Elversbergs Nick Woltemade (20, l.) scheiterte frei vor und an Martin Männel.
Elversbergs Nick Woltemade (20, l.) scheiterte frei vor und an Martin Männel.  © Frank Kruczynski

Aue-Torwart Männel: "Ich sehe, dass sich jeder Einzelne in alles reinschmeißt"

Seine größte Tat: In der Nachspielzeit parierte Martin Männel spektakulär gegen Valdrin Mustafa (24, nicht im Bild).
Seine größte Tat: In der Nachspielzeit parierte Martin Männel spektakulär gegen Valdrin Mustafa (24, nicht im Bild).  © Frank Kruczynski

Er hatte seinen Anteil daran, dass dieses Spiel so ausging wie es ausging. "Ich hatte ja auch ein halbes Jahr Zeit, mich auf diesen Moment vorzubereiten", lachte er.

"Es war für mich schon immer das Schlimmste, ein Spiel von Außen mit ansehen zu müssen. Jetzt genieße ich es, mit meinen 34 Jahren zwischen den Pfosten zu stehen. Ich sehe, dass sich jeder Einzelne in alles reinschmeißt. Ich sehe, wie jeder leidenschaftlich verteidigt und da versuche ich auch in letzter Instanz den Einschlag zu verhindern."

Trotz der Leistungssteigerung in den letzten Wochen, das 2:3 in Verl mal ausgenommen, geht Aue als Schlusslicht in die letzten drei Punktspiele des Jahres 2022. Doch der Anschluss ans untere Mittelfeld ist da.

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In Köln, gegen Duisburg und zum Abschluss in Dortmund muss der FCE noch ran. "Der Punkt jetzt hat uns nicht weitergeholfen, zumindest was die Tabelle angeht", wusste Männel.

"Wo er sehr weitergeholfen hat ist, unseren Weg und unsere Arbeit zu bestätigen. Die Reaktion gegen den Spitzenreiter war wichtig, das sollte uns Auftrieb geben. Die zwei Wochen werden uns alles abverlangen. Da brauchen wir solche Leistungen wie gegen Elversberg." Und einen Martin Männel in Topform!

Titelfoto: Frank Kruczynski

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