Aue-Klatsche sorgt für Fan-Frust: Rost-Elf blamiert sich bis auf die Knochen
Aue - So spielt ein Absteiger! Der FC Erzgebirge Aue vergeigt sein Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am Sonntagnachmittag und geht vor 6304 Fans mit 1:5 (0:2) unter.
Wiesbaden verlagerte das Spiel über zwei Stationen von der linken auf die rechte Seite, wo Thijmen Goppel (6.) erschreckend viel Platz besaß und diesen auch nutzte, um aus gut 25 Metern ins linke obere Eck zu schießen. Philipp Klewin hatte freie Sicht und der Ball war lange in der Luft, entscheidend abwehren konnte Aues Keeper den Ball mit den Fingerspitzen aber nicht mehr.
Einen ersten Aufreger gab es in der 16. Minute, als Elias Huth nach leichtem Rempler von Florian Carstens im Strafraum zu Boden ging und die Aktion von Schiedsrichter Dr. Robert Kampka nicht geahndet wurde.
Es war der Beginn einer Drangphase, in der Aue mehr Ballbesitz hatte, ohne entscheidende Akzente zu setzen. Anders Wiesbaden. Goppel ließ Marvin Stefaniak auf der rechten Außenbahn mit einer angetäuschten Flanke aussteigen.
Seine nachfolgende Eingabe wurde zunächst geblockt, landete so aber genau vor den Füßen von Emanuel Taffertshofer. Der jüngere Bruder von Aues Ulrich Taffertshofer zog aus vollem Lauf ins kurze Eck ab und ließ Klewin alt aussehen.
"Aue erwache!" erscholl es nun laut aus dem Fanblock. Mehr als ein abgewehrter Schuss von Dimitrij Nazarov (45.+2) brachten die Veilchen vor der Pause allerdings nicht mehr zustande. So schwach sich Aue präsentierte, war es nicht verwunderlich, dass der Gang in die Halbzeit von Pfiffen begleitet wurde.
Die Startelf vom FC Erzgebirge Aue gegen den SV Wehen Wiesbaden
Die Startformation der Gäste vom SV Wehen Wiesbaden
Aue zerfiel in der zweiten Hälfte in seine Einzelteile
Cheftrainer Timo Rost reagierte mit einem Dreifach-Wechsel zu Beginn des zweiten Durchgangs. Die Horrorshow setzte sich aber nahtlos fort. Nach einem simplen Einwurf in Wiesbadens Hälfte landete das Leder über zwei Stationen am Fünfer bei Benedict Hollerbach (48.) - 0:3.
Läuferisch zeigten die Gastgeber erhebliche Defizite und auch die Abstände zum Gegner stimmten nicht. So durfte Torschütze Hollerbach relativ ungestört an den Strafraum ziehen konnte. Die Eingabe grätschte Steffen Nkansah (56.) zu allem Überfluss ins eigene Netz.
Aue zerfiel nun in seine Einzelteile. Hollerbach (61.) war erneut frei durch - 0:5! "Und ihr wollt Wismut Aue sein?" skandierten die Fans, die ihre Transparente einholten oder vereinzelt schon vorzeitig das Stadion verließen.
Wer ging, verpasste glatt Rot für Wiesbadens Robin Heußer (72.) und den Ehrentreffer durch Maximilian Thiel (76.).
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag