Aue-Knipser Baumgart erklärt den Müller-Effekt
Aue - Tom Baumgart (24) musste sich lange im Geduld üben, ehe er beim FC Erzgebirge Aue wieder eine Chance erhielt von Beginn an ran zu dürfen.
Nach zwei Jahren in denen sich der 24-jährige Youngster größtenteils mit der Rolle als Joker oder Tribünengast begnügen musste, ist er derzeit wieder erste Wahl - und liefert. Bei den ersten beiden Spielen nach dem Rauswurf von Timo Rost (44) erzielte Baumgart jeweils wichtige Tore.
In Eilenburg (2:1) sorgte sein 2:0 für das letztlich knappe Weiterkommen im Sachsenpokal. Nur eine Woche später folgte der zweite Streich. Baumgart erzielte gegen Meppen (3:0) die so wichtige Führung, mit der im Rücken sich die Veilchen den ersten Dreier erspielten.
"Für das Gefühl ist das super! Wir hatten uns unter der Woche nochmal heiß gemacht und wussten, was Freitagabend im Heimspiel möglich ist, wenn wir unsere Leistung auf den Platz bringen", so Baumgart, der sein erstes Ligator seit dem 3:0 in Würzburg am 19. September 2020 markierte.
Aue riss mit dem Auftritt auch die Zuschauer mit. Obwohl die Fanszene wie vorab angekündigt ihren Stimmungsboykott durchzog, herrschte auf den Rängen gute Stimmung. "Uns war bewusst, wenn wir Feuer bringen, gehen auch die Fans mit", so Baumgart.
Aue-Spieler Baumgart über Interimstrainer Müller: "Er hat versucht die Köpfe freizubekommen und den Druck wegzunehmen"
Es sei zwar nur ein erster Schritt von noch ganz vielen gewesen, man könne aber dennoch positiv gestimmt in die nächsten Wochen gehen. Weil sich die Ergebnisse, die wochenlang ausblieben, unter Interimstrainer Carsten Müller (51) sofort eingestellt haben.
Das wirft die Frage auf, an welchen Stellschrauben der Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, der am heutigen Montag seinen 51. Geburtstag feiert, gedreht hat.
"Er hat versucht die Köpfe freizubekommen und den Druck wegzunehmen. Das hat er gut gemacht und ich freue mich, dass wir das mit dem Erfolg im Pokal und den ersten Ligasieg zurückzahlen konnten", so Baumgart.
Müller wirkte aber nicht nur im mentalen Bereich auf die Mannschaft ein, sondern bezog mit ihr ein Teamhotel. Ganz nach dem Motto: voller Fokus auf Freitagabend.
Baumgart: "Das tat jedem gut, da der Tagesablauf dadurch strukturiert ist und man sich als Team zusammen nochmal abstimmen kann."
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg