Aue-Trainer Rost fordert von den Bossen: "Es müssen noch Spieler mit Qualität her"
Aue - Der FC Erzgebirge Aue hat ein Auftaktprogramm in der 3. Liga, das es in sich hat. Nach acht Spieltagen - mit den Derbys daheim gegen Dresden und Zwickau - dürften die Veilchen wissen, wo ihre Reise hingeht. Kaum einer hat es knackiger erwischt.
Der Auftakt in Freiburg, dann kommen die Staffel-Mitfavoriten Osnabrück, in Mannheim, gegen Wiesbaden, in Saarbrücken und gegen Dresden. Die Partie bei Aufsteiger Essen und das Bezirksderby gegen Zwickau runden die Auftaktpaarungen ab.
Die allermeisten Gegner haben aufgerüstet, teilweise Unsummen ausgegeben, um ihren Kader zu verstärken. Wird es da einem himmelangst, wie viel die Vereine investieren?
Aues Trainer Timo Rost (43) nickt erst, schüttelt dann den Kopf: "Also 1860 wollte Elias Huth (25), Ingolstadt wollte ihn auch. Der FCI zahlt, glaube ich, 400.000 Euro Ablöse für Pascal Testroet (31), holt Maximilian Dittgen (27) von St. Pauli. Die Gehälter, die dort aufgerufen werden, das ist krass. Da können wir nicht mithalten", sagt der 43-Jährige.
Schon vor Wochen ärgerte sich Rost, dass ihm Saarbrücken Richard Neudecker (25) von den Löwen vor der Nase wegschnappte, weil der 1. FCS mehr Gehalt zahlte.
Aue-Coach Rost: "Uns haben leider auch Topspieler abgesagt, weil sie anderswo mehr verdienen können"
All jene Vereine - besonders die Löwen und Ingolstadt - stehen natürlich vom ersten Spieltag an unter Druck. "Das wird eine ganz spannende Liga, wo du mit Sicherheit sechs, sieben, acht Mannschaften haben wirst, die finanzstark sind und aufsteigen wollen", sagt er und ergänzt zugleich: "Müssen, aufsteigen müssen. 1860 muss, Ingolstadt muss, Osnabrück muss."
Trotzdem will Aue im Haifischbecken ohne die ganz großen finanziellen Sprünge im Konzert der Großen mitmischen. Dass Rost das kann, hat er in der Regionalliga Bayern bewiesen. Bayreuth war zwar nicht bettelarm, aber gehörte nicht zu den finanzstärksten Teams. Aufgestiegen ist die SpVgg dennoch.
Vieles wird davon abhängen, wie sich die Mannschaft entwickelt und wer vielleicht noch dazu stößt. Es gab sicher eine Wunschliste für seine Neuzugänge.
"Es sind mehr in Erfüllung gegangen als nicht. Uns haben leider auch Topspieler abgesagt, weil sie anderswo mehr verdienen können. Das ist Fakt. Stand jetzt bin ich optimistisch und zufrieden. Es müssen aber noch einige Spieler mit Qualität dazukommen."
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg