Aues Gonther mit klarer Ansage: "Wir stehen wieder auf"
Aue - Die Klatsche zur Generalprobe gegen Dynamo Dresden (0:5) werteten die Veilchen als Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Es folgte das 2:2 auf Sankt Pauli. Ein Lichtblick. Nur eine Woche später ging der FC Erzgebirge Aue gegen Schalke 0:5 unter. Die Veilchen müssen sich ernsthaft hinterfragen.

Natürlich kann man gegen die Knappen den Kürzeren ziehen, doch das wie, ist entscheidend. Für Sören Gonther (35) sprach das Ergebnis Bände und hielt einiges bereit, das es aufzuarbeiten gilt: "Man muss konstatieren, dass wir immer einen Schritt zu spät kamen. Letzte Woche hatten wir das besser gemacht und sind in die Zweikämpfe gekommen."
Durch ständiges Auf und Ab, diese Leistungsschwankungen, kann Aue nicht noch mal so eine Serie starten wie vom elften bis 14. Spieltag, als zehn der bislang 15 Punkte geholt wurden.
Doch ein neuerlicher Run ist bitter nötig, nachdem fünf der letzten sechs Spiele verloren wurden. Gegenüber den ersten drei Begegnungen der Hinrunde mit Nürnberg (0:0/1:3), Pauli (0:0/2:2) und Schalke (1:1/0:5) ist der FCE außerdem zwei Zähler im Hintertreffen - vom Torverhältnis (1:1/3:10) ganz zu schweigen.
Fakt ist auch: In der Hinrunde traf Aue z. B. auf ein Schalke, das sich nach dem Abstieg noch in der Findungsphase befand. Wozu die Königsblauen imstande sind, wenn die Automatismen greifen, sah man am Sonnabend.

Bis 5. Februar hat der FC Erzgebirge Aue Zeit, Lehren zu ziehen
Der FCE muss dann schon einen guten Tag erwischen und mehr als die 'Basics' Kampf, Leidenschaft und eklige Spielweise auf den Platz zu bringen. Doch schon daran scheiterte die Elf von Marc Hensel (35). Von Auer Tugenden war wenig zu sehen. "Schalke war uns körperlich überlegen. Nicht läuferisch, sondern von der Robustheit und den Zweikämpfen her. Dort waren wir körperlich unterlegen, haben uns nicht durchgesetzt", sieht Gonther Klärungsbedarf: "Das Warum, Wieso, Weshalb wird knallhart analysiert."
Bis 5. Februar haben die Veilchen Zeit, ihre Lehren zu ziehen. Eine Galgenfrist vor dem direkten Duell mit Sandhausen - und Pascal Testroet (31), der gegen seinen Ex-Klub bis in die Haarspitzen motiviert sein wird. "Das sind diese Sechs-Punkte-Spiele!", weiß Gonther aus Erfahrung.
Mit je zwei Siegen gegen die direkten Konkurrenten Würzburg, Braunschweig, Osnabrück und Sandhausen holte Aue letzte Saison 24 von 44 Zählern und ebnete den Klassenerhalt.
Gonther: "Wir stehen wieder auf. So haben wir es die letzten Jahre gemacht und machen es jetzt wieder."
Titelfoto: imago images/Jan Hübner