Der große Teamcheck: Zwickau liegt vorm Derby in Aue schon 3:1 vorn!
Aue/Zwickau - Gelingt dem FC Erzgebirge Aue im Westsachsenderby der ersehnte Befreiungsschlag oder vergrößert der Erzrivale FSV Zwickau die Krise bei den Veilchen? Lila-Weiß wartet auf den ersten Sieg, Rot-Weiß auf den ersten Dreier in der Fremde. Wessen Durststrecke hat am Sonntag ein Ende? TAG24 macht den Derby-Check.
Das Tor

Kurios: Weder Philipp Klewin (28, Aue) noch Max Sprang (22, Zwickau) sind die nominelle Nummer eins.
Allerdings hat sich Klewin, der für den verletzten Martin Männel (34, Meniskus-OP) seit Ende letzter Saison das Tor hütet, als ebenbürtig herausgestellt und das Zeug zum neuen Stammkeeper.
Sein Gegenüber bestritt vergangenen Sonntag gegen Köln (0:0) seine erste Drittliga-Partie überhaupt.
Während es dem 22-jährigen Sprang an Erfahrung mangelt, weist der sechs Jahre ältere Klewin 11 Zweit- und 184 Drittliga-Einsätze vor.
Zwischenergebnis: 1:0
Die Abwehr

Komplett sattelfest zeigte sich keine von beiden Abwehrketten. Aue-Coach Timo Rost (44) brauchte etwas Zeit, um die Besetzung für seine Abwehrreihe zu finden.
Das war auch der Tatsache geschuldet, dass eigentliche Führungsspieler wie Alexander Sorge (29) oder Korbinian Burger (27) nicht derart performten, wie es Rost von ihnen einfordert. Das führte mit dazu, dass Aue nur ein Spiel hinten zu null beendete.
Zwickau blickt dagegen auf zwei Partien ohne Gegentor. Dafür setzte es in bisher drei Auswärtsfahrten drei Pleiten mit 0:11 Toren. Die Viererkette ist dafür eingespielt und verfügt über allerhand Erfahrung.
Zwischenergebnis: 1:1
Das Mittelfeld

Ist Unterschiedsspieler Marvin Stefaniak (27) nach Muskelfaserriss im Oberschenkel spielfähig oder nicht? FCE-Coach Rost sah die Chance bei 50:50. Licht in die Blackbox kommt erst mit der Mannschaftsaufstellung am Sonntag.
An Stefaniak hängt das Offensivspiel - auch weil Kapitän Dimitrij Nazarov (32) bislang enttäuscht. Das kreative Element geht ohne Stefaniak ab. Dazu kommt Aue gegen den Ball oftmals nicht in die Zweikämpfe hinein oder sucht sie gar nicht erst.
Ganz anders Zwickau. Da haut z.B. ein Jan Löhmannsröben (31) auch einmal unorthodox dazwischen. Für Gefahr sorgen die Schwäne vornehmlich über die Außenbahn, wo Patrick Göbels (29) Flankenläufe berüchtigt sind. Er ist auch der Standardspezialist.
Dazu geht Zwickau brutal auf die zweiten Bälle. Die muss Aue unterbinden - doch dafür muss auch einmal der Kampf angenommen werden.
Zwischenergebnis: 1:2
Der Angriff

Vom Papier her liest sich der Veilchen-Sturm sehr gut. Elias Huth (25) hat in Zwickau und Halle seine Torgefahr unter Beweis gestellt.
Boris Tashchy (29) ist ein Sturmtank, der für ihn die Räume schaffen kann und soll. Dazu bringen Paul-Philipp Besong (21) sowie Lenn Jastremski (21) Tempo hinein. Doch alle vier teilen ein und dasselbe Manko: Sie laufen dem ersten Saisontor noch immer hinterher.
Dominic Baumann (27) hat ihnen genau das voraus. Elf Tore letztes und schon zwei in dieser Spielzeit erzielte der 27-jährige Stürmer, der dribbel-, schuss- und kopfballstark ist. Neben ihm ist der mittlerweile 39-jährige Ronny König nach wie vor ein Faktor und aufgrund seiner Wucht schwer zu verteidigen.
Im Kommen ist zudem der lange verletzte Johan Gomez, der Tempo und Ballbehandlung miteinander vereint.
Endergebnis: 1:3
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag