Hensel zurück in der zweiten Reihe: Jetzt soll Dotchev den FC Erzgebirge Aue retten!

Aue - Der FC Erzgebirge Aue reagiert auf die sportliche Talfahrt und strukturiert das Trainerteam um. Marc Hensel (35) gibt mit sofortiger Wirkung seine Funktion als Teamchef ab und rückt als Assistenztrainer ins zweite Glied zurück. Pavel Dotchev (56) übernimmt damit alleinig die Trainergeschäfte beim Tabellenletzten.

Bleibt beim FC Erzgebirge Aue und wird Co-Trainer: Marc Hensel (35).
Bleibt beim FC Erzgebirge Aue und wird Co-Trainer: Marc Hensel (35).  © Picture Point/Gabor Krieg

Öffentliche Auftritte des FCE-Präsidenten waren in den letzten Wochen selten geworden. Am Mittwochnachmittag meldete sich der Vereinsboss zu Wort und verkündete, dass sich der Vorstand angesichts der schwierigen sportlichen Lage zu personellen Änderungen entschieden habe.

"Marc geht ab sofort in die zweite Reihe und wird als Co-Trainer entsprechend seiner zeitlichen Möglichkeiten agieren. Pavel Dotchev wird vollumfänglich als Cheftrainer übernehmen", so Helge Leonhardt.

Als Begründung führte der 63-Jährige die zeitliche Belastung von Hensel durch den in der nächsten Woche beginnenden Fußballlehrer-Lehrgang sowie dessen parallele Tätigkeit als Gymnasiallehrer ins Feld.

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Zugleich erhoffen sich die Veilchen einen positiven Effekt auf die Mannschaft. "Vielleicht setzen wir dadurch einen neuen Impuls, der das Feuer entfacht", hofft Hensel.

Dotchev: "Es ist nicht mein Ziel, die Rolle des Cheftrainers zu übernehmen"

Pavel Dotchev (56) ist neuer Cheftrainer beim FC Erzgebirge Aue.
Pavel Dotchev (56) ist neuer Cheftrainer beim FC Erzgebirge Aue.  © picture point/Sven Sonntag

Aue vollzieht eine Personal-Rochade, die nicht wirklich eine ist, schließlich fungierte Dotchev bis zu Hensels Zulassung für den Fußballlehrer-Lehrgang bereits als Interimstrainer. Allerdings nur nach außen, was zum Beispiel die offiziellen Pressekonferenzen am Spieltag oder Nennung auf dem Aufstellungsbogen anbelangte.

Training, taktische Einstellung und Aufstellung lagen in Hensels Verantwortungsbereich. Er schwang auch an der Seitenlinie das Zepter.

Der nun vollzogene Wechsel folgt wohl auch dem Kalkül, Hensel aus der Schusslinie zu nehmen - medial, wie auch im eigenen Anhang. Speziell in den sozialen Medien wird die anhaltende Negativserie mehr und mehr dem 35-Jährigen zur Last gelegt. Hält dieser Trend an, wäre Hensel in ein paar Wochen verbrannt und der Weg zurück auf den Cheftrainer-Sessel wäre schwer zu vermitteln.

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Was aber, wenn unter Dotchev im Erzgebirge tatsächlich das achte Weltwunder geschaffen wird? "Es ist nicht mein Ziel, die Rolle des Cheftrainers zu übernehmen", signalisiert Dotchev den Trainerjob im Erzgebirge nicht über den Sommer hinaus begleiten zu wollen.

Vielleicht kommt es sogar ganz anders. "Ich möchte nicht ausschließen, dass wir uns in den nächsten Wochen noch auf dem Trainermarkt umschauen", erklärt Leonhardt.

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg, Sven Sonntag

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