Mehrkosten von über einer Million Euro! Aue-Boss Leonhardt plant Energie-Gipfel

Aue - Die Verantwortlichen des FC Erzgebirge Aue schauen mit sorgenvoller Miene auf die drohenden Energiepreise. Klubchef Helge Leonhardt (63) rechnet gar mit einer Versechs- bis Versiebenfachung der Kosten für Strom und Gas.

Helge Leonhardt (63) plant einen Energie-Gipfel.
Helge Leonhardt (63) plant einen Energie-Gipfel.  © picture point/Sven Sonntag

"Als die Schreiben von den Energieversorgern eingingen, dachte ich, mich trifft der Schlag. Die Strom- und Gaspreise gehen durch die Decke. Künftig drohen uns sechs bis sieben Mal so hohe Ausgaben, die wir nicht einfach abfedern können. Wie denn auch?", fragt Leonhardt mehr auf rhetorische Art.

"Die Einnahmen lassen sich unmöglich in gleicher Art und Weise steigern. Das ginge vorrangig nur über die Eintrittspreise, an die wir nicht heran wollen. Und die Sponsorenleistungen sind auch endlich. Zumal auch unsere Partner zusehen müssen, wie sie mit der Kostenexplosion klarkommen."

Aue steht wie so viele vor einem Energie-Dilemma und rechnet laut Auskunft von FCE-Geschäftsführer Michael Voigt bei Strom und Gas mit Mehrkosten von über einer Million Euro. Da ist guter Rat teuer, denn Einsparungen im Nachwuchsbereich, dem Internat oder anderen Sparten des Vereins lehnt Leonhardt - richtigerweise - kategorisch ab, wie er zur Mitgliederversammlung nochmals bekräftigte.

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Gleichzeitig verlangen die Fernsehübertragungen bei Abendspielen oder im Winter den Einsatz der Flutlichtanlage. Wenn's kalt wird, muss auch die Rasenheizung angeworfen werden.

Um diese Kosten kommt der Kumpelverein nicht herum. Was also tun?

Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Erzgebirgsstadions liefert jährlich bis zu 700 Megawattstunden Strom und soll helfen, die Energiekrise abzufedern.
Die Photovoltaikanlage auf dem Dach des Erzgebirgsstadions liefert jährlich bis zu 700 Megawattstunden Strom und soll helfen, die Energiekrise abzufedern.  © picture point/Sven Sonntag

Profitieren wollen die Veilchen auch von der Photovoltaikanlage auf dem Dach

Über 2200 Solarmodule wurden vor einem Jahr angebracht.
Über 2200 Solarmodule wurden vor einem Jahr angebracht.  © picture point/Sven Sonntag

"Zunächst werden wir alles eruieren, was energetisch getan werden kann. Da gibt es keine Denkverbote und müssen wir jeden Stein umdrehen, wo gespart werden kann, ohne an die Substanz zu gehen. Gleichzeitig strebe ich einen regionalen Energie-Gipfel an, an dem sich hiesige Unternehmen beteiligen, die ebenfalls Lösungen für ihre Betriebsabläufe finden müssen und oder bereits Expertise besitzen. Das zielt in erster Linie auf die Nickelhütte Aue ab - die selbst Wärme und Strom erzeugen -, die Wätas Wärmetauscher Sachsen GmbH, aber auch die Leonhardt Group", erklärt Leonhardt.

Profitieren wollen die Veilchen auch von der Photovoltaikanlage auf dem Dach des Erzgebirgsstadions, das die Firma 2021 errichtet und jährlich rund 700 Megawattstunden Strom erzeugen kann.

Erweiterungen um weitere 250 Megawattstunden wären möglich.

Titelfoto: Picture Point/Sven Sonntag (2)

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