Nach Vertragsende beim BFC Dynamo: Ex-Auer Andreas Wiegel wechselt in die 3. Liga!
Berlin - Aus der Regionalliga Nordost in die 3. Liga! Andreas Wiegel (31) hat nach seinem Vertragsende beim BFC Dynamo ein Probetraining bei Rot-Weiss Essen absolviert und dabei so überzeugt, dass er nun unter Vertrag genommen wurde.
Das gab der Traditionsverein am Dienstag bekannt. Trainer Christoph Dabrowski (44) erklärte auf der Klub-Homepage: "Mit der Verpflichtung von Andreas gewinnen wir einen energie- und temporeichen sowie flexibel einsetzbaren Spieler, der sowohl seine Aufgaben in der Defensive zuverlässig erledigt als auch offensiv Gefahr ausstrahlen kann. Hinzu kommt seine Erfahrung in der 3. Liga, die uns sicherlich weiterhelfen wird."
Sportdirektor Jörn Nowak (36) ergänzte: "Andreas ist ein routinierter Spieler, der uns mit seinem Selbstbewusstsein zusätzliche Sicherheit sowie Stabilität verleihen wird. Zudem kennt er die Region und das Arbeiten in einem Traditionsvereinen bestens. In den Trainingstagen konnte er durch seinen Fitnesszustand überzeugen. Gemeinsam haben wir uns daher schnell für eine Verpflichtung entschieden."
Wiegel selbst freut sich auf die neue Herausforderung, nachdem er mit dem BFC Dynamo den Sprung in die 3. Liga in den Aufstiegsspielen gegen den VfB Oldenburg knapp verpasst hatte. Doch der rechte Flügelspieler, der dort sowohl im Mittelfeld als auch in der Verteidigung auflaufen kann, kennt den Profifußball bereits von seinen früheren Stationen.
Ausgebildet wurde der dynamische Außenbahnwirbler beim SC Paderborn 07 und FC Schalke 04. Bei den Knappen schaffte der vielseitig einsetzbare Spieler sogar den Sprung zu den Profis und feierte am 14. Dezember 2011 ein großartiges Debüt in der Europa League. Beim 3:0-Sieg bei Maccabi Haifa wurde Wiegel in der 65. Minute für den heutigen PSG-Star Julian Draxler (28) eingewechselt und traf in der zweiten Minute der Nachspielzeit gleich mal zum Endstand!
Andreas Wiegel hat bei Rot-Weiss Essen im Probetraining überzeugt
Andreas Wiegel bringt viel Erfahrung mit an die Hafenstraße und zu Rot-Weiss Essen
Davon abgesehen kam er über Einsätze in der U23 nicht hinaus (53 Spiele, neun Tore, drei Assists), verließ die Königsblauen Ende Juli 2012 und ging ablösefrei zum FC Erzgebirge Aue.
Dort konnte sich der einmalige deutsche U16-Nationalspieler aber nicht wirklich behaupten, weil ihm auf diesem Niveau noch die Konstanz fehlte, weshalb er auch hier in der zweiten Mannschaft Spielpraxis sammeln musste und sich nach einem durchwachsenen Jahr dem damaligen Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt anschloss.
In Thüringen war er auf Anhieb gesetzt und kam in zwei Spielzeiten auf insgesamt 53 Partien (sieben Tore, sechs Vorlagen). Er empfahl sich für höhere Aufgaben und schloss sich zum 1. Juli 2015 dem MSV Duisburg an, wo er zum Start aber richtig Pech hatte.
Er zog sich einen Kreuzbandriss zu, weshalb er in der Zweitliga-Saison nur einmal auf dem Rasen stehen konnte. Auch 2017/18 hatte Wiegel das Glück nicht gerade gepachtet, denn hier setzte ihn ein Meniskusriss für mehrere Monate außer Gefecht. Davon abgesehen lief er regelmäßig für die Zebras auf und kam in seinen vier Jahren auf 82 Begegnungen, in denen er fünf Tore erzielte und neun Assists gab. Nach dem Zweitliga-Abstieg des MSV ging er dann erstmals ins Ausland, wo er in Belgien beim SK Beveren dann endlich mal in der 1. Liga spielte, nach 39 Spielen (ein Tor, vier Vorlagen) aber mit dem Verein aus Ostflandern abstieg.
Beim BFC überzeugte er in der Vorsaison in 21 Begegnungen mit zwei Treffern und drei Assists. Er war einer der Leistungsträger, doch der Einbruch am Saisonende kostete ihn und den DDR-Rekordmeister den Gang in die 3. Liga. Die will er nun mit RWE halten, das schwach gestartet ist und auf dem letzten Platz liegt, allerdings schon am gestrigen Montag mit Felix Götze (24) einen starken Spieler unter Vertrag genommen und mit Wiegel nun weiter aufgerüstet hat.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag