Nazarov fordert Flachpassspiel, Aue-Coach Rost eine bessere Kommunikation

Aue - "Ball flach halten", hieß es für Dimitrij Nazarov (32) beim FC Erzgebirge Aue nach dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück (1:1). Und das war nicht etwa im übertragenen Sinne gemeint. Der Veilchen-Kapitän monierte nach Abpfiff den Spielstil in der zweiten Halbzeit.

Dimitrij Nazarov (32) bekam die harte Gangart in der 3. Liga nicht nur in dieser Szene zu spüren.
Dimitrij Nazarov (32) bekam die harte Gangart in der 3. Liga nicht nur in dieser Szene zu spüren.  © imago/eibner

"Wir wollten im ersten Heimspiel ein Zeichen setzen und gewinnen", begann Nazarov, als er auf die Osnabrück-Partie einging. Ihm war die Enttäuschung über den Auftritt, speziell in den zweiten 45 Minuten, anzumerken.

In der ersten Halbzeit hatte der 32-Jährige den FC Erzgebirge vom spielerischen Ansatz her noch deutlich besser gesehen, als das nach der Pause der Fall war.

"Da sind wir nicht mehr so in unsere Abläufe gekommen wie in der ersten Halbzeit, haben uns auf den klassischen Drittliga-Fußball eingestellt und zu viele lange Bälle gespielt. Das ist aber nicht unser Spiel, weil wir die Spieler dafür gar nicht haben, weshalb wir ganz schnell davon wegkommen müssen, wenn wir erfolgreich sein wollen", fordert Nazarov mehr Flachpassspiel.

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Mit langem Holz ist robusten Gegnern wie Zwickau schwer beizukommen. Was Aue mit Ball am Fuß kann, unterstrich Marvin Stefaniak (27), als er technisch versiert zur Führung traf. Auch in den Schlussminuten spielte Aue gut in die Tiefe, wodurch Boris Tashchy (29) und Paul-Philipp Besong (21) in Szene gesetzt wurden und einzig VfL-Keeper Philipp Kühn (29) dem 2:1 im Weg stand.

Wieso der zwischenzeitliche Durchhänger? "Es war keine Ansage in der Pause. Man hat ja auch gesehen, dass wir, wann immer der Ball flach gehalten wurde, riesige Chancen hatten und die Pressinglinie gut überspielt haben. Vielleicht haben wir uns in der zweiten Halbzeit einfach zu sehr auf Osnabrück eingelassen", rätselt Nazarov.

Veilchen laut Rost noch in der Findungsphase

Timo Rost (43) machte von außen klare und deutliche Ansagen - auf dem Platz vermisste er manchmal die Kommunikation.
Timo Rost (43) machte von außen klare und deutliche Ansagen - auf dem Platz vermisste er manchmal die Kommunikation.  © picture point/Sven Sonntag

FCE-Coach Rost (43) hätte sich gewünscht, dass der Kapitän dann auf seine Nebenleute einwirkt. "Als Führungsspieler muss er im Mittelfeld seine Mitspieler an die Hand nehmen, damit nicht mehr so viele hohe Bälle gespielt werden", betont Rost.

Der 43-Jährige wünscht sich auch mehr Kommunikation bei eigenen Standards sowie deren Restraumabsicherung. Beides schlug vor Osnabrücks Ausgleich fehl.

Vorn behinderten sich Ivan Knezevic (29) und Alexander Sorge (29) gegenseitig und hinten war Aue offen wie ein Scheunentor, sodass Florian Kleinhansl (21) den Konter fahren konnte, an dessen Ende Felix Higl (25) das 1:1 erzielte.

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"Einerseits ist es eine Sache der Restverteidigung, vor allem aber der Kommunikation, damit sich die Spieler im Abwehrbereich so stellen, um nicht so einfach in einen Konter zu laufen. Genauso verhält es sich für die gegenseitige Kommunikation beim Freistoß, die einfach schnell hinein muss", sieht Rost die Veilchen noch in der Findungsphase.

Titelfoto: IMAGO/Eibner/Picture Point/Sven Sonntag

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