Nazarov mit positivem Gefühl in den Urlaub: Kehrt er nach Aue zurück?

Aue - Dimitrij Nazarov (32) führte den FC Erzgebirge Aue am Sonntag zum Derby bei Dynamo Dresden (1:0) nochmal als Kapitän aufs Feld. Er vertrat Martin Männel (34) einmal mehr glänzend als Spielführer und verabschiedete sich mit einem Sieg in den Urlaub. Und auch aus Aue?

Dimitrij Nazarov (32) im Kopfballduell mit dem Dresdner Paul Will.
Dimitrij Nazarov (32) im Kopfballduell mit dem Dresdner Paul Will.  © Lutz Hentschel

Klubchef Helge Leonhardt (63) will den 32-jährigen Mittelfeldspieler unbedingt halten. Um den ballfertigen Aserbaidschaner mit seiner filigranen Schusstechnik für den Gang in die 3. Liga zu begeistern, müsste sich Aue aber ordentlich strecken.

Das weiß Leonhardt. Ihm ist aber auch bewusst, welches Echo ein Verbleib beim eigenen Anhang auslösen würde. Nazarov erfreut sich einer Beliebtheit, wie kaum ein Zweiter.

Das liegt nicht nur an der Leistung auf dem Platz, sondern auch seiner offenen, geradlinigen Art und Weise, die Dinge beim Namen zu nennen. "Dima" haut gerne einen raus, so auch am Sonntag in Dresden, als er erst den Derbysieg genüsslich auskostete, um danach noch einen ordentlichen Seitenhieb zu verteilen.

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"Wir wissen, was die Fans glücklich macht, und zwar gegen Dresden zu gewinnen. In Dresden ist das noch umso schöner. Das ist ein versöhnlicher Abschluss nach einer Katastrophensaison. Jetzt fahren wir mit einem positiven Gefühl in den Urlaub", so Nazarov.

Ein Wechsel von Nazarov zu Aues Ex-Trainer Dirk Schuster möglich

War dieser Applaus schon der Abschied von den Fans oder nur der Dank für deren Unterstützung? Dimitrij Nazarov (32, v.l.) nach dem Derbysieg mit seinen Teamkollegen Erik Majetschak (22) und Gaeton Bussmann (31).
War dieser Applaus schon der Abschied von den Fans oder nur der Dank für deren Unterstützung? Dimitrij Nazarov (32, v.l.) nach dem Derbysieg mit seinen Teamkollegen Erik Majetschak (22) und Gaeton Bussmann (31).  © Picture Point/Gabor Krieg

Für die gute Laune sorgte Nicolas Kühn (22), der in der 53. Minute nach Vorarbeit von Ben Zolinski goldrichtig stand und den einzigen Treffer der Partie erzielte. Dynamo hätte nach Nazarovs Dafürhalten auch noch drei Stunden länger spielen können und Aue trotzdem keinen eingeschenkt.

"Ich hätte Dresden ein bisschen aggressiver erwartet. Vielleicht hatten sie Kaiserslautern schon im Kopf. Da war nicht so viel, wovor man Angst haben muss. Wenn sie mit so einer Leistung gegen Kaiserslautern spielen, wird es ganz eng." FCK-Coach Dirk Schuster (54) sah den biederen Auftritt von Schwarz-Gelb live im Rudolf-Harbig-Stadion.

Unter Aues Ex-Trainer kam Nazarov in den vorangegangenen zwei Spielzeiten in 56 Partien zum Einsatz und erzielte satte 14 Tore. Insgesamt stehen nach sechs Zweitligajahren in Aue 38 Treffer aus 174 Punktspielen zu Buche. Schuster kitzelte nahezu das Maximum aus Nazarov heraus und verbesserte zudem sein Spiel gegen den Ball.

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Es wäre nicht verwunderlich, wenn "Dima" nun ganz genau darauf schaut, wie sich sein Ex-Coach in der Relegation gegen Dynamo schlägt. Die Sympathien sind bei Aues Interimskapitän jedenfalls klar verteilt.

Auf die Frage des "MDR", ob Nazarov den Dresdnern in der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern die Daumen drückt, kam ein klares Statement: "Nein!"

Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg

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