Dotchev als Aue-Retter zurück! Sportchef Heidrich: "Jetzt ist eine Basis da, um die Klasse zu halten"

Aue - Pavel Dotchev (57) und der FC Erzgebirge Aue haben nach der Trennung im Sommer wieder zusammengefunden. Auf die Frage, wies es dazu kam, wollte Sportchef Matthias Heidrich (45) zum Trainingsauftakt noch nicht eingehen und erbat sich Zeit bis zu Dotchevs Vorstellung, um gemeinsam alles Notwendige in den Kontext zu setzen.

Am Montag wurde Pavel Dotchev (57) als neuer Aue-Coach vorgestellt.
Am Montag wurde Pavel Dotchev (57) als neuer Aue-Coach vorgestellt.  © picture point/Sven Sonntag

Montagmittag stellten sich die beiden erstmals der Öffentlichkeit. Heidrich ging dabei auf die Entscheidungsfindung ein und was die Vereinsverantwortlichen dazu bewog, an der Seitenlinie nochmals eine Veränderung herbeizuführen, nachdem Interimstrainer Carsten Müller (51) Aue in die Spur und in den acht Partien unter seiner Regie zu einem Punktschnitt von 1,375 brachte - gegenüber 0,33 unter Timo Rost (44), der nach dem neunten Spieltag beurlaubt wurde.

"Letztlich müssen ein paar Willen zusammenkommen, um sich auf den Weg zu begeben. Carsten hat in den Gesprächen immer wieder betont, dass er sehr an seiner Aufgabe im Nachwuchsleistungszentrum hängt. Er hat immer die Bereitschaft gezeigt, den Schritt zurück zu machen, um den Weg für einen möglichen, neuen Impuls freizumachen", erläutert Heidrich.

Jener Impuls soll von Pavel Dotchev ausgehen, der optimal hineinpasse und aufgrund seiner lila-weißen Vergangenheit eine Beziehung zum Verein habe. Der Erwähnte ließ es sich bei seiner Rückkehr nicht nehmen, genau diesen Fakt hervorzuheben. "Ich bin sehr glücklich wieder hier zu sein. Ich hatte einen Zeitraum, alles als Unbeteiligter von der Ferne beobachten zu können. Für mich war es keine leichte Situation zu sehen, wie mein Verein so mit Pauken und Trompeten heruntergeht", tat Aues teils freier Fall Dotchev in der Seele weh.

Aue-Sportchef Heidrich warnt vor taktisch sehr variabler Mannschaft!
FC Erzgebirge Aue Aue-Sportchef Heidrich warnt vor taktisch sehr variabler Mannschaft!

"Wenn man am 17. Spieltag auf diesem Tabellenplatz steht, kommt das nicht von ungefähr, sondern ist die Realität."

Aue-Sportchef Matthias Heidrich (45) freut sich auf die Zusammenarbeit mit Pavel Dotchev.
Aue-Sportchef Matthias Heidrich (45) freut sich auf die Zusammenarbeit mit Pavel Dotchev.  © picture point/Sven Sonntag

Trennungs-Zoff für Dotchev abgehakt: "Es geht um den Verein, nicht um mich"

Glücklich vereint: Sportdirektor Matthias Heidrich (45), Trainer Pavel Dotchev (57) und Aue-Präsident Roland Frötschner (v.l.n.r).
Glücklich vereint: Sportdirektor Matthias Heidrich (45), Trainer Pavel Dotchev (57) und Aue-Präsident Roland Frötschner (v.l.n.r).  © picture point/Sven Sonntag

Dotchev ist derjenige, der Aue aus dem Schlamassel führen soll. Was grotesk anmutet: Hätte den 57-Jährigen nicht der (Retter-)Ruf aus dem Lößnitztal ereilt, säßen sich beide Parteien im Januar beim Arbeitsgericht gegenüber.

Die alte Vereinsführung um Helge Leonhardt (64) hatte Dotchev letztes Jahr im November als Sportchef mit einem unbefristeten Vertrag ausgestattet und im Sommer vor die Tür gesetzt. Im neuen Jahr hätte man ums Geld gestritten. Ist nun alles zu den Akten gelegt?

"Es ging mit Pavel darum, die Grundlagen zu erfahren, wieso man sich möglicherweise vor Gericht wiedersieht. Dies war für beide Richtungen wichtig, die handelnden Personen im Vorstand und Aufsichtsrat sowie für mich, aber auch Pavel. Ich glaube, dass beide Parteien gemerkt haben, dass mit den jetzt handelnden Personen eine Basis da ist, um die Spiele gemeinsam anzugehen und die Klasse zu halten. Die Aufarbeitung war Teil der Lösung, um jetzt gemeinsam hier oben zu sitzen", betont Heidrich. Für Dotchev sind die Dinge ebenfalls abgehakt: "Es geht um den Verein, nicht um mich."

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So dann schritt der neue Cheftrainer zur Tat und leitete gegen 13 Uhr die Nachmittagseinheit. Da das Kurztrainingslager in Dreieich aufgrund der Witterungsbedingungen abgesagt wurde, bleibt Aue zuhause und testet am Mittwoch gegen den VFC Plauen.

Titelfoto: picture point/Sven Sonntag

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