Schreck lass nach! Aues Pechvogel wird zum Retter
Aue - Manche Geschichten schreibt eben nur der Fußball! Der FC Erzgebirge Aue sah im Ostduell mit dem Halleschen FC durch ein kurioses Eigentor von Sam Schreck (3.) lange wie der Verlierer aus. Doch ausgerechnet der Pechvogel rettete vor 10.214 Zuschauern in der 89. Minute noch das 1:1 (0:1).
FCE-Coach Carsten Müller, der am Dienstag als Interimstrainer bestätigt wurde und dieses Amt vorerst bis zur Winterpause begleiten wird, entschied sich für die gleiche Startelf, wie in Oldenburg (3:1).
Zugleich konnten er und seine Veilchen auf den zwölften Mann zählen, nachdem die aktive Fanszene vorab ihren rund vierwöchigen Stimmungsboykott für beendet erklärt und wieder vollen Support angekündigt hatte.
So ging es mit besten Rahmenbedingungen in den Ostschlager. Daran änderte auch der frühe Rückschlag durch Schrecks Blackout nichts. Der defensive Mittelfeldspieler hatte eigentlich von links zurück zu Torhüter Martin Männel passen wollen, registrierte aber zu spät, dass dieser am kurzen Pfosten stand und traf stattdessen ins lange Eck. Es war bereits das vierte (!) Eigentor eines Auers in dieser Saison.
Die Hausherren waren sofort um eine Antwort bemüht. Dimitrij Nazarovs Schuss (9.) verfehlte knapp das Tor, während Marvin Stefaniaks tückischer Abschluss (22.) von HFC-Keeper Felix Gebhardt aus dem kurzen Eck gekratzt wurde. Auch Tom Baumgart (33.) brachte den Ball nicht an Gebhardt vorbei.
Von Halle, das hinten sicher stand, kamen nur sporadische Vorwärtsaktionen, die harmlos blieben.
Startformation des Halleschen FC in Aue
Erzgebirge Aue begann mit folgender Anfangself gegen den HFC
Erzgebirge Aue: Fünf Minuten vor dem Ende trifft Schreck zum Ausgleich gegen den HFC
Nach dem Seitenwechsel musste die Müller-Elf definitiv noch eine Schippe draufpacken, um die seit vier Spielen sieglosen Gäste ins Wanken zu bringen.
Bis auf den hitzigen Beginn im zweiten Durchgang, als es nach einem Foul an Nazarov (54.) zur Rudelbildung kam, passierte lange nichts.
Doch dann überschlugen sich die Ereignisse.
Zunächst kam es zu einem schweren Kopfzusammenstoß zwischen Aues Elias Huth und HFC-Kapitän Jonas Nietfeld (84.) nachdem es für beide nicht weiterging.
Nur fünf Minuten später flankte Stefaniak auf Schreck, der ins ganz persönliche Glück traf.
Titelfoto: Picture Point / Sven Sonntag