So will Aue-Coach Dotchev den FCE vorm Absturz bewahren

Aue - Pavel Dotchev (57) sagte vor vier Wochen, als er zum dritten Mal als Trainer des FC Erzgebirge Aue vorgestellt wurde: "Aue ist mein Verein!" 2016 stieg er mit den Veilchen in die 2. Liga auf, im Vorjahr kam er im Februar als Retter, musste dieses Kapitel aber mit dem Abstieg beenden. Nun soll er den Verein vor dem Absturz in die 4. Liga bewahren. "Die Situation ist grundlegend anders als vor einem Jahr", erklärt der 57-Jährige im TAG24-Interview.

Blickt positiv in die Zukunft: Aue-Trainer Pavel Dotchev (57).
Blickt positiv in die Zukunft: Aue-Trainer Pavel Dotchev (57).  © Picture Point/Roger Petzsche

TAG24: Herr Dotchev, Ihre Rückkehr kam für viele überraschend. Haben Sie überhaupt überlegt, diesen Posten wieder anzutreten?

Dotchev: "Natürlich. Ich habe mich meiner Familie, meinen Kindern und zwei Freunden dazu ausgetauscht. Ich wollte einfach wissen, wie sie das sehen. Als alle zugestimmt hatten, war ich erleichtert. Ich kann nur meine Leistung bringen, wenn ich zu 100 Prozent davon überzeugt bin und meine wichtigsten Personen hinter mir stehen."

TAG24: Haben Sie in den letzten Wochen mit Ihren Spielern gesprochen, um zu erfahren, was im Sommer und Herbst schiefgelaufen ist?

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Dotchev: "Nein! Das bringt auch nichts. Was passiert ist, ist passiert. Was wir ändern können, liegt vor uns. Ich werde jetzt mit jedem Spieler sprechen, jedem ein Feedback zur Vorbereitung geben und erklären, wo jeder steht. Wir haben einen guten Kader und es wird Härtefälle geben. Wenn dann einer denkt, er ist etwas Besseres, er sich ungerecht behandelt fühlt, dann kann er gehen. Damit habe ich kein Problem."

TAG24: Die letzten beiden Testspiele ließen aufhorchen - 5:1 gegen Liga-Kontrahent Oldenburg und 3:3 bei Zweitligist Nürnberg nach 0:2 und 2:3. Ist Ihre Mannschaft jetzt aufgewacht?

Dotchev: "Das kann ich noch nicht sagen. Ich kann nur beurteilen, was ich gerade sehe. Wir haben jetzt gegen Oldenburg und Nürnberg acht Tore geschossen. Wir kamen aus dem Trainingslager in Harsewinkel, jeder wollte nur heim, alle waren kaputt. Aber ich habe in Nürnberg gesehen, dass sich die Mannschaft gewehrt hat, sie wollte. Sie hat die Rückstände weggesteckt und aufgeholt, sie hat Moral gezeigt. Das war das Wichtigste für mich. Das stimmt mich positiv."

Aue-Coach Dotchev: "Ich bin absolut davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden"

Aue-Trainer Pavel Dotchev glaubt fest an den Klassenerhalt.
Aue-Trainer Pavel Dotchev glaubt fest an den Klassenerhalt.  © Picture Point/Roger Petzsche

TAG24: Apropos positiv: Ist es für Sie von Vorteil, dass noch zwei Spiele der Hinrunde und 19 Partien der Rückrunde vor Ihnen liegen?

Dotchev: "Ja, das ist ein Vorteil und für mich der große Unterschied zum Vorjahr. Da wurde ich Ende Februar Trainer in der bereits laufenden Rückrunde. Das hatte ich nicht viel Handlungsspielraum. Jetzt trainiere ich die Mannschaft bereits drei Wochen, kann Einfluss nehmen, kann Dinge ändern. Dass wir noch 21 Spiele haben, ist daher positiv. Trotzdem werden alle Endspielcharakter haben."

TAG24: Wenn Sie auf die Tabelle schauen: Was glauben Sie, wie viele Punkte müssen Sie für den Klassenerhalt holen?

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Dotchev: "Um rechnen zu können, müssen wir erst einmal Punkte holen und dafür müssen wir Leistung bringen. Es bringt nichts, ständig auf die Tabelle zu schauen. Wir beginnen in Ingolstadt und fahren nicht dorthin, weil wir dort antreten müssen. Ich will dort gewinnen - wie in jedem Spiel. Von den Zählern abgesehen, bin ich absolut davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Allerdings will ich nicht mehr bis zum letzten Spieltag zittern."

Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche

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