Taffertshofer-Duell in Aue: Ulrich will seinen Bruder Emmanuel schlagen
Aue - Wenn am Sonntag der FC Erzgebirge Aue den SV Wehen Wiesbaden empfängt, wird Familie Taffertshofer besonders genau hinschauen. Denn auf der einen Seite spielt Ulrich (30), auf der anderen sein knapp drei Jahre jüngerer Bruder Emmanuel (27).
"Es gab in der Vergangenheit schon das eine oder andere Aufeinandertreffen, die Bilanz ist recht ausgeglichen", so Aues Neuzugang vor kurzem in einem Interview auf der DFB-Homepage. Im Vorjahr hieß das Duell Osnabrück gegen Wiesbaden, vor zwei Jahren in der 2. Liga Osnabrück gegen Sandhausen.
Die beiden haben sich längst daran gewöhnt, mindestens zweimal im Jahr im Fokus der Medien zu stehen und über ihre Familienbande zu berichten. "Spiele gegen meinen Bruder sind aber nie alltäglich", so der 30-jährige Auer Taffertshofer.
Die Familie stammt aus Oberbayern. Ulrich wurde in Penzberg geboren, Emmanuel in Landsberg am Lech. Beide gingen ihre ersten Schritte beim TSV 1860 München, dort wurde sie ausgebildet.
Während Emmanuel in der Saison 2015/16 zwei Zweitligaspiele für die Löwen absolviert hat, später auch für Würzburg und Sandhausen im Unterhaus aktiv war, gelang Ulrich dieser Schritt später. Nämlich mit Osnabrück in der Saison 2019/2020.
Ulrich über ihre Kindheit: "Langweilig wurde es nie!"
Sie gingen also verschiedene Wege, aber sich nicht aus selbigem: "Wir verstehen uns sehr gut und haben regelmäßig Kontakt. Vor allem vor und nach den Spieltagen tauschen wir uns aus, wünschen uns Glück und sprechen über die Partien."
"Aber nicht nur das Verhältnis zwischen Emanuel und mir ist super. Wir sind insgesamt acht Geschwister - sechs Jungs und zwei Mädels - und wir sind alle immer füreinander da", so Ulrich. Das klingt nach einer ereignisreichen Kindheit: "Absolut, da war einiges los. Langweilig wurde es nie!"
Beide werden am Sonntag bei ihrem Verein auf der Sechsersposition auflaufen, sind für ihre Trainer Timo Rost und Markus Kauczinski unverzichtbar. Obwohl erst wenige Wochen im Verein, ist der Auer Taffertshofer bereits Vize-Kapitän. In dieser Funktion ist er nun gefordert, seiner Truppe Beine zu machen und Schwung zu verleihen.
Spielerisch sah vieles in den ersten drei Punktspielen zwar ordentlich aus, aber es brachte nur zwei Unentschieden. Nun muss ein Dreier her - auch wenn er dabei seinem Bruder wehtun muss.
Titelfoto: IMAGO/Hübner/Picture Point/Sven Sonntag