Aue - FC Erzgebirge Aue gegen den 1. FSV Mainz 05 ist irgendwie schon längst ein Klassiker. Mit keinem Klub kreuzten sich im DFB-Pokal häufiger die Wege. In den bisherigen drei Duellen hatte stets nur der selbst ernannte Karnevalsverein gut lachen, der Kumpelverein dagegen das Nachsehen. Darum heißt es: Aller guten Dinge sind vier!

"Ich hätte nix dagegen und würde es so unterschreiben", meint Cheftrainer Timo Rost (43) angesichts der Ausgangslage: "Auf den ersten Blick ist es nicht so einfach, aber was haben wir zu verlieren?"

Eine berechtigte Frage! Nicht der Drittligist, sondern der Bundesligist hat den Druck auf seiner Seite und muss damit umzugehen wissen. Aue dagegen kann befreit aufspielen. "So ein Spiel ist für jeden Spieler etwas Besonderes. Wir haben unser zweites Pflichtspiel, das erste zuhause. Vor unseren Fans wollen wir was bieten", so Rost.

Während seiner aktiven Laufbahn gab er im August 1996 im zarten Alter von 17 Jahren seinen Einstand im DFB-Pokal. Die Partie lautete 1. FC Nürnberg gegen Mainz 05, damals beides Regionalligisten - was heute der 3. Liga entspricht.

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Nürnberg gewann damals 1:0. Vielleicht ein gutes Omen. Zurück im Jetzt. Die Antrittsprämie von 209.247 Euro ließe sich mit dem Einzug in die zweite Runde um weitere 418.494 Euro erhöhen. Bei Dynamo Dresden war vorab durchgesickert, wie hoch die Prämie fürs Weiterkommen (150.000 Euro) ausfällt.

Das Fell des Bären zu verteilen, bevor er erlegt ist, gleicht einer Gratwanderung. Geld alleine ist nicht alles, wie Rost betont: "Was das Geld angeht, sind wir nicht auf Rosen gebettet, wodurch die Pokal-Prämie nicht so hoch ausfallen wird. Man sollte solche Spiele aber nicht einzig des Geldes wegen spielen wollen. Unser Anreiz sich mit den Besten messen zu wollen, wiegt mehr, als der wegen des letzten Cents."

In die gleiche Kerbe schlägt Dimitrij Nazarov (32) , der für Aue seit 2016 sieben Mal im DFB-Pokal auflief. "18 Uhr, Flutlicht: 'Wir brennen alle auf diese Partie. In den letzten Jahren hatten wir die erste Runde öfters vermasselt. Nun ist es an der Zeit, in die zweite Runde einzuziehen", verdeutlicht der 32-Jährige. Er weiß auch, wie wichtig das Weiterkommen für das Vereinssäckel wäre. "Gerade durch Corona und die Energiekosten ist es für den Verein extrem wichtig", so Nazarov.