1. FC Magdeburg nach Roter Karte stocksauer: "Wurden verpfiffen, das war skandalös!"

Magdeburg - So hatte sich der 1. FC Magdeburg das letzte Zweitliga-Heimspiel des Jahres sicherlich nicht vorgestellt. Trotz einer richtig guten Leistung mussten sich die Blau-Weißen am Donnerstagabend knapp gegen Tabellenführer SV Darmstadt 98 mit 0:1 geschlagen geben. Was die Gastgeber aber mehr als die Niederlage störte, war eine ganz entscheidende Szene des Spiels.

Immer wieder diskutierten die Spieler des 1. FC Magdeburg mit Schiedsrichter Wolfgang Haslberger (29). Der blieb seiner Linie jedoch treu.
Immer wieder diskutierten die Spieler des 1. FC Magdeburg mit Schiedsrichter Wolfgang Haslberger (29). Der blieb seiner Linie jedoch treu.  © Swen Pförtner/dpa

Die gab es kurz nach Wiederanpfiff. Darmstadts Marvin Mehlem (25) dribbelte an der linken Seitenlinie des Strafraums an Cristiano Piccini (30) vorbei aufs Tor zu. Doch der Italiener ließ sich fallen und wehrte den Ball mit der Hand vor dem Strafraum ab (51.).

Schiedsrichter Wolfgang Haslberger (29) entschied sich für Gelb und Freistoß, doch wenige Augenblicke später schaltete sich der VAR ein. Haslberger schaute sich die Szene noch einmal auf dem Monitor an und entschied sich zur Verwunderung aller Magdeburger doch noch für den roten Karton aufgrund einer vermeintlichen Notbremse.

Das änderte den kompletten Spielverlauf in einer bis dahin meist ausgeglichenen Begegnung. Der Tabellenprimus machte Druck und kam durch Patric Pfeiffer (23) zum 1:0-Siegtreffer.

Fünf Spiele ohne Tor, Grottenkick gegen Elversberg, aber: 1. FC Magdeburg sieht sich auf dem richtigen Weg
1. FC Magdeburg Fünf Spiele ohne Tor, Grottenkick gegen Elversberg, aber: 1. FC Magdeburg sieht sich auf dem richtigen Weg

Was aber wirklich hängen blieb, war die Rote Karte - und die Wut auf den Schiedsrichter.

"Heute wurden wir verpfiffen. Das war skandalös. In meiner ganzen Karriere war das mit Abstand die schlechteste Schiedsrichterleistung. Er hat uns nicht erklärt, warum er die Rote Karte gegeben hat", sagte FCM-Spielmacher Baris Atik (27) nach der Partie bei "Sport1".

Trainer Christian Titz (51) stimmte bei "Sky" zu: "Der Schiedsrichter hat das Spiel durch die Rote Karte verändert. Aus der Situation kann er kein Tor erzielen, da sind wir uns, glaube ich, einig. Letztlich kriegen wir ein Tor aus einer Standardsituation, ansonsten haben wir nicht viel zugelassen."

Die Rote Karte stellte das komplette Spiel auf den Kopf. Es war nicht die einzige unglückliche Entscheidung des Schiedsrichters an diesem Abend.
Die Rote Karte stellte das komplette Spiel auf den Kopf. Es war nicht die einzige unglückliche Entscheidung des Schiedsrichters an diesem Abend.  © Swen Pförtner/dpa

Sogar Gästecoach Torsten Lieberknecht (49) sprang den Magdeburgern nach dem Spiel zur Seite: "Die Rote Karte war für mich völlig überraschend, zumal man mit der Gelben Karte schon alles richtig gemacht hat. Wir haben auch von außen nichts gefordert", meinte der 49-Jährige.

Dass sich der VAR meldete, hielt er für grundsätzlich falsch. Lieberknecht: "Warum bekommt er überhaupt den Hinweis? Ich würde mich auch aufregen, weil drei Magdeburger in der Mitte zurücklaufen."

Am Ende nützt aber alle Aufregung nichts. Der FCM muss wohl mit der Niederlage leben und hat am kommenden Sonntag bei Arminia Bielefeld (13.30 Uhr/Sky) noch die Chance, das letzte Spiel des Jahres zu gewinnen.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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