1. FC Magdeburgs Trainer Titz haut bei Müller drauf: "Stürzt raus und wird überspielt"

Magdeburg - Der 1. FC Magdeburg sucht in der 2. Bundesliga weiter nach dem Erfolgsrezept. Auch gegen Eintracht Braunschweig unterliegt der FCM einem kompakten, aber effizienten Gegner.

Die Spielweise von Andreas Müller (22, r.) wurde von Cheftrainer Christian Titz (51) stark kritisiert.
Die Spielweise von Andreas Müller (22, r.) wurde von Cheftrainer Christian Titz (51) stark kritisiert.  © Christian Modla/dpa

Niederlagen gegen direkte Konkurrenten, Absturz auf den vorletzten Platz: Dem 0:1 in Sandhausen folgte beim 1. FC Magdeburg das 0:2 gegen Eintracht Braunschweig. Besonders bedenklich: In keinem der beiden womöglich richtungsweisenden Duellen in der 2. Bundesliga gelang es dem FCM, das eigene Offensivspiel aufzuziehen.

Einfache Konter des Gegners reichten jeweils für den Knockout: Gegen Braunschweig durch ein Eigentor von Kapitän Amara Condé (25, 51. Minute) und einen Treffer von Bryan Henning (27, 90+5.).

Defensiv hatte Christian Titz (51) gegen die Eintracht auf mehr Schnelligkeit gesetzt und dafür das Mittelfeld massiv umgebaut. Der libysche Nationalspieler Daniel Elfadli (25) kam für Condé in die Startelf.

1. FC Magdeburg gegen den HSV: So wird die Anreise zum Stadion unkompliziert
1. FC Magdeburg 1. FC Magdeburg gegen den HSV: So wird die Anreise zum Stadion unkompliziert

"Wir hatten in der ersten Halbzeit mit Elfadli auf der Sechs einen Spieler, der Immanuel Pherai in seinen Umschaltmomenten, aber auch insgesamt für den Gegner herausgenommen hat", lobte Trainer Titz.

Allerdings hielt diese Lösung nur für eine Halbzeit, dann musste der 25-jährige passen. "Ich habe in der 35. Minute einen Schlag auf die Schläfe bekommen und dann auf dem rechten Auge nur verschwommen gesehen. Daher meinten die Trainer, wir sollten kein Risiko eingehen und ich bin vorsichtshalber draußen geblieben", erklärte Elfadli.

Tim Boss (hechtend) ersetzte Torhüter Dominik Reimann, der krankheitsbedingt ausfiel.
Tim Boss (hechtend) ersetzte Torhüter Dominik Reimann, der krankheitsbedingt ausfiel.  © Christian Modla/dpa

Amara Condé sorgte für Eigentor-Patzer

Cheftrainer Christian Titz zeigte sich verärgert über das Spiel seiner Mannschaft.
Cheftrainer Christian Titz zeigte sich verärgert über das Spiel seiner Mannschaft.  © Christian Modla/dpa

Mit der Einwechslung von Condé stand nun wieder das Stamm-Mittelfeld auf dem Platz, doch die Stabilität, die Magdeburg vor der Pause an den Tag gelegt hatte, fehlte nun. Cristiano Piccini (30, 48.) rettete noch auf der Linie, doch beim nächsten Konter fälschte ausgerechnet Condé den Ball ins Tor ab.

"Wir hatten eine klare Staffelung nach der Pause, aber das haben wir schon beim Anpfiff nicht gespielt und auch beim Gegentor stürzt die Sechs [Andreas Müller, Anm. d. Red.] raus, wird überspielt und dann schießen wir den Ball auch noch selbst rein", analysierte Titz sichtlich verärgert den Gegentreffer.

"Wir haben dreimal die Positionierung im Mittelfeld aufgegeben und dadurch kam es zu gefährlichen Kontern für den Gegner", ergänzte der 51-Jährige.

"Mit Nervosität schlägt man keinen HSV": Idol Sparwasser sorgt sich um abstiegsbedrohten 1. FC Magdeburg!
1. FC Magdeburg "Mit Nervosität schlägt man keinen HSV": Idol Sparwasser sorgt sich um abstiegsbedrohten 1. FC Magdeburg!

Die Liga scheint das Rezept gegen den 1. FC Magdeburg gefunden zu haben. Es reicht, defensiv kompakt zu stehen und irgendwann den einen Konter zu setzen, denn die Elbestädter sind aktuell nicht in der Lage zurückzuschlagen.

Mit dem Hamburger SV hat der FCM allerdings einen Gegner vor der Brust, der es sich kaum erlauben dürfte, vor den eigenen Fans gegen ein Team aus dem Tabellenkeller im defensiven 5-4-1 aufzulaufen. Möglicherweise liegt darin ein Stück Hoffnung für den FCM, wenn es am kommenden Sonntag zur Rückkehr von Christian Titz an die alte Wirkungsstätte kommt.

Titelfoto: Christian Modla/dpa

Mehr zum Thema 1. FC Magdeburg: