Ganz bittere Niederlage: Hansa Rostock macht den 1. FC Magdeburg im Ostseestadion nass!

Rostock - Ganz bittere Pille für den 1. FC Magdeburg vor der Länderspielpause! Die Blau-Weißen waren am Samstagnachmittag über weite Teile der ersten Halbzeit gegen den FC Hansa Rostock das bessere Team. Am Ende setzte sich die Kogge aber klar mit 3:1 (2:0) durch.

Nach dem Sieg in der vergangenen Woche ging Magdeburgs Trainer Christian Titz gut gelaunt in die Partie. Seine Stimmung sollte sich schnell ändern.
Nach dem Sieg in der vergangenen Woche ging Magdeburgs Trainer Christian Titz gut gelaunt in die Partie. Seine Stimmung sollte sich schnell ändern.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Das erste Tor vor 26.500 Fans im Ostseestadion erzielte Kai Pröger in der 30. Minute für die Hanseaten. In der 41. Minute erhöhte der Stürmer auf 2:0. Lukas Fröde machte mit seinem 3:0 in der 62. Minute den Deckel auf die Partie. Baris Atiks Treffer zum 1:3 in der Nachspielzeit war nur noch Ergebniskosmetik (90.+3)

Die Rostocker verloren vergangene Woche mit 1:3 bei Fortuna Düsseldorf. Trainer Jens Härtel reagierte deshalb mit vier Änderungen in seiner Startelf: Frederic Ananou, Rick van Drongelen, Anderson Lucoqui und Sebastien Thill rotierten auf die Bank. Dafür kamen Lukas Scherff, Damian Roßbach, Ryan Malone und Lukas Hinterseer neu ins Team.

FCM-Coach Christian Titz hielt an seiner Elf vom 2:1-Erfolg über die SpVgg Greuther Fürth in der vergangenen Woche fest. Erfreulich: Atik stand nach seiner Verletzung erstmals wieder mit im Kader und wurde später eingewechselt.

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Im Vorfeld der Partie warnte Titz seine Mannschaft, dass man gegen die Ostseestädter sofort da sein müsste, "sonst würde es sehr unangenehm" werden. Tatsächlich liefen die Hanseaten direkt hoch an und versuchten die Gäste in die Defensive zu zwingen. Davon ließen sich die Sachsen-Anhalter zu Beginn aber absolut nicht beeindrucken und erspielten sich stattdessen den ein oder anderen Angriff. Wirklich gefährlich wurde es aber zunächst nicht, weil die körperlich deutlich robusteren Hausherren jede Standardsituation des FCM frühzeitig abwehren konnten.

In einer insgesamt zähen Anfangsphase wurde es in der 15. Minute das erste Mal hektisch. Nach einem schönen Spielzug über die linke Seite landete der Ball links im Sechzehner schließlich bei Magdeburgs Luca Schuler, der gar nicht lang zögerte und direkt abzog. Sein strammer Schuss traf jedoch nur das Außennetz.

Aufstellung des FC Hansa Rostock für das Zweitliga-Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg

Startelf des 1. FC Magdeburg beim FC Hansa Rostock

1. FC Magdeburg mit Chancenplus - Kai Pröger schnürt Doppelpack für den FC Hansa Rostock

Kuriose Szene: Luca Schuler hatte in der 17. Minute die große Chance zum 1:0. Doch der Ball wurde von den Rostockern sensationell geklärt.
Kuriose Szene: Luca Schuler hatte in der 17. Minute die große Chance zum 1:0. Doch der Ball wurde von den Rostockern sensationell geklärt.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Zwei Minuten später sahen die Fans eine der Rettungsaktionen der Saison. Der FCM konterte über Moritz Kwarteng, der mit einem klugen Pass durch die Mitte wieder an Schuler weitergab.

Der Stürmer versuchte es wieder direkt. Rostocks Keeper Markus Kolke fälschte die Kugel nur ab, die als Kerze Richtung Kasten flog. Dort stand Scherff aber goldrichtig und köpfte das Leder an die Latte, von wo aus es in die Arme von Kolke flog (17.).

Danach wurde die Partie ausgeglichener - es gab Chancen auf beiden Seiten. Rostocks Hinterseer scheiterte an Dominik Reimann (22.). Amara Condes Flachschuss auf der Gegenseite wurde überragend von Kolke geklärt (26.).

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Fast schon bezeichnend, dass es einen Fehler für das erste Tor brauchte. Und den leistete sich Herbert Bockhorn in der 30. Minute, als er den Ball leichtfertig in der Abwehr vertändelte. Nutznießer war schließlich Pröger, der die Kugel von der rechten Strafraumkante aus flach im linken unteren Eck versenkte - 1:0 FCH. Doppelt bitter aus Magdeburger Sicht: Die Mitteldeutschen hatten vor der Pause noch zwei, drei richtig gute Möglichkeiten, um zum Ausgleich zu kommen. Im Gegensatz zu den Gastgebern blieben die Abschlüsse aber einfach zu ungenau.

Die Rostocker, die weniger Versuche hatten, machten es besser und legten noch vor der Halbzeit das zweite Ding nach. Nach einer Ecke von links landete der Ball beim völlig alleingelassenen Pröger, der ganz cool blieb und zielgenau die Kugel ins linke obere Eck verwandelte - Magdeburg besser, Rostock effektiver, 2:0 für die Hausherren.

Große Freude beim FC Hansa Rostock: Dank Doppelpacker Kai Pröger (2.v.r.) ging es mit zwei Toren Vorsprung in die Kabinen.
Große Freude beim FC Hansa Rostock: Dank Doppelpacker Kai Pröger (2.v.r.) ging es mit zwei Toren Vorsprung in die Kabinen.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Lukas Fröde macht für Hansa Rostock den Deckel drauf, Baris Atik verkürzt für den 1. FC Magdeburg

Chancen für den 1. FC Magdeburg gab es gerade in der ersten Halbzeit genug. Doch die Kugel wollte einfach nicht ins Netz.
Chancen für den 1. FC Magdeburg gab es gerade in der ersten Halbzeit genug. Doch die Kugel wollte einfach nicht ins Netz.  © Ronny Hartmann/dpa-Zentralbild/dpa

Mit der Führung im Rücken konnten sich die Rostocker in der zweiten Hälfte nun vorzugsweise aufs Verteidigen konzentrieren. Die Magdeburger hatten sich noch nicht aufgegeben und liefen an - es fehlte aber wie schon in Hälfte eins oftmals an der Präzision.

Der FCH machte es verdammt clever und ließ kaum mehr etwas zu. Dafür gab es jetzt die Chance auf Konter.

Und wie schon in Halbzeit eins brauchten die Hausherren an diesem Nachmittag nicht viele Möglichkeiten, um zu treffen. Nachdem Svante Ingelsson Minuten zuvor bereits knapp gescheitert war, leitete er in der 62. Minute einen weiteren Spielzug ein. Seine Flanke von rechts landete bei Fröde, der frei vor dem Tor aus elf Metern die Ruhe behielt und auf 3:0 erhöhte.

Spätestens danach war die Begegnung gelaufen. Der FCM schaffte es einfach nicht mehr, wirklich gefährlich vors Tor zu kommen. Rostock hingegen genoss die Führung im Rücken, die die zurückliegenden schweren Wochen etwas vergessen machte.

Bezeichnend: Die Gäste bekamen nach 83 Zeigerumdrehungen einen berechtigten Foulelfmeter zugesprochen, den Rückkehrer Atik aber ganz schwach links unten platzierte, sodass ihn Kolke relativ einfach abwehren konnte. Ein absolut gebrauchter Tag für die Magdeburger. Da half auch Atiks Ehrentreffer in der Nachspielzeit nichts mehr (90.+3).

Unnötige Niederlage: Hätte man die Gelegenheiten in der ersten Halbzeit genutzt, hätte der 1. FC Magdeburg durchaus etwas aus Rostock mitnehmen können.
Unnötige Niederlage: Hätte man die Gelegenheiten in der ersten Halbzeit genutzt, hätte der 1. FC Magdeburg durchaus etwas aus Rostock mitnehmen können.  © Imago / Jan Huebner

Nach der Länderspielpause sind die Hanseaten bereits am Bundesliga-Samstag (13 Uhr) wieder gefordert. Dann heißt der Gegner auswärts Holstein Kiel. Für den FCM geht es erst am Sonntag (13.30 Uhr), den 2. Oktober weiter. Dann empfängt die Mannschaft daheim den SSV Jahn Regensburg.

Titelfoto: Imago / Jan Huebner

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