Heidenheim-Coach motzt nach Remis beim FCM: "Soviel kann ich nicht essen, wie ich kotzen möchte!"

Magdeburg - Da war ordentlich Frust dabei! Weil es sein Team trotz zahlreicher Chancen versäumte, eine höhere Führung herauszuspielen und in der Nachspielzeit noch den 1:1-Ausgleich beim 1. FC Magdeburg kassierte, ist Trainer Frank Schmidt (48) so richtig an die Decke gegangen.

Tatsuya Ito (25, 3.v.r.) erzielte das 1:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit.
Tatsuya Ito (25, 3.v.r.) erzielte das 1:1 in der dritten Minute der Nachspielzeit.  © Swen Pförtner/dpa

"Ich hab noch so viel Blutdruck, um es sachlich zu analysieren", begann der seit 15 Jahren als Cheftrainer des FCH arbeitende Schmidt sein Statement auf der Pressekonferenz nach der Punkteteilung in der MDCC-Arena.

"Man hat gesehen, wie unser Plan heute war. Der ist fast perfekt aufgegangen", so Schmidt, der es mit seinem Team verpasste, vorübergehend Platz drei vom HSV einzunehmen.

Die 1:0-Führung durch den Treffer von Denis Thomalla (30) sei nach 30 Minuten deutlich zu niedrig ausgefallen. "Wir hatten noch zwei herausragende Konterchancen. Da hat Magdeburg sehr viel Glück gehabt, dass wir nicht 2:0 geführt haben."

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Als "unerklärlich" beschrieb der 48-Jährige die Szene, die zum (zumindest auf Magdeburger Seite) umjubelten 1:1 durch Tatsuya Ito (25) führte. Warum seine Mannschaft den Ball halten und nicht zur Eckfahne gehen wollte, brachte ihn auf die Palme.

"Wir laden den Gegner zum Ausgleich ein. Wir haben alle viel erlebt, aber das ist heute schon die Kategorie Top minus drei. So viel kann ich auf der Rückfahrt gar nicht essen, wie ich kotzen möchte", wurde der Coach deutlich.

FCM-Trainer Christian Titz: "Ich war froh, dass wir zumindest einen Punkt geholt haben"

Frank Schmidt (48) musste einen späten Ausgleich hinnehmen und verpasste den Sieg.
Frank Schmidt (48) musste einen späten Ausgleich hinnehmen und verpasste den Sieg.  © Swen Pförtner/dpa

Schmidts Fazit: "Ein sehr bitterer Abend und eine noch schlimmere Rückfahrt." Erst gegen 4 Uhr kam der Mannschaftsbus in Heidenheim an.

Happy war hingegen Christian Titz (51), der mit seinen Jungs nach dem 3:2 beim HSV auch am Freitag gegen einen weiteren starken Gegner punkten konnte.

Die Fußballer seien immer wieder angelaufen, hatten viele Sprints und mit 75 Prozent wieder enorm viel Ballbesitz. "Ich war froh für die Mannschaft, dass wir zumindest einen Punkt geholt haben", so Titz, der mit dem FCM zunächst als Fünfzehnter über dem Strich bleibt.

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Er erklärte auf der Pressekonferenz auch noch die Auswechslung des in mehreren Abwehrsituationen nicht gut aussehenden Cristiano Piccini (30).

Der Italiener habe in der Halbzeitpause über Unwohlsein geklagt, wurde wegen Magen-Darm-Beschwerden runtergenommen. "Er liegt auch schon im Bett", sagte Titz direkt nach dem Spiel.

Erst nächsten Sonntag (13.30 Uhr/Sky) ist der FCM wieder beim 1. FC Nürnberg gefordert. Heidenheim hat bereits Samstag (13 Uhr/Sky) den SC Paderborn 07 zu Gast.

Titelfoto: Bildmontage: Swen Pförtner/dpa

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