Schalkes "Jahrhundert-Trainer" Huub Stevens fällt Entscheidung zu seiner Zukunft!
Gelsenkirchen/Köln - Stolze 710 Partien hat Huub Stevens (69) als Coach bereits auf dem Buckel, eine weitere wird allerdings nicht mehr dazukommen. Das Schalke-Urgestein hat seine Karriere offiziell beendet.
Im Interview mit dem Kölner Express räumte der 69-jährige Kult-Trainer diesbezüglich die letzten Zweifel aus dem Weg.
"Das wird es gar nicht mehr geben. Ich hatte zuletzt tatsächlich eine Anfrage eines Vereins aus den Niederlanden. Aber ich riskiere das nicht mehr. Das könnte ich gegenüber meiner Familie und dem Verein nicht verantworten", antwortete Stevens auf die Frage, ob und wann sein Comeback bevorstünde.
Auch eine Rückkehr als Funktionär schloss der einstige Übungsleiter der berühmten "Eurofighter"-Mannschaft der Knappen aus.
"Nein, ich übernehme kein offizielles Amt mehr. Ich mische mich auch nicht mehr aktiv ein. Man kann mich jederzeit nach meiner Meinung fragen, mehr aber auch nicht", so Stevens.
Gesundheitliche Probleme seien der Grund für den endgültigen Rückzug aus dem stressigen Fußballgeschäft. Daher habe er auch schon seit einiger Zeit kein Stadion mehr besuchen können.
"Mein Körper hat eine deutliche Warnung ausgesendet. Ich wurde ins Krankenhaus gebracht, weil ich plötzlich Schmerzen in der Brust verspürt habe. Die Ärzte haben eine Herzbeutelentzündung diagnostiziert. Das war ein deutliches Zeichen, dass ich noch mehr auf mich aufpassen muss", gestand der frühere Innenverteidiger.
Die Trainer-Karriere von Huub Stevens "ist definitiv vorbei"
Inzwischen gehe es Stevens zwar wieder deutlich besser, weshalb er auch das Spiel seiner beiden Ex-Klubs aus Gelsenkirchen und Köln am Sonntag (15.30 Uhr) in der Veltins-Arena live vor Ort verfolgen möchte, doch mehr sei nicht drin.
"Wenn ich einen Job annehmen würde, müsste ich mir sicher sein, auch 100 Prozent geben zu können. Das kann ich nicht mehr. Daher will ich niemanden enttäuschen", begründete der "Knurrer von Kerkrade" seine Entscheidung.
Und fügte an: "Wir werden alle älter. Ich werde in diesem Jahr 70, meine Trainer-Karriere ist definitiv vorbei."
Stevens stand in Deutschland nach seiner ersten Amtsperiode auf Schalke auch bei Hertha BSC, dem 1. FC Köln, dem Hamburger SV, dem VfB Stuttgart sowie der TSG Hoffenheim an der Seitenlinie.
1997 gewann er mit den Königsblauen den UEFA-Cup, zuletzt war er in der S04-Abstiegssaison 2020/21 für zwei Spiele als Interimstrainer eingesprungen. Bis zum darauffolgenden Sommer saß er zudem im Aufsichtsrat der Knappen.
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