Hamburg - Gegen wen wollen sie überhaupt noch gewinnen? Der FC St. Pauli hat am Samstagnachmittag auch das sechste Ligaspiel in Folge verloren und schlittert immer weiter in die Krise. Gegen den bis dato sieglosen Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach setzte es nach ganz schwacher Leistung eine derbe 0:4-Packung.
Beide Teams hatten sich nach ihren Pokalerfolgen unter der Woche viel vorgenommen, zu Beginn spielte sich aber zunächst viel zwischen den beiden Strafräumen ab.
Nach einer Viertelstunde gingen die Gäste plötzlich in Führung. St. Paulis Schlussmann Nikola Vasilj leistete sich einen katastrophalen Fehlpass genau in die Füße von Florian Neuhaus, der den Ball noch zu Haris Tabakovic weiterleiten konnte. Der Angreifer traf ins leere Tor zum 0:1.
Die Kiezkicker versuchten zu reagieren, doch bei einem Versuch blieb es. Bis auf zwei Chancen von Mathias Pereira Lage (25.) und Danel Sinani (27.) kam offensiv wenig zusammen.
Gladbach hingegen setzte auf Nadelstiche und hätte durch Joe Scally fast das 2:0 erzielt, doch der US-Amerikaner scheiterte am Innenpfosten (27.). Besser machte es nach 40 Minuten Tabakovic. Nach Honorat-Pass musste er im Zentrum nur den Schlappen hinhalten - Doppelpack!
Mit dem Zwei-Tore-Rückstand ging es für die Blessin-Elf in die Kabine, die sich deutlich steigern musste, wenn sie hier noch was holen wollte.
FC St. Pauli trotz Dreifach-Wechsel in der Offensive zu harmlos
Blessin reagierte und tauschte seine komplette Offensive aus, es brachte jedoch wenig. Wenn es Chancen gab, dann für die Gäste. Tabakovic arbeitete an seinem Dreierpack, scheiterte per Kopf aber an Vasilj und dem Pfosten (56.).
Bei immer stärker werdendem Nieselregen war den Kiezkickern das Bemühen nicht abzusprechen, allerdings zeigten sie sich weiterhin extrem einfallslos gegen destruktive Fohlen, die sich an diesem Nachmittag schlichtweg cleverer anstellten.
Dies resultierte schließlich noch in den Treffern Nummer drei und vier. Zunächst schob Shuto Machino nach einem Konter locker ein (75.), kurz darauf erzielte Oscar Luigi Fraulo das 4:0 für die Gladbacher.
Um 17.25 Uhr erlöste Schiedsrichter Robert Hartmann den FC St. Pauli, der mit gesenkten Köpfen den Platz verließ. Gladbach hingegen feierte nicht nur den ersten Saisonsieg, sondern den ersten Dreier seit Ende März und 15 sieglosen Liga-Partien.
Die Statistik zum Bundesliga-Duell zwischen dem FC St. Pauli und Borussia Mönchengladbach
Bundesliga, 9. Spieltag
FC St. Pauli - Borussia Mönchengladbach 0:4 (0:2)
FC St. Pauli: Vasilj - Wahl, Smith, Mets - Saliakas (84. Irvine), Sands (55. Metcalfe), Fujita, Oppie - Pereira Lage (46. Kaars), Afolayan (46. Hountondji), Sinani (46. Ceesay)
Borussia M'Gladbach: Nicolas - Sander, Elvedi, Diks - Scally (78. Fraulo), Reitz (85. Stöger), Engelhardt, Ullrich, Honorat (57. Machino), Neuhaus (78. Reyna) - Tabakovic (85. Urbich)
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im Allgäu)
Zuschauer: 29.546 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Tabakovic (15.), 0:2 Tabakovic (40.), 0:3 Machino (75.), 0:4 Fraulo (80.)
Gelbe Karten: Sands (2), Saliakas (2) Ceesay (3), Hountondji (1) / -
Tabelle 1. Bundesliga
| POS | VEREIN | Sp. | +/- | Pkt. | ||
|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 |
|
FC Bayern München | 9 | 33:4 | 27 | |
| 2 |
|
RB Leipzig | 9 | 19:10 | 22 | |
| 3 |
|
Borussia Dortmund | 9 | 15:6 | 20 | |
| 4 |
|
VfB Stuttgart | 9 | 14:10 | 18 | |
| 5 |
|
Bayer 04 Leverkusen | 9 | 18:14 | 17 | |
| 6 |
|
Eintracht Frankfurt | 9 | 22:19 | 14 | |
| 7 |
|
TSG 1899 Hoffenheim | 8 | 15:13 | 13 | |
| 8 |
|
SV Werder Bremen | 9 | 13:17 | 12 | |
| 9 |
|
1. FC Köln | 8 | 12:11 | 11 | |
| 10 |
|
1. FC Union Berlin | 9 | 11:15 | 11 | |
| 11 |
|
SC Freiburg | 9 | 11:13 | 10 | |
| 12 |
|
VfL Wolfsburg | 8 | 9:13 | 8 | |
| 13 |
|
Hamburger SV | 8 | 7:11 | 8 | |
| 14 |
|
FC Augsburg | 9 | 12:21 | 7 | |
| 15 |
|
FC St. Pauli | 9 | 8:18 | 7 | |
| 16 |
|
Borussia Mönchengladbach | 9 | 10:18 | 6 | |
| 17 |
|
1. FSV Mainz 05 | 9 | 10:17 | 5 | |
| 18 |
|
1. FC Heidenheim | 9 | 8:17 | 5 | |
Die Tabelle der Bundesliga hat folgende Bedeutung: Wer am Ende der Saison auf Platz 1 steht, ist Deutscher Meister. Wer auf den Rängen 17 und 18 steht, steigt in die 2. Bundesliga ab. Der drittletzte Platz (Position 16) darf in der sogenannten Relegation um den Klassenerhalt spielen. Der Gegner ist der Drittplatzierte der 2. Bundesliga.