Ex-Drittliga-Profi im Visier: Bereitet sich der FC St. Pauli auf Paqarada-Abgang vor?
Hamburg - Noch ist der Kader nicht komplett! Vor einer Woche ist der FC St. Pauli in die Sommervorbereitung auf die kommende Saison gestartet. Trainer Timo Schultz (44) steht vor einigen Fragezeichen.

Denn auf der einen Seite stehen den neun festen Abgängen bislang nur vier Neuzugänge gegenüber, auf der anderen Seite gelten die Wechsel von Guido Burgstaller (33, zu Rapid Wien) und Daniel-Kofi Kyereh (26, in die erste Liga) als sicher.
Doch den Kiezkickern droht unter Umständen noch ein weiterer Verlust. Leart Paqarada (27) hat sich mit seiner starken Saison in die Notizbücher einiger Erstligisten gespielt.
Die Bild-Zeitung bringt daher die Namen Kai Wagner (25) von Philadelphia Union und Brooklyn Ezeh (20) von Drittligist Viktoria Berlin ins Spiel.
Wagner, übrigens der Schwager von Ex-HSV-Stürmer Pierre-Michel Lasogga (30), steht noch bis Ende des Jahres in den USA unter Vertrag, sein Kontrakt kann aber von Vereinsseite um ein Jahr verlängert werden.
Wird diese Option gezogen, soll die Ablöse bei rund zwei Millionen Euro liegen. Allerdings sind auch der VfB Stuttgart und Hertha BSC Berlin am einstigen Drittliga-Kicker der Würzburger Kickers interessiert.
FC St. Pauli bei Dynamo-Stürmer Christoph Daferner nur noch zweite Wahl

Günstiger wäre in diesem Fall Ezeh, er wäre ablösefrei. Doch auch hier schläft die Konkurrenz nicht. An dem beim HSV ausgebildeten 20-Jährigen soll unter anderem auch Fortuna Düsseldorf dran sein. Dieser Wechsel wäre allerdings eher perspektivisch und keineswegs als Paqarada-Ersatz zu sehen.
Viel mehr drückt der Schuh bei den Kiezkickern aber in der Offensive. Laut Sky sollen die Verantwortlichen ein Auge auf Maurice Malone (21) vom FC Augsburg geworfen haben. Der Mittelstürmer war in der vergangenen Saison an Zweitliga-Konkurrent 1. FC Heidenheim ausgeliehen, konnte dort in 20 Einsätzen aber nur zwei Treffer erzielen.
Aufgrund seines Alters wäre Malone noch entwicklungsfähig, eine Soforthilfe aufgrund der Abgänge wäre er aber keineswegs. Ein Transfer käme daher schon überraschend.
Vieles deutete bislang auf Christoph Daferner (24) von Absteiger Dynamo Dresden hin. Doch weil Burgstaller nicht zum Club, sondern in seine Heimat wechseln wird, sind die Nürnberger nun in der Pole Position im Rennen um den 24-Jährigen. St. Pauli droht in dieser Personalie wohl nur die Zuschauerrolle und muss sich anderweitig für die Offensive umschauen.
Sportchef Andreas Bornemann (50) hatte zwar betont, dass man bis zum Ende der Transferfrist aktiv sein werde, doch so langsam muss das Grundgerüst des Kaders, vor allem im Sturm, Konturen annehmen.
Titelfoto: Charles Fox/The Philadelphia Inquirer/AP/dpa