FC St. Pauli: Ein Sieg im Stadtderby gegen den HSV könnte die Krise sofort beenden

Hamburg - Für viele Fans ist es das wichtigste Spiel des Jahres: Am Freitagabend (18.30 Uhr) empfängt der FC St. Pauli den ungeliebten Hamburger SV zum Stadtderby im Millerntor-Stadion.

St.-Pauli-Coach Timo Schultz (45) empfängt mit seiner Mannschaft am Freitag den Hamburger SV zum Stadtderby. Die Kiezkicker stecken tief in der Krise.
St.-Pauli-Coach Timo Schultz (45) empfängt mit seiner Mannschaft am Freitag den Hamburger SV zum Stadtderby. Die Kiezkicker stecken tief in der Krise.  © Swen Pförtner/dpa

Obwohl die Kiezkicker zu Hause spielen, gehen sie nicht als Favorit in das prestigeträchtige Duell: So haben sie es nicht nur mit dem Tabellenführer zu tun, sondern laufen ihren eigenen Ansprüchen zudem seit Monaten hinterher.

Mit elf Zählern nach elf Spieltagen sind die Braun-Weißen meilenweit davon entfernt, an die Leistungen aus der vergangenen Saison anzuknüpfen, geschweige denn ein Wörtchen um die Spitzenplätze mitreden zu können.

Ja, es ist noch recht früh in der Saison, doch sieben Partien in Folge ohne Sieg und Tabellenplatz 14 sprechen eine eindeutige Sprache: Der FCSP kämpft in dieser Spielzeit eher gegen den Abstieg als um den Aufstieg.

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Bis auf ganz wenige Ausnahmen agierte die Mannschaft von Coach Timo Schultz (45) im ersten Saisondrittel selten wirklich überzeugend. Lediglich beim 3:0 gegen den 1. FC Magdeburg und - mit Abstrichen - beim 3:2 gegen den 1. FC Nürnberg stimmte die Gesamtperformance.

Das in genau diesen beiden Spielen, die bis dato einzigen beiden Dreier geholt wurden, verwundert nicht. In den übrigen neun Partien fehlte einfach immer etwas. Fünf Remis und vier Niederlagen waren die logische Konsequenz.

Dem FC St. Pauli fehlt es in dieser Saison vor allem in der Offensive an Qualität

Guido Burgstaller (33, r.) und Daniel-Kofi Kyereh (26) haben durch ihre Abgänge eine große Lücke in die Offensive des FC St. Pauli gerissen.
Guido Burgstaller (33, r.) und Daniel-Kofi Kyereh (26) haben durch ihre Abgänge eine große Lücke in die Offensive des FC St. Pauli gerissen.  © Christian Charisius/dpa

Viel wurde bereits darüber geschrieben, doch ein Umstand machte sich in den vergangenen Wochen und Monaten besonders bemerkbar: Nach den Abgängen von Guido Burgstaller (33, zu Rapid Wien) und Daniel-Kofi Kyereh (26, zum SC Freiburg) fehlt es St. Pauli offensiv an Qualität.

Zur Erinnerung: Der Österreicher und der Deutsch-Ghanaer waren in der vergangenen Spielzeit für 30 von 61 Toren, also knapp für die Hälfte aller FCSP-Treffer verantwortlich. Diese Lücke konnte bisher nicht gefüllt werden.

Johannes Eggestein (24) traf dreimal, Etienne Amenyido (24) und David Otto (23) jeweils einmal. Youngster Igor Matanovic (19) wartet noch auf seine erste Bude - fünf Stürmer-Tore in elf Spielen sind unterm Strich einfach zu wenig, um in der Liga langfristig erfolgreich zu sein.

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Was die Kiezkicker vor dem Stadtderby indes positiv stimmen kann, ist die eigene Heimstärke: Am Millerntor hat die Schultz-Elf seit fast einem halben Jahr nicht mehr verloren (1:2 gegen den SV Darmstadt 98 am 23. April).

Und eines ist auch klar: Mit einem Derbysieg am Freitag könnten die Boys in Brown die aktuelle Krise auf einen Schlag beenden und neue Euphorie entfachen. Nicht nur deshalb ist das Duell für den Kultklub so wichtig.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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