FC St. Pauli feiert "Torjäger" Jackson Irvine nach Last-Minute-Wahnsinn

Hannover/Hamburg - Zwei Spiele, zwei Tore! Jackson Irvine (29) hat den FC St. Pauli mit seinem Last-Minute-Treffer am Samstagabend im Zweitliga-Topspiel bei Hannover 96 (2:2) vor einer Niederlage bewahrt und damit sein Saisonziel schon erreicht.

Jackson Irvine (29) erzielte in der 95. Minute den späten 2:2-Ausgleichstreffer für den FC St. Pauli bei Hannover 96.
Jackson Irvine (29) erzielte in der 95. Minute den späten 2:2-Ausgleichstreffer für den FC St. Pauli bei Hannover 96.  © Swen Pförtner/dpa

"Ich nehme mir vor jeder Saison vor, mehr Tore zu erzielen", erklärte der Australier nur wenige Minuten nach der viel umjubelten Bude in der 95. Minute und scherzte: "Meine Quote aus der Vorsaison habe ich schon verdoppelt."

Dabei hatte sich Irvine gar kein konkretes Ziel gesetzt. "Aber natürlich habe ich mir vor dem Start der Spielzeit vorgenommen, mehr Tore zu erzielen."

Nach den Abgängen von Guido Burgstaller (33) und Daniel-Kofi Kyereh (26) musste sich nicht nur das Toreschießen, sondern auch die Verantwortung neu verteilen. Gemeinsam mit Leart Paqarada (27) bildet Irvine das Kapitäns-Duo. Die Binde trug er bislang aber noch nicht. "Wir sind beide Kapitäne, Leart hat die Binde heute getragen", stellte der 29-Jährige klar. "Es wird sicher auch Spiele geben, in denen ich sie trage." Vielleicht sei dies schon am Samstag (13 Uhr) beim Pokalspiel gegen den SV Straelen der Fall.

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Doch dem wollte er gar nicht so viel Aufmerksamkeit schenken, vielmehr ging es dem WM-Teilnehmer um den gewonnenen Punkt und den damit ordentlichen Saisonstart. "Es war sehr wichtig, hier nicht verloren zu haben", gab Irvine zu. "Das war ein richtig wichtiges Ergebnis, weil es unseren positiven Start, unsere positive Energie fortsetzt. Wir haben uns den Punkt verdient."

FCSP-Trainer Timo Schultz lobt seine Mannschaft für Willensleistung

Der 29-Jährige erzielte bereits seinen zweiten Saisontreffer für die Kiezkicker.
Der 29-Jährige erzielte bereits seinen zweiten Saisontreffer für die Kiezkicker.  © Swen Pförtner/dpa

Dabei sah der Australier gar einen Fortschritt zur Vorsaison. Da habe man versucht, den Ausgleich irgendwie zu erzwingen. "Wir haben aber unsere Fassung nicht verloren, uns in gute Räume gespielt und die Qualität durch unsere Standardsituationen hat uns letztlich das Remis gerettet", erklärte der Mittelfeldspieler.

Ähnlich sah es auch Mitspieler Marcel Hartel (26). "Das beflügelt uns nochmal und zeigt uns, dass wir niemals aufgeben sollte", sagte der 26-Jährige. "Ich kann mich an kein Spiel im letzten Jahr erinnern, wo wir so einen Lucky Punch gesetzt haben. Das tut gut."

Trainer Timo Schultz (44) sah im späten Ausgleich durch Irvine eine Willensleistung seiner Mannschaft. "Wir sind froh, dass wir uns belohnt haben." Ob der Last-Minute-Treffer einen positiven Effekt haben könnte, wusste der 44-Jährige nicht. "Ich habe noch immer keine Glaskugel."

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Eines ist aber klar: Die Last des Toreschießens hat sich bei St. Pauli bereits auf mehrere Schultern verteilt. Die fünf Treffer wurden von vier verschiedenen Profis erzielt - nur Jackson Irvine tanzt eben ganz seinem Naturell aus der Reihe.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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