FC St. Pauli freut sich nach Remis über Comeback-Qualitäten: "Man darf uns nie abschreiben"

Hamburg - Ein sportliches Remis, aber ein emotionaler Erfolg! Das 2:2 gegen den Tabellenführer SC Paderborn 07 fühlte sich für die Akteure des FC St. Pauli wie ein Sieg an.

St.-Pauli-Innenverteidiger David Nemeth (21, l.) sicherte dem Kiezklub mit seinem Last-Minute-Treffer gegen den SC Paderborn einen verdienten Punkt.
St.-Pauli-Innenverteidiger David Nemeth (21, l.) sicherte dem Kiezklub mit seinem Last-Minute-Treffer gegen den SC Paderborn einen verdienten Punkt.  © Daniel Bockwoldt/dpa

"Normalerweise, wenn du in der Nachspielzeit das Gegentor kassierst, ist Schluss. Da haben wir gezeigt, dass wir nicht aufgeben und die komplette Spielzeit alles geben", brachte es Marcel Hartel (26) nach Spielende treffend auf den Punkt.

Zuvor hatten sich die beiden Mannschaften einen intensiven Schlagabtausch geliefert, in dem die Braun-Weißen über weite Strecken eine starke Leistung zeigten und auch die bessere Mannschaft waren.

Dennoch sah es nach dem 0:1 durch Marvin Pieringer (22, 44. Minute) lange nach einer Pleite aus. Doch dann begann eine Schlussphase, die die rund 29.000 Zuschauer im Millerntor-Stadion wohl nicht so schnell vergessen werden.

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Erst glich Etienne Amenyido (23) sehenswert zum 1:1 aus (84.), dann ging der SCP in der Nachspielzeit durch Ex-Kiezkicker Sirlord Conteh (26) erneut in Führung (90.+2). Als alles verloren schien, kam David Nemeth (21) und köpfte zum 2:2 ein (90.+4) - und das Millerntor explodierte!

"Dass wir nach einem 0:1 und einem 1:2 wiedergekommen sind, zeigt, dass man uns nie abschreiben darf", verdeutlichte Amenyido, der nach seiner Einwechslung ordentlich Alarm gemacht hatte.

FCSP-Coach Timo Schultz nach Remis: "Ich hätte das Spiel gerne gewonnen"

Chefcoach Timo Schultz (45) hatte nach der schwachen Vorstellung beim 0:2 gegen den FC Hansa Rostock eine Reaktion von seiner Elf gefordert - und bekam diese auch.
Chefcoach Timo Schultz (45) hatte nach der schwachen Vorstellung beim 0:2 gegen den FC Hansa Rostock eine Reaktion von seiner Elf gefordert - und bekam diese auch.  © Daniel Bockwoldt/dpa

Auch Chefcoach Timo Schultz (45), der nach der schwachen Vorstellung beim 0:2 gegen den FC Hansa Rostock eine Reaktion von seiner Elf gefordert hatte, war mit dem Auftritt seiner Mannschaft zufrieden.

"Wir haben es in der ersten Halbzeit wirklich gut gemacht, viel Druck ausgeübt und wenig zugelassen", analysierte der Übungsleiter - merkte aber auch an: "Ich hätte das Spiel gerne gewonnen und ich denke, das wäre auch möglich gewesen."

Last-Minute-Torschütze Nemeth sah es unter dem Strich ähnlich: "Da wäre auf jeden Fall mehr drin gewesen, wenn man sich das ganze Spiel anschaut. Wir haben richtig gut gearbeitet und sehr unnötige Tore kassiert", gab der Abwehrspieler zu Protokoll.

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Nichtsdestotrotz sollte der Auftritt gegen den Spitzenreiter den St. Paulianern Mut geben. Die Paderborner zeigten sich bei ihren wenigen Chancen eiskalt, ansonsten hätten die Kiezkicker einen absolut verdienten Heimerfolg eingefahren.

So stehen die Hamburger nach sechs Spieltagen bei zwei Siegen, zwei Unentschieden und zwei Niederlagen - eine absolut ausgeglichene Bilanz, die in der kommenden Woche bei der SpVgg Greuther Fürth (Samstag/13 Uhr) ins Positive umgewandelt werden kann.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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