FC St. Pauli im Glück! Schwache Kiezkicker holen einen Punkt gegen Kiel

Hamburg - Das war zu wenig! Der FC St. Pauli hat nach einer größtenteils enttäuschenden Leistung einen Punkt gegen Holstein Kiel geholt. Beim 0:0 vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion hatten die Kiezkicker viel Glück - und einen starken Torwart.

Voller Körpereinsatz: Der FC St. Pauli und Holstein Kiel schenkten sich am Dienstagabend im ausverkauften Millerntor-Stadion nichts.
Voller Körpereinsatz: Der FC St. Pauli und Holstein Kiel schenkten sich am Dienstagabend im ausverkauften Millerntor-Stadion nichts.  © Christian Charisius/dpa

FCSP-Coach Timo Schultz tauschte im Vergleich zur 0:1-Niederlage bei Fortuna Düsseldorf viermal: Marcel Beifus, Connor Metcalfe, Johannes Eggestein und David Otto starteten für Betim Fazliji (Rotsperre), Afeez Aremu, Lukas Daschner (beide Bank) sowie Etienne Amenyido (nicht im Kader).

Sein Gegenüber, KSV-Trainer Marcel Rapp, nahm nach dem 4:1-Auswärtserfolg beim Karlsruher SC hingegen keine Wechsel vor.

Die Hausherren starteten im Schatten des Hamburgers Doms engagiert in die Partie. Nach nur 120 Sekunden hatten sie in Person von Otto, der im Anschluss an eine Flanke von Manolis Saliakas etwas zu hoch köpfte, die erste Torannäherung.

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Auch in der Folge blieben die Braun-Weißen präsent, sorgten immer wieder mit Hereingaben von den Außen für Gefahr im Kieler Strafraum. In der 10. Minute wurde es aber auch auf der anderen Seite brenzlig, als ein missglückter Klärungsversuch von Otto nur knapp das Gehäuse der Gastgeber verfehlte.

Anschließend kamen auch die Störche immer besser in die Begegnung und in der 17. Minute durch Lewis Holtby zu einem weiteren Abschluss, der zur Ecke abgefälscht wurde. Ein daraus resultierender Kopfball von Kwasi Wriedt landete in den Armen von St.-Pauli-Keeper Nikola Vasilj.

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Kiezkicker bleiben größtenteils ungefährlich, Kiel vergibt gute Chancen

KSV-Sturmtank Kwasi Wriedt (l.) wurden von den Störchen immer wieder gesucht. Hier behauptet der Angreifer den Ball gegen Kiezkicker Eric Smith.
KSV-Sturmtank Kwasi Wriedt (l.) wurden von den Störchen immer wieder gesucht. Hier behauptet der Angreifer den Ball gegen Kiezkicker Eric Smith.  © Christian Charisius/dpa

Während in der Offensive der Kiezkicker fortan die nötige Zielstrebigkeit und Genauigkeit fehlte, übernahmen die Gäste immer mehr die Initiative. Flügelflitzer Fabian Reese vergab in der 22. Minute eine Doppelchance zur Führung - Glück für den FCSP!

Danach mussten die Zuschauer eine ganze Weile auf die nächste Möglichkeit warten, da sich das Geschehen zu großen Teilen zwischen den Strafräumen abspielte.

Erst in der 35. Minute wurde es wieder gefährlich - und wie! Eric Smith entschärfte einen Abschluss von Holtby für den schon geschlagenen Vasilj kurz vor der Linie.

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Fünf Zeigerumdrehungen später wurden auch die Gastgeber, von denen lange Zeit gar nichts zu sehen war, wieder aktiv: Einen strammen Schuss von Metcalfe parierte KSV-Schlussmann Tim Schreiber stark zur Ecke (40.). In der Nachspielzeit köpfte noch Eggestein vorbei (45.+1), dann ging es torlos in die Pause.

Der zweite Abschnitt begann ereignisarm. Beide Mannschaften leisteten sich viele Unkonzentriertheiten, worunter der Spielfluss erheblich litt. Die nächste Torannäherung ließ daher bis zur 56. Minute auf sich warten, als ein Abschluss von Beifus über den Kasten flog.

Keeper Nikola Vasilj rettet dem FCSP einen Punkt gegen überlegene Störche

Die Kieler hatten in den zweiten 45 Minuten mehrere gute Chancen auf die Führung, scheiterten jedoch am bärenstarken FCSP-Keeper Nikola Vasilj (nicht im Bild).
Die Kieler hatten in den zweiten 45 Minuten mehrere gute Chancen auf die Führung, scheiterten jedoch am bärenstarken FCSP-Keeper Nikola Vasilj (nicht im Bild).  © Christian Charisius/dpa

Deutlich gefährlicher wurde es wenig später auf der Gegenseite: Wriedt setzte sich gut durch und scheiterte mit einem Flachschuss an Vasilj, der überragend mit dem Fuß parierte - Durchatmen bei den Hausherren (60.).

Kurz darauf stand erneut der FCSP-Torwart im Mittelpunkt: Nach einer Ecke von links kam Kiels Patrick Erras ziemlich ungestört zum Kopfball, doch Vasilj riss die Arme hoch und lenkte das Leder stark über die Querlatte (65.). In der 69. Minute fand auch Reese seinen Meister in dem Bosnier.

Die Schlussphase brach an und von den Boys in Brown war weiterhin erstaunlich wenig zu sehen. Coach Schultz versuchte durch Einwechslungen für neue Impulse zu sorgen, hatte damit jedoch nur bedingt Erfolg. Die KSV war das bessere Team.

Wirklich gefährlich wurden allerdings auch die Gäste nicht mehr. So durften sich die St. Paulianer nach 90 überwiegend schwachen Minuten letztlich über einen glücklichen Punkt freuen, der ihnen tabellarisch allerdings nicht wirklich weiterhilft.

Im letzten Spiel des Jahres gastieren die Kiezkicker am Samstag (13 Uhr) beim KSC, die Störche empfangen bereits am Freitag (18.30 Uhr) Hannover 96.

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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