FC St. Pauli nach Auswärtspleite in Bielefeld zurück auf dem Boden der Tatsachen

Hamburg - So schnell ist die Euphorie dahin: Nach dem 3:0 im Stadtderby gegen den Hamburger SV ist der FC St. Pauli durch die 0:2-Auswärtspleite bei Schlusslicht Arminia Bielefeld hart auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen.

Absolute Gegensätze: Während die Spieler von Arminia Bielefeld im Hintergrund jubeln, macht sich bei den Profis des FC St. Pauli Enttäuschung breit.
Absolute Gegensätze: Während die Spieler von Arminia Bielefeld im Hintergrund jubeln, macht sich bei den Profis des FC St. Pauli Enttäuschung breit.  © Friso Gentsch/dpa

"Diese Niederlage tut weh", brachte es Kiezkicker Connor Metcalfe (22) anschließend auf den Punkt - und ergänzte: "Aktuell ist die Saison eine Achterbahnfahrt für uns. In der einen Woche sind wir obenauf, in der nächsten Woche verlieren wir. Wir müssen Beständigkeit in unser Spiel bekommen."

Beständig waren die Boys in Brown allerdings nur in ihrer Analyse des Spiels: So waren sich alle einig, dass die erste Halbzeit sehr überzeugend war, nach dem Seitenwechsel allerdings nicht mehr viel zusammenlief.

"Wenn wir in der ersten Hälfte in Führung gehen, nimmt das Spiel einen anderen Verlauf. Leider haben wir uns in den ersten 45 Minuten nicht für eine richtig gute Leistung belohnt", kritisierte Chefcoach Timo Schultz (45).

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Etienne Amenyido (24) pflichtete seinem Trainer bei: "Es war eine gute erste Hälfte. Machen wir da unser Tor, kippt die Stimmung hier. In der zweiten Hälfte haben wir sie ins Spiel kommen lassen und Räume frei gelassen, die vorher nicht da waren", resümierte der Angreifer.

So konnten die Hausherren in der 76. und 84. Minute durch Janni Serra (24) zweimal eiskalt zuschlagen: "Beim ersten Gegentor verliere ich den Ball im Mittelfeld. Da muss ich ruhiger bleiben und den Ball wieder hintenrum spielen", zeigte sich Ex-Bielefelder Marcel Hartel (26) selbstkritisch.

FCSP-Coach Timo Schultz versichert nach Pleite: "Wir sind als Gruppe stabil"

St.-Pauli-Coach Timo Schultz (45) war nach der Niederlage in Bielefeld natürlich enttäuscht, richtete den Blick aber bereits wieder nach vorn.
St.-Pauli-Coach Timo Schultz (45) war nach der Niederlage in Bielefeld natürlich enttäuscht, richtete den Blick aber bereits wieder nach vorn.  © Friso Gentsch/dpa

Anschließend versuchten die Braun-Weißen noch einmal alles, doch wie im gesamten zweiten Abschnitt ließen sie die nötige Durchschlagskraft vermissen. "Wir hatten, so ehrlich muss man sein, bis auf wenige Aktionen nicht mehr die Power, um ins Spiel zurückzukommen", urteilte Schultz.

So stand schlussendlich nicht nur die 0:2-Auswärtsniederlage zu Buche, sondern auch die Problematik, die die Kiezkicker bereits in der gesamten Saison begleitet: viel Aufwand, wenig Ertrag.

"Wir erspielen uns die Chancen, aber wir machen zu wenig daraus", fasste es Metcalfe kurz und knapp zusammen - und erneut dürften die Rufe nach einem dringend benötigten Goalgetter lauter werden.

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Nach nun fast acht Monaten ohne Sieg in der Fremde gaben sich die Akteure andersherum aber auch kämpferisch: "Rückschläge gehören dazu", gab Amenyido zu bedenken und Schultz erklärte: "Wir sind als Gruppe stabil und werden jetzt die Akkus aufladen."

Am kommenden Samstag (20.30 Uhr) steht bereits das nächste Zweitliga-Topspiel für die Hamburger an: Der Tabellenführer SV Darmstadt 98 gastiert im Millerntor-Stadion - für den FCSP geht es neben drei Punkten auch um ein gutes Gefühl.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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