FC St. Pauli: Neuzugang Eggestein trifft erstmals seit 433 Tagen wieder das Tor

Hamburg - Ausgerechnet in seiner Heimat! St. Paulis Angreifer Johannes Eggestein (24) hat ausgerechnet im Zweitliga-Topspiel bei Hannover 96 (2:2) seine 433 Tage andauernde Torflaute beendet.

Johannes Eggestein (24) trifft im zweiten Spiel für den FC St. Pauli das erste Mal.
Johannes Eggestein (24) trifft im zweiten Spiel für den FC St. Pauli das erste Mal.  © Swen Pförtner/dpa

Der Sommer-Neuzugang von Royal Antwerpen hatte die Kiezkicker bereits in der vierten Minute mit seinem Treffer in Führung geschossen. "Der Ball kam irgendwie aus der Luft, nach einem gewonnenen Kopfball-Duell", erinnerte sich Eggestein lückenhaft zurück.

Dann sei er im Strafraum gewesen und "wenn ich im 16er bin, dann habe ich schon immer irgendwie den Instinkt, aufs Tor zu schießen und nicht mehr lange zu fackeln", so der 24-Jährige. "Ich habe mich einfach gedreht und den Ball gut erwischt."

Bei seinem Premieren-Treffer im braun-weißen Dress profitierte der Angreifer auch von Gegenspieler Derrick Köhn (23), der mehr als zwei Meter von ihm entfernt stand, und 96-Keeper Ron-Robert Zieler (33), der ein wenig in die andere Ecke unterwegs war.

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Für Trainer Timo Schultz (44) war die Führungsbude eine in "bester Uwe-Seeler-Manier", für Eggestein ein ganz besonderes Tor.

Zum einen ist der 24-Jährige gebürtiger Hannoveraner, ein Großteil seiner Familie war im Stadion. "Das war natürlich schön", gestand er, auch wenn er nie für 96 gespielt habe. "Weil ich schon öfter da war, habe ich mich schon heimisch gefühlt."

St.-Pauli-Profi Johannes Eggestein spürt die Belastung

Der 24-Jährige jubelte ausgelassen über sein erstes Tor seit 433 Tagen.
Der 24-Jährige jubelte ausgelassen über sein erstes Tor seit 433 Tagen.  © Swen Pförtner/dpa

Zum anderen lag der letzte Treffer des Stürmers schon 433 Tage zurück. Zuletzt hatte er bei der 2:5-Niederlage des Linzer ASK gegen RB Salzburg im Mai 2021 getroffen. "Für mich als Stürmer ist ein Tor immer was wert, aber am Ende geht es auch darum, Punkte zu holen, und um den Mannschaftserfolg", zeigte sich Eggestein bescheiden.

Durch den späten Punktgewinn habe seine Kiste dann doch noch eine größere Bedeutung erhalten. "Jetzt kann ich mich etwas mehr freuen, sonst wäre das Tor auch nichts wert gewesen."

Zufrieden war der 24-Jährige auch mit dem Auftritt seiner Mannschaft. "Es war ein verdienter Punkt, das 2:2 geht mehr als in Ordnung", ordnete er das Remis ein. Gerade nach dem 1:2 in der 71. Minute durch Derrick Köhn (23) brauchte St. Pauli etwas Zeit, um sich zu erholen. Jackson Irvine (29) rettete in der fünften Minute der Nachspielzeit St. Pauli noch den einen Zähler.

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Damit steht die Schultz-Elf nach zwei Partien bei vier Punkten. "Darauf können wir aufbauen", meinte Eggestein, der nach der Begegnung seine schweren Beine spürte. "Ich merke, dass ich lange nicht mehr über 70 Minuten, so wie letzte Woche, oder heute über 90 Minuten gespielt habe."

Hochlegen wird er die Beine aber nicht. Schließlich hat Eggestein mit dem FC St. Pauli in der Liga und im DFB-Pokal noch viel vor.

Titelfoto: Swen Pförtner/dpa

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