FC St. Pauli trotz Remis gegen den SVD frustriert: "Haben viel liegen lassen"

Hamburg - Remis gegen den Tabellenführer, einen mehr als verdienten Punkt geholt - dennoch herrschte nach dem 1:1 gegen den SV Darmstadt 98 nicht nur Zufriedenheit beim FC St. Pauli.

FCSP-Coach Timo Schultz (45) war nach dem Remis gegen Darmstadt einerseits zufrieden mit dem Engagement seiner Mannschaft, andererseits trauerte er dem verpassten Sieg hinterher.
FCSP-Coach Timo Schultz (45) war nach dem Remis gegen Darmstadt einerseits zufrieden mit dem Engagement seiner Mannschaft, andererseits trauerte er dem verpassten Sieg hinterher.  © Friso Gentsch/dpa

Und das hatte auch einen ganz einfachen Grund: Für die Kiezkicker wären sogar drei Punkte drin gewesen. "In der ersten Hälfte haben wir sehr viel liegen lassen", kritisierte Chefcoach Timo Schultz (45) nach dem Abpfiff im "Sky"-Interview.

Tatsächlich hätten die Braun-Weißen im ersten Abschnitt mindestens ein Tor machen müssen. Jackson Irvine (29) vergab in der 39. Minute die Riesenchance auf das 1:0, auch Etienne Amenyido (24) hätte die Führung erzielen können. Stattdessen ging es mit 0:0 in die Pause.

"Der Aufwand ist riesig. Der Gegner braucht einen komischen langen Ball und das Ding ist drin und wir müssen dafür 120 Prozent geben", gab Kapitän Leart Paqarada (28) anschließend zu Protokoll und spielte damit auf die 60. Minute an.

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Die Beschreibung "ein komischer langer Ball" wurde der Szene allerdings nicht gerecht, in der Ex-St.-Pauli-Jugendspieler Frank Ronstadt (25) per traumhaftem Distanzschuss das durchaus glückliche Führungstor für die Lilien erzielte.

"Darmstadt macht aus relativ wenig sehr viel", resümierte Lukas Daschner (24), der in der 69. Minute nach einem klasse Spielzug den Ausgleich erzielte. "Auf der einen Seite bin ich glücklich über das Tor, auf der anderen Seite bin ich enttäuscht, dass wir das Ding nicht mehr gewonnen haben", ergänzte der Blondschopf.

Co-Kapitän Jackson Irvine lobt seine Mitspieler: "Das Team gibt nie auf"

Die Kiezkicker präsentierten sich gegen den Tabellenführer als echte Einheit, belohnten sich für den großen Aufwand aber wieder einmal nur bedingt.
Die Kiezkicker präsentierten sich gegen den Tabellenführer als echte Einheit, belohnten sich für den großen Aufwand aber wieder einmal nur bedingt.  © Gregor Fischer/dpa

Denn die Chance zum Sieg war zweifellos da! So setzte Daschner einen Kopfball in der 82. Minute an den Pfosten, während von den Gästen in der Schlussphase offensiv so gut wie gar nichts mehr kam.

"Wir hatten uns vorgenommen, drei Punkte zu holen und nach dem Spielverlauf heute hätten wir es auch verdient gehabt", verdeutlichte Marcel Hartel (26), der wieder einmal eine beeindruckende läuferische Leistung zeigte.

Auch Co-Kapitän Irvine fand lobende Worte für seine Mannschaft. "Ich kann niemandem einen Vorwurf machen. Wir haben großartig gekämpft. Der Wille ist da, das Herz ist da und auch die Kreativität. Das Team gibt nie auf", unterstrich der Australier.

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Nichtsdestotrotz trauerten die Hausherren dem verschenkten Dreier hinterher. "Wir müssen uns belohnen. Ich komme mir doof vor, jede Woche dasselbe zu erzählen, aber wenn wir Spiele gewinnen wollen, dann reicht es so nicht", stellte Trainer Schultz mit Blick auf die Chancenverwertung fest.

Am kommenden Samstag haben die Hamburger die nächste Chance, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen: Um 13 Uhr gastieren die Kiezkicker in der Merkur Spiel-Arena bei Fortuna Düsseldorf.

Titelfoto: Friso Gentsch/dpa

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