FC St. Pauli überrascht sich bei Auftaktsieg selbst: "Hätte ich nicht gedacht"

Hamburg - So kann es weiter gehen! Der FC St. Pauli hat mit dem 3:2-Auftakterfolg über den 1. FC Nürnberg seine Kritikern Lügen gestraft und ein Zeichen an die Konkurrenz gesendet.

Leart Paqarada (27, Mitte) ließ sich nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 von seinen Mitspielern feiern.
Leart Paqarada (27, Mitte) ließ sich nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 von seinen Mitspielern feiern.  © Michael Schwartz/dpa

Nach den vielen Abgängen waren die Kiezkicker mit Fragezeichen in die neue Saison gegangen.

Die Partie am Samstag zeigte aber, dass die Verantwortlichen um Trainer Timo Schultz (44) auf dem Fundament des Vorjahres aufbauen konnten.

"Es standen acht Spieler aus dem Vorjahr in der Startelf, dementsprechend habe ich meiner Mannschaft schon einiges zugetraut und weiß ja auch, was drin ist im Tank", sagte der 44-Jährige nach dem Sieg.

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Nach einem offenen Beginn geriet St. Pauli, auch durch eigene Fehler bedingt, immer mehr in Bedrängnis. Doch dann schlugen sie das erste Mal eiskalt zu. Einen Paqarada-Freistoß verlängerte Jackson Irvine (29) nach 24 Minuten per Kopf ins Tor. "Dass er ihn so gut köpft, hätte ich nicht gedacht", hatte der Kapitän gut lachen.

In der Folge gewann die Schultz-Elf mehr und mehr die Kontrolle über die Partie und erhöhte durch ein Elfmeter-Tor von Leart Paqarada (27, 37.) und einen Treffer von Lukas Daschner (23, 39.) auf 3:0. "Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt gemacht. Die Nürnberger waren gut im Spiel, dann machen wir das 1:0 und legen schnell hintereinander das 2:0 und 3:0 nach", wusste auch Marcel Hartel (26).

Sein Kapitän war vom Spiel seiner Mannschaft selbst ein wenig überrascht. "Ich bin selbst positiv überrascht gewesen, wie da alles gestimmt hat, auch in den Abläufen", gestand er.

FC St. Pauli bringt Sieg dank reifer Leistung über die Runden

FCSP-Trainer Timo Schultz (44) fand trotz des Sieges deutliche Worte.
FCSP-Trainer Timo Schultz (44) fand trotz des Sieges deutliche Worte.  © IMAGO / Nordphoto

Viel wichtiger war aber, dass die Mannschaft in den ersten 45 Minuten hielt.

"Das war für uns extrem wichtig", erkannte Schultz an. Doch direkt mit Wiederanpfiff folgte der erste Dämpfer. Nürnberg verkürzte durch Kwadwo Duah auf 1:3. "Das ist ein Moment, wo das Spiel so ein bisschen kippen kann", wusste Paqarada. Doch dazu kam es nicht. "Ich glaube auch, dass das ganze Stadion in dem Moment so eine kleine Schockstarre hatte. Aber es stand halt immer noch 3:1, da musst du die Ruhe bewahren."

Und genau das tat die Mannschaft auf. Auch wenn Trainer Schultz sich an alte Zeiten erinnert fühlte. "Es gab Phasen, da haben wir dann zehn bis 15 Minuten gebraucht. Aber heute haben wir uns geschüttelt und weitergemacht." Allen voran die beiden Kapitäne Paqarada und Irvine sowie Eric Smith (26) übernahmen das Kommando und führten das Team. "Das war sehr reif", erkannte Schultz an.

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Dass St. Pauli am Ende zittern musste lag an ihnen selbst. Durch einen individuellen Fehler kam Nürnberg durch das 2:3 in der Nachspielzeit noch einmal zurück. "Direkt nach der Pause kassieren wir das 3:1, am Ende dann das 3:2 und dann kommt noch mal Hektik auf", ärgerte sich Hartel und forderte: "Da müssen wir noch cleverer und konzentrierter sein, damit uns sowas nicht passiert."

Sein Trainer stützte diese Aussage. "Ich habe einige Sachen gesehen, die wir noch besser machen müssen", stellte Schultz klar, gab aber auch zu: "Am ersten Spieltag muss aber noch nicht alles klappen."

Titelfoto: Michael Schwartz/dpa

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