FC St. Pauli zeigt gegen Fürth zwei Gesichter: "Müssen mit dem Punkt leben"

Hamburg - Erste Halbzeit hui, zweite Halbzeit pfui! Der FC St. Pauli hat beim 2:2 bei der SpVgg Greuther Fürth ein Spiel mit zwei Gesichtern gezeigt.

Leart Paqarada (27, l.) musste nach dem Schlusspfiff aufgebaut werden. Der FCSP-Linksverteidiger verschoss beim 2:2 gegen Greuther Fürth den zweiten Elfmeter in Folge.
Leart Paqarada (27, l.) musste nach dem Schlusspfiff aufgebaut werden. Der FCSP-Linksverteidiger verschoss beim 2:2 gegen Greuther Fürth den zweiten Elfmeter in Folge.  © IMAGO / Zink

"In den ersten 30 Minuten hatten wir die komplette Spielkontrolle. Fürth hatte keine richtige Torchance und wir machen auch das Tor", resümierte Marcel Hartel (26) nach Spielende mit Blick auf seinen Treffer in der 19. Minute.

Das Tor war die logische Konsequenz einer bärenstarken Anfangsphase, in der die Braun-Weißen richtig Druck aufbauten, hoch pressten und sich mehrere gute Möglichkeiten herausspielten.

Zwar schalteten die Kiezkicker nach der von Hartel beschriebenen halben Stunde etwas zurück, die verdiente Führung war bis zum Pausenpfiff aber dennoch überhaupt nicht in Gefahr.

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Nach dem Wiederanpfiff sah das jedoch ganz anders aus: "Fürth hat uns gut unter Druck gesetzt. Da hätten wir unsere Lösungen besser durchspielen, griffiger und klarer sein müssen in Phasen, in denen es mehr Druck gibt", kritisierte Rechtsverteidiger Luca Zander (27).

In der Realität spielte allerdings nur das Kleeblatt, das innerhalb weniger Minuten die Begegnung drehte - erst traf Branimir Hrgota (29) zum 1:1, drei Zeigerumdrehungen später gingen die Fürther durch ein Kopfball-Eigentor von Jackson Irvine (29) sogar mit 2:1 in Führung.

FCSP wartet nun seit mehr als sechs Monaten auf einen Auswärtssieg

St.-Pauli-Coach Timo Schultz (45) freute sich über die Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft, fand aber auch kritische Worte.
St.-Pauli-Coach Timo Schultz (45) freute sich über die Comeback-Qualitäten seiner Mannschaft, fand aber auch kritische Worte.  © Daniel Karmann/dpa

"In der zweiten Hälfte sind wir nicht gut reingekommen. Entsprechend haben wir Eckbälle unnötig zugelassen und die Fürther haben mit dem ersten Treffer Selbstvertrauen gewonnen. Die schlechten zehn bis 15 Minuten haben uns in Rückstand gebracht", urteilte Coach Timo Schultz (45).

Anschließend dümpelte die Partie so ein wenig dahin - bis zur 72. Minute, als Referee Martin Petersen (37) nach einem Foul an Igor Matanovic (19) auf den Punkt zeigte. Leart Paqarada (27) übernahm nach seinem Fehlschuss gegen den SC Paderborn 07 erneut die Verantwortung - und scheiterte wieder (an der Latte)!

Alles schien gegen die Hamburger zu laufen, doch die Schultz-Elf steckte nicht auf und belohnte sich kurz vor Schluss mit dem 2:2 durch Connor Metcalfe (22). "Wir haben an uns geglaubt und sind zurückgekommen und haben am Ende einen Treffer erzielt. So können und müssen wir mit dem Punkt leben", gab Schultz zu Protokoll.

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Gleichzeitig schob der Übungsleiter hinterher: "Dennoch würde ich mir wünschen, dass wir eine 1:0-Führung länger halten, sodass man einen entscheidenden Konter setzen kann, um so ein Spiel zu gewinnen."

Denn, und das darf angesichts des Comebacks nicht in Vergessenheit geraten: St. Pauli wartet nun bereits seit mehr als sechs Monaten auf einen Sieg in der Fremde. Wollen die Boys in Brown etwas mit dem Aufstieg zu tun haben, muss sich das schnellstens ändern...

Titelfoto: IMAGO / Zink

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