FCSP-Coach Timo Schultz vor Heidenheim-Spiel: "Größten Druck mache ich mir selber"

Hamburg - Wird der Bock umgestoßen? Der FC St. Pauli braucht nach der Sieglos-Serie von fünf Spielen dringend einen Dreier, um sich aus der Krise zu befreien. Mit dem 1. FC Heidenheim wartet im Topspiel am Samstagabend (20.30 Uhr) allerdings ein starker Gegner auf die Kiezkicker.

St.-Pauli-Coach Timo Schultz (45) weiß um die Bedeutung des Heimspiels gegen den 1. FC Heidenheim und die aktuelle Krise der Kiezkicker.
St.-Pauli-Coach Timo Schultz (45) weiß um die Bedeutung des Heimspiels gegen den 1. FC Heidenheim und die aktuelle Krise der Kiezkicker.  © Andreas Gora/dpa

"Das Spiel wird uns alles abverlangen. Sie spielen brutal intensiv, läuferisch sind sie vor uns die stärkste Mannschaft der Liga. Wir wissen ganz gut, was uns erwartet", erklärte Chefcoach Timo Schultz (45) auf der Pressekonferenz am Donnerstag.

Während die Gäste mit 16 Zählern aus neun Partien auf Tabellenplatz fünf stehen, dümpeln die Braun-Weißen mit zehn Zählern auf Rang zwölf herum. Im heimischen Millerntor-Stadion sind die Hamburger allerdings noch ungeschlagen (zwei Siege/zwei Remis).

Auf die besondere Stimmung freute sich auch der Übungsleiter: "Ich mochte es als Spieler immer, abends zu spielen. Wenn das Flutlicht an ist, hat es noch mal einen anderen Charakter. Es liegt an uns, auf dem Platz was anzubieten, in die Vollen zu gehen, das Visier hochzuklappen und nach vorne zu spielen", gab er zu Protokoll.

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Das gelang in den vergangenen Wochen allerdings wenig bis gar nicht, was Präsident Oke Göttlich (46) zuletzt zu deutlicher Kritik veranlasste. "Wir bleiben im Jahr 2022 bislang unter unseren Möglichkeiten und müssen unabhängig von Personalwechseln konstatieren: Es ist zu wenig für das, was wir als Verein zur Verfügung stellen", sagte er dem "kicker".

Angesprochen auf die Kritik zeigte Schultz Verständnis: "Oke hat nichts gesagt, was ich nicht vorher auch schon gesagt habe. Für mich sind zehn Punkte auch zu wenig und dass wir seit Februar kein Auswärtsspiel mehr gewonnen haben, macht mich auch nicht glücklich", bekräftigte der Ex-Profi.

Die beiden St.-Pauli-Kapitäne fallen gegen den FCH aus

Leart Paqarada (27, l.) und Jackson Irvine (29) fallen aus.
Leart Paqarada (27, l.) und Jackson Irvine (29) fallen aus.  © Marcus Brandt/dpa

Weiter verdeutlichte der 45-Jährige: "Es geht jetzt darum, in den nächsten Tagen, Wochen und Monaten zu gucken, wo wir uns verbessern und wie wir Themen in einer Konsequenz angehen, dass wir Schritte in die richtige Richtung machen. Wir müssen im Sport performen, das wissen wir. Den größten Druck mache ich mir selber."

Umso wichtiger wäre ein positives Ergebnis gegen eine Top-Mannschaft wie Heidenheim. Leicht wird das allerdings nicht, zumal mit Leart Paqarada (27, Muskelverletzung) und Jackson Irvine (29, Gelbsperre) die beiden Kapitäne und Leistungsträger ausfallen.

"Es ist unglücklich, dass beide Kapitäne gleichzeitig ausfallen. Wir haben aber genug Alternativen, gerade Lars Ritzka (24) trainiert seit Wochen und Monaten hervorragend. Er wird für Papa auflaufen, da verrate ich kein Geheimnis", kündigte "Schulle" an.

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Beim Irvine-Ersatz legte sich der Trainer allerdings noch nicht fest: "Defensive Optionen sind Afeez Aremu (22) und Betim Fazliji (23), offensive Optionen sind Carlo Boukhalfa (23) und Connor Metcalfe (22). Für uns gilt es, aus allen Kandidaten den richtigen rauszufiltern", unterstrich er.

So oder so komme es gegen den FCH darauf an, die eigenen Stärken auf den Platz zu bekommen. "Ich gehe davon aus, dass das Spiel deutlich intensiver wird als unsere letzten Spiele. Es wird deutlich mehr hin und her gehen", prophezeite Schultz - und hoffte auf das bessere Ende für seine Mannschaft.

Titelfoto: Andreas Gora/dpa

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