FCSP-Keeper Dennis Smarsch nach Bock einsichtig: "War mein Fehler"
Hamburg - In so einem Spiel kannst du nur schlecht aussehen! Torwart Dennis Smarsch (23) erlebte beim 4:3-Zittersieg des FC St. Pauli in der ersten DFB-Pokalrunde bei Regionalligist SV Straelen eine Achterbahn der Gefühle.

Mit dem ersten wirklichen Abschluss der Gastgeber nach einer Viertelstunde musste der Schlussmann der Kiezkicker direkt das erste Mal hinter sich greifen. Gegen den Schuss von Jaron Vicario (22, 19. Minute) ins lange Eck war er nahezu machtlos.
Nachdem Jakov Medic (23) vor dem eigenen Tor noch das 2:0 verhinderte und anschließend gemeinsam mit Eric Smith (26) das Spiel gedreht hatte, deutete alles auf einen weiteren entspannten Spielverlauf für Smarsch hin.
Doch falsch gedacht! "Sie waren ein schwieriger Gegner, der nichts zu verlieren hatte", erklärte der 23-Jährige, der aufgrund von der Finger-Verletzung seines Kontrahenten Nikola Vasilj (26) sowohl in der Liga als auch im Pokal zwischen den Pfosten stehen darf.
Und so musste der Torwart noch ein zweites Mal vor der Pause hinter sich greifen. Bei einem weiten Ball auf Amoros Nshimirimana (20) leistete Abwehrspieler Betim Fazliji (23), der sein Startelf-Debüt für Braun-Weiß gab, keinen Widerstand, sodass der SVS-Stürmer schließlich frei vor Smarsch locker zum 2:2 einschieben konnte.
FCSP-Torwart Dennis Smarsch bedankt sich nach Fehler bei seinen Mitspielern

Als David Otto (23) nach einer guten Stunde St. Pauli wieder in Front schoss, schien dies die Entscheidung gewesen zu sein. Nach einem Platzverweis gegen Manolis Saliakas (26, 77.) kam der Underdog aber noch einmal zurück, und daran hatte Smarsch einen nicht unerheblichen Anteil.
Einen Freistoß von der rechten Seite brachte Vicario nicht in die Mitte, wie alle dachten, sondern zog ihn direkt auf den kurzen Pfosten. Dort hechtete der FCSP-Schlussmann zwar noch hin, boxte sich das Leder aber mehr oder weniger selbst ins Netz. "Das 3:3 war ein Fehler meiner Seite, da stehe ich zu", gab der 23-Jährige nach der Partie offen zu.
Letztlich konnte er sich aber auf seine Teamkollegen verlassen, die in der Nachspielzeit doch noch für den Lucky Punch sorgten. "Deswegen bin ich dankbar, dass Jakov und Eric den Ball noch reingemacht haben. Am Ende zählt aber, dass wir eine Runde weitergekommen sind."
Für Smarsch persönlich könnten der Fehler sowie seine Unsicherheiten in den vergangenen Partien allerdings Folgen haben: Wie der "Kicker" schreibt, sind die Verantwortlichen auf der Suche nach einem neuen Torwart.
Demnach soll bestenfalls noch in dieser Woche ein Keeper kommen, der sofort spielen und sich anschließend mit dem genesenen Vasilj um den Stammplatz zwischen den Pfosten duellieren soll.
Erstmeldung: 1. August, 5.57 Uhr. Aktualisiert: 11.21 Uhr
Titelfoto: IMAGO / Team 2