Nach Trennung von Trainer Timo Schultz: Fan-Protest bei St. Pauli
Hamburg - Die Trennung von Trainer Timo Schultz (45) hat unter den Anhängern des Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli Empörung hervorgerufen. In Social-Media-Kanälen und auf der Internetplattform change.org forderten Fans am Mittwoch, "die Kündigung von Timo Schultz und seinem Team" zurückzunehmen.
"Der überwiegende Teil der Fans des FC St. Pauli sieht das als Fehler an! Wer den FC St. Pauli lebt, würde niemals, zu diesem Zeitpunkt, eine Identitätsfigur wie Timo Schulz (Schulle) vor die Tür setzten", heißt es in der Petition "Schulle muss bleiben". Bis Mittwochnachmittag hatten mehr als 2000 User den Antrag unterstützt.
"Jetzt, wo dem Verantwortlichen bewusst wird, dass die Kaderplanung fehlerhaft war, wird nun Schulle geopfert. Eine indiskutable Vorgehensweise. Hier hat ein anderer Verantwortlicher in erster Linie den Hut zu nehmen", schrieb ein Unterzeichner.
Ein anderer meinte: "Die Entscheidung ist fachlich, menschlich, moralisch falsch und widerspricht unseren Werten... und die ist die endgültige Enttäuschung über dieses Präsidium."
Assistenztrainer Fabian Hürzeler ist die Übergangslösung
Der Trainerposten beim FC St. Pauli soll spätestens bis zum 2. Januar 2023 beim Start ins Trainingslager geklärt sein. Nach Informationen des "Hamburger Abendblatt" soll sich Sportchef Andreas Bornemann (51) bereits mit Florian Kohfeldt (40) getroffen haben. Dessen Beratungsagentur "projekt b" habe lediglich mitgeteilt: "Kein Kommentar."
Bis ein Nachfolger für den am Dienstag beurlaubten Timo Schultz gefunden ist, soll Assistenztrainer Fabian Hürzeler (29) die Mannschaft führen. "Fabian hat bereits gezeigt, wie wertvoll sein Fachwissen und seine Konsequenz für das Team sind", sagte Andreas Bornemann.
Den Sportchef nehmen viele Fans ebenfalls in die Verantwortung. Ihm wird vorgeworfen, die Abgänge der Schlüsselspieler Daniel-Kofi Kyereh (26, SC Freiburg) und Guido Burgstaller (33, Rapid Wien) nicht adäquat aufgefangen zu haben.
Der Verein verweist jedoch darauf, dass der Niedergang bereits in der Rückrunde der Vorsaison begonnen habe.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa