Sensationstor von Ex-Kiezkicker Verhoek! St. Pauli kassiert verdiente Pleite in Rostock

Rostock - Eine klare Angelegenheit! Im Nordderby gegen den verhassten FC Hansa Rostock zeigte der FC St. Pauli eine ganz schwache Leistung und unterlag völlig verdient mit 0:2 (0:2).

Der erste Streich: Rostocks Kai Pröger (l.) behält vor FCSP-Keeper Dennis Smarsch (2.v.r.) die Nerven und schiebt zum 1:0 für die Kogge ein.
Der erste Streich: Rostocks Kai Pröger (l.) behält vor FCSP-Keeper Dennis Smarsch (2.v.r.) die Nerven und schiebt zum 1:0 für die Kogge ein.  © IMAGO / Fotostand

Die Kogge-Tore vor 26.000 Zuschauern im Ostseestadion erzielten Kai Pröger zum 1:0 (4. Minute) und John Verhoek zum 2:0 (17.).

FCH-Trainer Jens Härtel tauschte nach der 0:4-Klatsche beim SV Darmstadt 98 einmal: Lukas Scherff ersetzte den angeschlagenen Svante Ingelsson.

Sein Gegenüber, FCSP-Coach Timo Schultz, nahm im Vergleich zum 3:0-Erfolg gegen den 1. FC Magdeburg hingegen keine Wechsel vor.

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Die Partie wurde zwar mit vierminütiger Verzögerung angepfiffen (ein Tornetz musste geflickt werden), kam dann aber sofort aus den Startlöchern - und die Rostocker zur frühen Führung!

Nach einem Ballverlust von Johannes Eggestein schalteten die Gastgeber blitzschnell um. Pröger wurde steil geschickt, behielt vor Keeper Dennis Smarsch die Nerven und schob überlegt zum 1:0 ein (4.).

Was für ein Schock für die Gäste, die mit den extrem giftigen Hausherren auch in der Folge mächtig Probleme hatten. Ryan Malone verpasste in der neunten Minute den zweiten Treffer, als er nur den Außenpfosten traf.

Startformation des FC Hansa Rostock für das Heimspiel gegen den FC St. Pauli

Anfangself des FC St. Pauli für das Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock

John Verhoek trifft traumhaft zum 2:0 für Hansa Rostock gegen den FC St. Pauli

Grenzenloser Jubel bei John Verhoek (l.): Der Hansa-Stürmer hat soeben per Fallrückzieher zum 2:0 gegen seinen Ex-Verein St. Pauli getroffen.
Grenzenloser Jubel bei John Verhoek (l.): Der Hansa-Stürmer hat soeben per Fallrückzieher zum 2:0 gegen seinen Ex-Verein St. Pauli getroffen.  © IMAGO / Fotostand

Acht Zeigerumdrehungen später fiel dann das 2:0 - und wie: Pröger brachte das Leder vom rechten Flügel in die Mitte, wo Ex-St.-Paulianer Verhoek zum Fallrückzieher ansetzte und die Kugel in der linken unteren Ecke versenkte. Ein absolutes Traumtor (17.)!

Der Kogge gelang bis dato nahezu alles, während die Kiezkicker sowohl offensiv als auch defensiv so gut wie gar nichts auf die Kette bekamen. Etliche Ballverluste prägten das Spiel der Schultz-Elf, zudem gewährte sie dem FCH viel zu viel Raum zum Kontern.

Insbesondere Pröger hatten die Hamburger überhaupt nicht im Griff. Nach einem weiteren Steilpass und einem Stellungsfehler von David Nemeth vergab der Offensivakteur die ganz große Möglichkeit auf das 3:0 (31.).

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Schultz reagierte und brachte noch vor der Pause Etienne Amenyido für Youngster Igor Matanovic, der im Sturmzentrum komplett in der Luft gehangen hatte. Gefährlich blieben aber nur die Rostocker, Pröger vergab das nächste dicke Ding (43.). So ging es mit 2:0 in die Kabinen.

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Gäste ein wenig kompakter, leisteten sich im Kombinationsspiel zudem nicht mehr so viele Unkonzentriertheiten. Folgerichtig war die Partie nun ausgeglichener.

Hansa Rostock verwaltet die klare Führung, St. Pauli fällt nichts ein

Ratlos: St.-Pauli Coach Timo Schultz (vorne) sah einen ganz schwachen, uninspirierten Auftritt seiner Mannschaft.
Ratlos: St.-Pauli Coach Timo Schultz (vorne) sah einen ganz schwachen, uninspirierten Auftritt seiner Mannschaft.  © Christian Charisius/dpa

Wer jetzt aber dachte, die Braun-Weißen würden auf den Anschlusstreffer drängen, sah sich getäuscht: Zwar war der FCSP jetzt besser drin, gefährliche Torchancen waren aber weiterhin absolute Mangelware.

Da sich zudem die Hausherren inzwischen vor allem auf die Defensivarbeit und die Verwaltung der Führung konzentrierten, spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den beiden Strafräumen ab.

Erst in der 70. Minute wurde es wieder brenzlig: Smarsch verhinderte im Eins-gegen-eins mit dem eingewechselten Morris Schröter den dritten Rostocker Treffer und damit die endgültige Entscheidung.

In Gefahr geriet der verdiente Sieg für Hansa trotzdem nicht: Auch in der Schlussphase fiel den St. Paulianern bis auf einen Schuss von Lukas Daschner nichts ein und man hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass sie sich gegen die Niederlage wehrten. So blieb es letztlich beim 0:2 aus Sicht der Schultz-Elf.

Für die Kogge geht es am kommenden Samstag (13 Uhr) mit dem Gastspiel beim Karlsruher SC weiter, die Kiezkicker empfangen zeitgleich den SC Paderborn 07.

Titelfoto: IMAGO / Fotostand

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