Sportchef Andreas Bornemann befreit den FC St. Pauli von seinen "Altlasten"

Hamburg - Das muss man erst einmal schaffen! Seit dem Sommer 2019 ist Andreas Bornemann (51) Sportlicher Leiter beim FC St. Pauli - und seitdem hat sich beim Kiezklub so einiges getan.

Andreas Bornemann (51) ist seit vier Jahren beim FC St. Pauli als Sportlicher Leiter tätig.
Andreas Bornemann (51) ist seit vier Jahren beim FC St. Pauli als Sportlicher Leiter tätig.  © Marcus Brandt/dpa

Zwar spielt der Verein noch immer in der 2. Liga, doch die Mannschaft hat sich innerhalb dieser vier Jahre massiv verändert.

Bornemann hat es geschafft, den FC St. Pauli von seinen "Altlasten" zu befreien. Keiner der 27 Profis, die bei seinem Amtsantritt unter Vertrag standen, werden in der kommenden Saison das braun-weiße Trikot überstreifen. Mit Luca Zander (27) verabschiedete sich in diesem Sommer nun "der Letzte seiner Art" und schließt sich nach Auslaufen seines Vertrages dem Zweitliga-Absteiger SV Sandhausen an.

Ab jetzt ist damit Afeez Aremu (23) der dienstälteste Spieler im Kader der Kiezkicker. Der Nigerianer war vor vier Jahren der erste Transfer von Bornemann, er kam vom norwegischen Erstligisten Start Kristiansand.

FC St. Pauli gegen den FC Bayern: Dieser Weltstar war schon beim legendären 1:8 dabei
FC St. Pauli FC St. Pauli gegen den FC Bayern: Dieser Weltstar war schon beim legendären 1:8 dabei

Der 23-Jährige ist damit auch einer von mehr als 40 Spielern, die der Sportchef ans Millerntor gelotst hat. Darunter waren Volltreffer wie Daniel-Kofi Kyereh (27) oder Guido Burgstaller (34), aber auch aktuelle Leistungsträger wie Eric Smith (26) oder Jackson Irvine (30).

St.-Pauli-Sportchef Andreas Bornemann nennt Trainerwechsel als Grund für die vielen Transfers

Mit Leart Paqarada (28, l.) und Jackson Irvine (30) landete der Sportchef zwei Volltreffer.
Mit Leart Paqarada (28, l.) und Jackson Irvine (30) landete der Sportchef zwei Volltreffer.  © Christian Charisius/dpa

Erstmals geht St. Pauli daher mit einem Kader in die Saison, den der 51-Jährige komplett selbst zusammengestellt hat. "Es geht nicht darum, dass jetzt der letzte Spieler, der länger hier war, gegangen ist. Vielmehr geht es immer darum, zu prüfen, was noch passt und wo sich der FC St. Pauli verbessern kann", erklärte er dem Abendblatt.

Bornemann betonte vielmehr, dass er gar nicht von seiner Mannschaft reden will, und verdeutlichte: "Es ist bei jedem Spieler, den wir holen, auch immer eine gemeinsame Entscheidung, die von Gremien genehmigt werden muss, und nicht nur meine eigene."

Ob dieser Wandel der Mannschaft nun positiv oder negativ zu bewerten ist, sei dahingestellt. Aber der Erfolg der vergangenen zwei Spielzeiten gibt ihm recht. Zum ersten Mal seit dem Bundesliga-Abstieg 2011 beendete der FC St. Pauli zwei aufeinanderfolgende Spielzeiten im oberen Tabellendrittel, auf Platz fünf, um genauer zu sein.

St. Pauli soll die Bayern ärgern: So will Blessin Top-Spieler Musiala stoppen
FC St. Pauli St. Pauli soll die Bayern ärgern: So will Blessin Top-Spieler Musiala stoppen

Als Grund für seine Personalpolitik nannte Bornemann die Trainerwechsel. "Als ich herkam, war der Fußball, den Jos Luhukay (59) spielen lassen wollte, völlig konträr zu dem, den Markus Kauczinski (53) wollte. Wir konnten aber den Kader nicht über Nacht komplett verändern", berichtete er.

Mit dem Trainerwechsel zu Fabian Hürzeler ergab der Transfer von Oladapo Afolayan mehr Sinn

Und so mussten Spieler mit der Zeit gehen, wo der Verein der Meinung war, dass ihre Entwicklung am Millerntor vorbei war. "Die wenigsten haben anderswo das Gegenteil bewiesen", stellte er klar.

Mit dem neuen Trainer Fabian Hürzeler (30) ging erneut ein Wechsel einher. "Es hat sich herauskristallisiert, dass wir mit klaren Außenstürmern und nicht mehr mit der Mittelfeldraute spielen wollen", so Bornemann und führte ein Beispiel an: "Daher machte der Transfer von Oladapo Afolayan (25) mehr Sinn als zuvor."

Und bislang zeigte sich dieser wahrer Gewinn, wie so viele andere Spieler, die der Sportchef bislang ans Millerntor gelotst hat.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

Mehr zum Thema FC St. Pauli: