St.-Pauli-Coach Timo Schultz fiebert dem Derby entgegen: "Es wird knistern"
Hamburg - Timo Schultz (45) ist heiß! Der Chefcoach des FC St. Pauli fiebert dem Stadtderby gegen den Hamburger SV am Freitagabend (18.30 Uhr) entgegen.

"Wir haben ein geiles Spiel vor der Brust, bei uns zu Hause am Millerntor. Darauf freut sich jeder. Viel schönere Spiele kann es nicht geben", verdeutlichte der 45-Jährige auf der Pressekonferenz am Mittwoch.
Der Ex-Profi freut sich insbesondere auf die besondere Derby-Stimmung: "Es wird eine Atmosphäre sein, die wir alle bei den letzten Derbys vermisst haben. Das Stadion ist voll, es wird knistern."
Gleichzeitig rief er die Fans zu einem friedvollen Umgang auf. "Es gehört dazu, wenn man kann, den einen oder anderen Schmähgesang Richtung anderes Team zu rufen. Davon lebt ein Derby ja auch. Es soll zur Sache gehen, aber alles im Rahmen - sowohl auf dem Platz als auch daneben", unterstrich der Übungsleiter.
Dass sein Team als Underdog in die Partie gegen den Tabellenführer geht, wollte "Schulle" nicht überbewerten: "So ein Derby kannst du vom Rest der Saison ausklammern. Es wird hier am Freitagabend 90 Minuten zur Sache gehen und am Ende wird die Mannschaft gewinnen, die ihre eigenen Stärken mehr auf den Platz bringen wird. Alles andere spielt da eher keine Rolle."
Er wolle eine St.-Pauli-Mannschaft sehen, "die ihr Herz auf dem Platz lässt, die von vornherein das Visier hochklappt und das Spiel mit Spaß, Freude, Aggressivität und Entschlossenheit angeht. Die den Gegner stressen wird, nach vorne spielt und versucht, das Spiel mit aller Macht zu gewinnen", so der gebürtige Ostfriese.
Die beiden FCSP-Kapitäne Jackson Irvine und Leart Paqarada sind wieder an Bord

Bei diesem Vorhaben können auch die beiden Kapitäne wieder mithelfen: Leart Paqarada (28, Muskelverletzung) und Jackson Irvine (29, Platzwunde im Gesicht) sind mit an Bord, während Innenverteidiger David Nemeth (21) aufgrund von Adduktorenproblemen ausfällt.
Neben seiner eigenen Mannschaft sprach der 45-Jährige auf über den ungeliebten Stadtrivalen: "Sie haben eine richtig gute Mannschaft. Sie haben zueinandergefunden, schon im Laufe der letzten Saison. Das konnten sie in diese Saison hineintransportieren. Sie ziehen ihr Ding durch, das funktioniert einfach und deshalb stehen sie auch zu Recht da oben."
Insbesondere für HSV-Coach Tim Walter (46) hatte Schultz lobende Worte übrig: "Ich mag die Art und Weise, wie er seine Mannschaft coacht und wie er sie im fußballerischen Bereich nach vorne gebracht hat", gab der Blondschopf zu Protokoll.
Nichtsdestotrotz könne man auch den Rothosen wehtun, ergänzte der Coach. "Wenn wir sie permanent in Zweikämpfe verwickeln und viel Stress ausüben können, dann haben wir schon viel erreicht", erläuterte der ehemalige Mittelfeldspieler.
Abschließend ließ der FCSP-Trainer auch noch durchklingen, wie der ideale Spielverlauf für ihn aussehen würde: "Wenn ich es mir aussuchen kann, dann machen wir einen späten Siegtreffer" - ob die Spieler ihm diesen Wunsch erfüllen?
Titelfoto: Christian Charisius/dpa