St.-Pauli-Trainer Schultz vor Saisonstart kämpferisch: "Auch wir haben uns gut verstärkt"
Hamburg - Endlich geht es los! Der FC St. Pauli startet am Samstag (13 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg in die neue Saison. Die Kiezkicker stehen dabei vor einem schweren Jahr.

Zahlreiche Leistungsträger der vergangenen Jahre haben den Verein verlassen, der Klub musste im Sommer einen XXL-Umbruch vornehmen. Bei vielen Experten gilt St. Pauli daher als Wundertüte.
Trainer Timo Schultz (44) wollte davon am Donnerstag aber nichts wissen. "So würde ich uns nicht bezeichnen", stellte er klar. "Viele haben letztes Jahr schon bei uns gespielt und verfügen über genug Erfahrung."
Dass sein Team als jüngste Mannschaft der Liga (23,4 Jahre) gilt, macht im daher keine Angst. Der 44-Jährige gab zwar zu, dass man einige Spieler verloren habe, aber denen trauere er nicht nach. "Wir haben ein gutes Fundament", betonte "Schulle".
Dass er mit elf Profis aus den Jahrgängen 1998 und 1999 in die Saison gehe, sei für ihn zweitrangig. Immerhin hätten sie schon ein oder zwei Jahre in der zweiten Liga gespielt oder ihre Qualitäten in der Jugend unter Beweis gestellt.
"Wir hoffen, dass sie hier den nächsten Karriereschritt machen", sagte Schultz. "Wir wollen sie auf ein anderes Niveau heben und ihnen die Spielzeit geben, damit sie hier durchstarten können." Dabei erinnerte der FCSP-Trainer dabei an die prominenten Fälle Max Kruse (34) oder Daniel Ginczek (31).
FC St. Pauli bangt noch um Einsatz von Adam Dzwigala

Zwei, denen dieser Schritt in der kommenden Saison zugetraut werden dürfte, sind David Nemeth (21) und Etienne Amenyido (24). Beide fallen aber vorerst aus.
"Sie sind auf einem guten Weg", erklärte Schultz, der sich noch ein wenig Sorgen um Adam Dzwigala (26) machen muss. "Ich hoffe, dass es nur eine Vorsichtsmaßnahme war", sagte er über den Trainingsabbruch am Mittwoch.
Trotz aller Umstände war sich der 44-Jährige sicher, dass sich Gegner Nürnberg am Samstag "ordentlich strecken muss, wenn sie was mitnehmen wollen".
Der Klub, der ohnehin schon über einen starken Kader verfügt hatte, hat sich im Sommer punktuell verstärkt. "Sie haben den Anspruch, oben mitzuspielen. Es wird eine ordentliche Aufgabe zu Beginn", war sich Schultz sicher.
Neben dem FCN zählte der 44-Jährige auch den Stadtnachbarn Hamburger SV, Hannover 96 und Fortuna Düsseldorf zu den Aufstiegsanwärtern.
"Ich habe auch immer Heidenheim auf der Rechnung", gab er an und komplettierte das Feld mit dem SC Paderborn. "Dazu gibt es immer ein oder zwei Überraschungen." Vielleicht ja auch den FC St. Pauli, den in dieser Saison keiner so recht auf dem Zettel hat.
Titelfoto: Christian Charisius/dpa