St. Pauli wird von eiskalten Löwen geschockt und verpasst den Zweitliga-Rekord!

Hamburg - Der Höhenflug ist beendet! Nach zehn Siegen in Serie konnte der FC St. Pauli den Patzer des HSV (0:2 in Kaiserslautern) im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig nicht ausnutzen, musste sich eiskalten Löwen mit 1:2 (0:2) geschlagen geben.

Auch St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine (l.) konnte die Niederlage gegen Braunschweig und das Ende der Siegesserie nicht verhindern.
Auch St.-Pauli-Kapitän Jackson Irvine (l.) konnte die Niederlage gegen Braunschweig und das Ende der Siegesserie nicht verhindern.  © Christian Charisius/dpa

Damit verpassten es die Kiezkicker nicht nur, vor dem anstehenden Derby am Freitag (18.30 Uhr) auf drei Punkte an den ungeliebten Stadtnachbarn heranzurücken, sondern mit dem elften Dreier in Folge auch einen neuen Rekord in der eingleisigen 2. Liga aufzustellen.

Das Nordduell ging dabei für die Braun-Weißen direkt denkbar schlecht los: Es waren gerade einmal 40 Sekunden gespielt, als Maurice Multhaup den BTSV mit einem abgefälschten Linksschuss in Führung brachte - und das ausverkaufte Millerntor-Stadion zum Schweigen.

So wirklich beeindruckt wirkten die St. Paulianer durch den frühen Rückschlag aber nicht. Die Elf von Fabian Hürzeler agierte in der Folge sehr druckvoll und kam durch Manolis Saliakas (3. Minute), Oladapo Afolayan (14.) und erneut Saliakas (15.) auch zu Abschlüssen.

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Die Blau-Gelben setzten auf der anderen Seite voll auf Umschaltsituationen - und nutzten eine davon eiskalt für den zweiten Treffer! In der 25. Minute bekam Ex-HSV-Profi Manuel Wintzheimer halblinks die Kugel, wurde von Jakov Medic nicht richtig attackiert und jagte das Leder kurzerhand trocken ins lange Eck - 0:2.

Und dieses Mal war den Hausherren der erneute Schock anzumerken. Zwar waren die Hamburger auch in der Folge das Team mit mehr Ballbesitz, bis zum Halbzeitpfiff kam dabei allerdings wenig herum.

Die Fans im ausverkauften Millerntor-Stadion hatten sich auf den elften Rekordsieg gefreut - wurden von eiskalten Löwen jedoch schnell zum Schweigen gebracht.
Die Fans im ausverkauften Millerntor-Stadion hatten sich auf den elften Rekordsieg gefreut - wurden von eiskalten Löwen jedoch schnell zum Schweigen gebracht.  © Christian Charisius/dpa

St. Pauli gegen Braunschweig: Jakov Medic' Ausgleich kommt zu spät

Offensivakteur Oladapo Afolayan (r.) war einer der besten Spieler auf dem Platz, biss sich an der kompakten Braunschweiger Defensive aber ebenfalls die Zähne aus.
Offensivakteur Oladapo Afolayan (r.) war einer der besten Spieler auf dem Platz, biss sich an der kompakten Braunschweiger Defensive aber ebenfalls die Zähne aus.  © Christian Charisius/dpa

So gingen die Kiezkicker mit einer Zwei-Tore-Hypothek in den zweiten Abschnitt, den Lukas Daschner mit einer Doppelchance eröffnete, aber entweder an BTSV-Keeper Ron-Thorben Hoffmann scheiterte oder den Kasten verfehlte (51./52.).

Hürzeler wechselte offensiv und brachte Johannes Eggestein für Connor Metcalfe. Der Eingewechselte hatte wenig später auch sogleich die Chance auf den Ausgleich, fand aber in Hoffmann seinen Meister (55.). Ein vermeintlicher Treffer von Afolayan wurde kurz darauf wegen Abseits aberkannt (59.).

Das Duell ging langsam aber sicher auf die Zielgerade, und die Niedersachsen lauerten auf die Entscheidung. Die starken Anthony Ujah und Wintzheimer verpassten diese kurz nacheinander (61./62.).

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Abgesehen davon spielten aber nur die St. Paulianer, die in der 85. Minute tatsächlich zum Ausgleich kamen: Marcel Hartel tankte sich durch und legte zurück auf Medic, der das Leder in die Maschen jagte - 1:2!

Jetzt war noch einmal richtig Spannung drin und die Gastgeber warfen alles nach vorn. Ein Tor sollte aber nicht mehr fallen, sodass der FCSP seine erste Heim-Niederlage nach 15 Spielen und die erste Pleite unter Hürzeler überhaupt hinnehmen musste.

Die Statistik zum Nordderby zwischen St. Pauli und Eintracht Braunschweig

28. Spieltag

FC St. Pauli - Eintracht Braunschweig 1:2 (0:2)

Aufstellung St. Pauli: Vasilj - Dzwigala (35. Aremu), Medic, Mets - Saliakas (77. Saliakas), Irvine, Hartel, Paqarada (86. Beifus) - Metcalfe (46. Eggestein), Daschner (77. Otto), Afolayan

Aufstellung Braunschweig: Hoffmann - de Medina, Benkovic, Kurucay - Multhaup (77. Kaufmann), Henning (60. Krauße), Nikolaou, Donkor, Wintzheimer (86. Marx), Lauberbach (77. Lauberbach) - Ujah (77. Bonga)

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen)

Zuschauer: 29.546

Tore: 0:1 Multhaup (1.), 0:2 Wintzheimer (25.), 1:2 Medic (85.)

Gelbe Karten: Saad (1) / Henning (4), Donkor (5)

Beste Spieler: Paqarada, Afolayan / Benkovic, Wintzheimer, Ujah

Titelfoto: Christian Charisius/dpa

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