TAG24-Zwischenfazit: Welche FCSP-Neuzugänge bis dato überzeugen - und welche nicht

Hamburg - Mit zehn Punkten nach neun Spieltagen krebst der FC St. Pauli durch die 2. Bundesliga, wartet nunmehr seit fünf Partien auf einen Sieg. Doch welchen Anteil haben die Neuzugänge an der Krise? Das TAG24-Zwischenfazit.

Ersatzkeeper Sascha Burchert (32, l.) wartet seit seinem Wechsel noch auf seinen ersten Einsatz für St. Pauli. Manolis Saliakas (26) ist hingegen Stammspieler.
Ersatzkeeper Sascha Burchert (32, l.) wartet seit seinem Wechsel noch auf seinen ersten Einsatz für St. Pauli. Manolis Saliakas (26) ist hingegen Stammspieler.  © Fotomontage: IMAGO/KBS-Picture, Marcus Brandt/dpa

Sascha Burchert (32)

Der 32-jährige Keeper kam ablösefrei aus Fürth und stand bisher noch keine einzige Minute für den FCSP auf dem Platz.

Erst saß er als Ersatz von Dennis Smarsch (24) auf der Bank, dann als Back-up für den zurückgekehrten Nikola Vasilj (26). Sollte sich der Bosnier nicht verletzen, dürfte Burchert die komplette Saison auf der Bank verbringen.

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Manolis Saliakas (26)

Der Grieche kam ablösefrei von PAS Giannina und erkämpfte sich im Duell mit Luca Zander (26) sofort einen Stammplatz. In allen zehn Pflichtspielen stand der 26-Jährige in der Startelf.

Dabei überzeugte der Rechtsverteidiger mit unermüdlichem Einsatz und viel Vorwärtsdrang. Aber: Erst eine Torvorlage geht auf das Konto des offensiv denkenden Abwehrspielers - da kann und muss mehr kommen.

Wenn Saliakas so weitermacht und zukünftig auch noch mehr ins Offensivspiel der Kiezkicker eingebunden wird, kann er so unverzichtbar werden wie Leart Paqarada (27) auf der Gegenseite.

Betim Fazliji muss sich steigern, David Nemeth zahlt das Vertrauen zurück

Betim Fazliji (23, l.) kann bisher nicht überzeugen. Anders als David Nemeth (21), der auf dem besten Weg zum zukünftigen Abwehrchef ist.
Betim Fazliji (23, l.) kann bisher nicht überzeugen. Anders als David Nemeth (21), der auf dem besten Weg zum zukünftigen Abwehrchef ist.  © Fotomontage: IMAGO/Zink, Daniel Bockwoldt/dpa

Betim Fazliji (23)

Rund 800.000 Euro überwiesen die Braun-Weißen an den FC St. Gallen, um sich die Dienste des Innenverteidigers zu sichern. Bisher hat Fazliji die Ablöse noch nicht rechtfertigen können.

Zwar stand der kosovarische Nationalspieler in acht Partien auf dem Platz, oftmals kam er jedoch nur von der Bank (278 von 900 möglichen Spielminuten).

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Wenn der 23-Jährige mal spielte, wirkte er zudem nicht sehr sattelfest, eher wir ein Unsicherheitsfaktor. Fest steht: Der junge Verteidiger muss sich steigern, wenn Coach Timo Schultz (45) auf ihn setzen soll.

David Nemeth (21)

Der 21-Jährige wechselte für 1,3 Millionen Euro vom 1. FSV Mainz 05 ans Millerntor und hatte zu Beginn Pech: Wegen eines Muskelfaserrisses verpasste er die ersten drei Ligaspiele sowie die Partie beim SV Straelen im DFB-Pokal.

Als er wieder fit war, bekam er von Schultz jedoch das Vertrauen. In allen sechs darauffolgenden Begegnungen stand der junge Innenverteidiger in der Startelf und wusste auch durchaus zu überzeugen. Zudem konnte er bereits als Torschütze glänzen.

Für sein Alter ist der Österreicher schon ziemlich weit - auch, wenn noch nicht alles klappt. Mit einem Vertrag bis 2026 ist Nemeth der prädestinierte Abwehrchef der Zukunft, sollte Jakov Medic (24) den Verein verlassen.

Von Connor Metcalfe und Carlo Boukhalfa muss deutlich mehr kommen

Connor Metcalfe (22, l.) und Carlo Boukhalfa (23) haben etwas gemeinsam: Die beiden Mitspieler warten noch auf ihren großen Durchbruch beim FCSP.
Connor Metcalfe (22, l.) und Carlo Boukhalfa (23) haben etwas gemeinsam: Die beiden Mitspieler warten noch auf ihren großen Durchbruch beim FCSP.  © Fotomontage: Imago/Eibner, Swen Pförtner/dpa

Connor Metcalfe (22)

Der Mittelfeldspieler ist nach seinem ablösefreien Wechsel vom australischen Erstligisten Melbourne City FC noch nicht richtig in Hamburg angekommen.

Zwar gelang ihm beim 2:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth das wichtige Tor zum Endstand, ansonsten sieht Metcalfes Bilanz aber ziemlich dürftig aus: Fünf Einsätze, 84 Spielminuten.

Der 22-Jährige braucht noch Zeit, um sich fernab der Heimat zu dem Spieler zu entwickeln, den der FCSP auf Strecke in ihm sieht. Der Distanztreffer gegen Fürth war ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Carlo Boukhalfa (23)

Auch der 23-Jährige wartet nach seiner Verpflichtung vom SC Freiburg noch auf den Durchbruch bei den Hamburgern: In sechs (Kurz-)Einsätzen und 124 Spielminuten gelang dem Mittelfeldakteur noch keine Torbeteiligung.

Gegen den SV Sandhausen und bei seinem Ex-Verein, dem SSV Jahn Regensburg, saß Boukhalfa zuletzt jeweils 90 Minuten auf der Bank - ein klares Zeichen von Übungsleiter Schultz, dass er sich von dem Neuzugang mehr erwartet.

David Otto zeigt bisher zu wenig, Johannes Eggestein ist gut gestartet

David Otto (23, l.) ist bisher noch an keinem Treffer der Kiezkicker beteiligt gewesen. Ganz anders Johannes Eggestein (24), der bereits vier Scorerpunkte gesammelt hat.
David Otto (23, l.) ist bisher noch an keinem Treffer der Kiezkicker beteiligt gewesen. Ganz anders Johannes Eggestein (24), der bereits vier Scorerpunkte gesammelt hat.  © Fotomontage: FC St. Pauli, Daniel Bockwoldt/dpa

David Otto (23)

Mehr erwartet wird auch von dem Neuzugang der TSG 1899 Hoffenheim. Nach neun Einsätzen steht der 23-Jährige lediglich bei einem Tor - für einen Stürmer eindeutig zu wenig.

So verwundert es nicht, dass der Offensivakteur nur in zwei der zehn Pflichtspiele in der Startelf stand und lediglich 291 von 900 möglichen Spielminuten bestritt.

Auch wenn Otto mitunter ganz gute Ansätze zeigte, muss er sich nach der Länderspielpause gehörig steigern, um mehr Einsatzminuten zu bekommen.

Johannes Eggestein (24)

Der Angreifer hat sich nach seinem Wechsel vom belgischen Erstligisten Royal Antwerpen zum Stammspieler bei St. Pauli entwickelt. In allen zehn Pflichtspielen stand der 24-Jährige von Beginn an auf dem Feld.

Mit drei Treffern ist er neben Jackson Irvine (29) der beste Torschütze der Kiezkicker, zudem gelang ihm im Pokal gegen Straelen eine Torvorlage.

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Mittelstürmer seit fünf Partien nicht mehr getroffen hat. Dem Spieler und dem Team würde es guttun, wenn diese Serie nach der Länderspielpause ein Ende hat.

Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa

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