FSV-Standardexperte Göbel sucht neue Abnehmer für seine Eckbälle
Zwickau - Standardexperte Patrick Göbel (29) tüftelte in der Vorbereitung fleißig an seinen Ecken. In der letzten Saison waren die scharf nach innen gezirkelten Bälle für den FSV Zwickau eine echte Waffe.

Von den elf Toren, die Göbel inklusive des Hinspiels gegen Türkgücü München, das später aus der Wertung fiel, vorbereitete, resultierten acht (!) aus Eckbällen. Doch diese Saison hat die Sache einen Haken. Nahezu alle Abnehmer sind weg!
Marco Schikora (27, 3 Tore), Lars Lokotsch (26, 2) sowie Steffen Nkansah (26) und Max Reinthaler (27, je 1) verließen die Schwäne im Sommer. Einzig Dominic Baumann (27, 1) ist noch da. Das beschäftigt Göbel. Er studiert nicht nur neue Varianten ein, sondern stimmt Timing und Laufwege mit den Neuzugängen, seinen neuen Abnehmern ab.
"Die Abläufe müssen stimmen. Zum Beispiel, wer wo einläuft. Darauf müssen wir uns verständigen, aber auch variabel bleiben. Es gibt auch Unbekannte. Zum Beispiel, ob der Torhüter herauskommt oder nicht und wie unsere Zielspieler gedeckt werden", verrät Göbel.
So rückte Schikora mit 1,81 Metern Körpergröße nicht sofort in den Gegnerfokus, war aber mit fünf Treffern nach Ecken hocheffektiv. Er hatte ein Näschen und knipste in der Hinrunde. Das registrierten die Gegner und stellten ihn zur Rückrunde kalt.
"Es gibt [in Zwickau] keinen, der nicht gerne zum Training kommt."

Nkansah, Lokotsch und Reinthaler brachten dagegen Gardemaße mit. Körpergröße ist, was Zwickau nach deren Abgängen abgeht. Lukas Krüger (22), Leonhard von Schroetter (23), Robin Ziegele (25) oder Jan Löhmannsröben (31) könnten ihren Part übernehmen.
Göbel ist deswegen nicht bange: "Von Anfang an wurde gefragt, was hier für ein Fußball gespielt wird und wie wir es von der Art und Weise her angehen. Es ist intensiv, es ist anstrengend und sehr mutig. Das wissen die Jungs. Ich finde, dass sie das gut machen und sich vor allem gut integriert haben."
In der Stadionallee steht das "Wir" im Vordergrund. Das sieht man in der Mixed-Zone auf den ersten Blick. Keine Starallüren, kein "Hoppla, hier komm' ich", sondern herzliches Miteinander.
"Die Mannschaft ist voll intakt. Es gibt keinen, der nicht gerne zum Training kommt. Das hat das Trainingslager nochmal bewiesen. Wir haben viel aufeinander gehockt, aber niemandem war langweilig und keiner bekam einen Lagerkoller", so Göbel.
"Das zeigt, dass wir uns auch außerhalb des Platzes super verstehen. Wir sind eine Mannschaft. Selten habe ich erlebt, dass alle so offen und herzlich füreinander da sind", bestätigt der 29-Jährige.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag