FSV-Coach Enochs nach bitterer München-Pleite: "Haben komplett versagt"

Zwickau - Der FSV Zwickau steckt tief in der Krise. Infolge des 1:3 (0:3) beim TSV 1860 München beenden die Schwäne die Hinrunde mit nur 16 Punkten und damit so schlecht wie nie zuvor in sechseinhalb Jahren Drittligazugehörigkeit. Elf Niederlagen und nur ein Sieg aus den letzten Partien runden die Bilanz des rot-weißen Grauens ab.

Immer einen Schritt zu spät - wie hier Maximilian Jansen (29, h.) gegen Martin Kobylanski (28), der den dritten Treffer für 1860 schoss.
Immer einen Schritt zu spät - wie hier Maximilian Jansen (29, h.) gegen Martin Kobylanski (28), der den dritten Treffer für 1860 schoss.  © imago/foto2press

"Jeder Spieler trägt die Verantwortung für sein Spiel. Es hat nix mit der Taktik zu tun, wenn man nach 28 Sekunden zurückliegt", ging Coach Joe Enochs (51) hart ins Gericht.

Raphael Holzhauser (29, 1.) stand nach einem über den rechten Flügel vorgetragenen Angriff im Zentrum sträflich frei und bescherte Zwickau einen frühen Rückstand, ähnlich dem aus der Vorwoche gegen Oldenburg. Damals hielt hinten die Null "immerhin" bis zur dritten Minute.

Man habe das angesprochen, geändert hat sich freilich nichts und das gibt Enochs arg zu denken: "Es war einfach zu wenig von allen. Wir haben komplett versagt, auch als Trainerteam." Schonungslos ehrliche Worte, die es jetzt auch braucht, genauso wie klare Signale.

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Ein solches setzte Enochs mit der Auswechslung von Jan Löhmannsröben (31, 12.) - was dieser mit einem wütenden Tritt in den Schneehaufen quittierte - und der Umstellung von Dreier- auf Viererkette.

Was blieb auch anderes übrig, nachdem 1860 bereit schien, den Gästen ein Debakel zu bereiten. Erneut kamen die Löwen über die rechte Seite, wo Yannik Möker (23) seinen Gegenspieler Yannick Deichmann (28) nicht gestellt bekam. Die Eingabe klärte Löhmannsröben vor die Füße von Fynn Lakenmacher (22, 7.).

FSV-Trainer Joe Enochs schlägt Alarm: "Sind momentan weit weg davon, stabil gegen den Ball zu spielen"

FSV-Trainer Joe Enochs (51) muss die Defensive so schnell wie möglich in den Griff bekommen.
FSV-Trainer Joe Enochs (51) muss die Defensive so schnell wie möglich in den Griff bekommen.  © IMAGO/Ulrich Wagner

"Natürlich war 'Lö' mit der Auswechslung nicht glücklich, aber wir mussten umstellen und in der Viererkette sind Robin Ziegele und Davy Frick in der Innenverteidigung einen Tick vor ihm", erklärt Enochs den Wechsel. Ob der temperamentvolle Löhmannsröben der Argumentation folgt ...

Es darf jedenfalls nicht dazu führen, dass sich die nächste Baustelle auftut, denn davon hat Zwickau schon genügend, denn in der gegenwärtigen Verfassung sind die Westsachsen nicht drittligatauglich.

Die Viererkette sorgte zwar für mehr Stabilität und trotzdem konnte Martin Kobylanski (28, 42.) wieder relativ frei auf 3:0 erhöhen, ehe Dominic Baumann (27, 56.) als Joker verkürzte.

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Enochs ist alarmiert: "Wir sind momentan weit weg davon, stabil gegen den Ball zu spielen."

Titelfoto: Montage: imago/foto2press, IMAGO/Ulrich Wagner

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