60 Minuten in Unterzahl: Halle zieht bei Ristic-Debüt Kellerkrimi gegen Oldenburg!

Hannover - Das nennt man wohl einen Auftakt nach Maß! Der Hallesche FC hat beim Debüt von Neu-Trainer Sreto Ristic (47) den turbulenten Kellerkrimi gegen den VfB Oldenburg mit 1:0 (0:0) gewonnen. Der goldene Torschütze hatte zweifachen Grund zum Feiern.

Drei HFC-Schlüsselspieler brüllen ihre Freude heraus: Kapitän Jonas Nietfeld (29, l.), Torwart Felix Gebhardt (20, m.) und Elfmeter-Schütze Niklas Kreuzer (30, r.).
Drei HFC-Schlüsselspieler brüllen ihre Freude heraus: Kapitän Jonas Nietfeld (29, l.), Torwart Felix Gebhardt (20, m.) und Elfmeter-Schütze Niklas Kreuzer (30, r.).  © Imago / Jan Huebner

Spätestens ab der 30. Minute war es Abnutzungskampf pur für den Halleschen FC! Mittelfeld-Abräumer Aljaz Casar (22) hatte nach 29 Minuten wegen wiederholten Foulspiels den Gelb-Roten Karton gesehen.

Mitspieler und Ex-Dynamo Niklas Kreuzer (30) meinte nach dem Spiel auf die Szene bei MagentaSport angesprochen: "Im ersten Moment dachte ich mir, blöder kann man nicht sein", um dann mit einem verschmitzten Grinsen nachzuschieben: "Schlussendlich hat er alles richtig gemacht, der Junge."

Apropos Grinsen: Aus dem dürfte Kreuzer am Montagabend gar nicht mehr 'rausgekommen sein. Denn er war nicht nur diejenige, der den Elfmeter in der 51. Minute zum goldenen Siegtreffer verwandelte. Er feierte an dem Tag auch seinen 30. Geburtstag.

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Kreuzer zeigte sich treffsicher. Es war der vierte von vier Elfern, den er diese Saison im Tor unterbrachte.

Viel wichtiger: Durch den dreifachen Punktgewinn gab der HFC die rote Laterne in der 3. Liga ab und rückte Oldenburg bis auf einen Punkt auf die Pelle.

Erster Auswärtssieg für den Halleschen FC in der 3. Liga 2022/23

Für Sreto Ristic (47), hier noch in der Dienstkleidung seines vormaligen Arbeitgebers, den Kickers Offenbach, war es ein Traum-Einstand.
Für Sreto Ristic (47), hier noch in der Dienstkleidung seines vormaligen Arbeitgebers, den Kickers Offenbach, war es ein Traum-Einstand.  © IMAGO / Kellner

Darüber hinaus war es der erste Auswärtssieg der Saison (!), der am Ende des Abends zu Buche stand. Vielleicht kam den Hallensern, die von etwa 500 Reiselustigen an jenem milden Montagabend begleitet wurden, die relativ kurze Anfahrt entgegen.

Statt nach Oldenburg, wo das Heimstadion des VfB keine Flutlichtanlage besitzt, wurde die Reise nach Hannover angetreten und im Stadion des Zweitligisten gespielt.

Zugleich war es das Debüt von Sreto Ristic, der das Team erst vor gut einer Woche übernommen hatte. Seine ersten Maßnahmen: Kapitän Jonas Nietfeld (29) wurde wider Erwarten zurück in die Innenverteidigung beordert und prinzipiell der Ball nicht mehr wie in der Meyer-Ära übers ganze Feld gejagt. Kompaktheit war angesagt.

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Der Plan ging auf, wenngleich Ristic nach Spielschluss gegenüber dem MDR urteilte, "im richtigen Moment das Glück auf unserer Seite gehabt" zu haben. Was er damit meinte?

Nun ja, die Elfmeter-Entscheidung war eine äußerst schmeichelhafte oder wie es Oldenburg-Coach Dario Fossi (41) ausdrückte: "Das soll ein Elfer sein? Das ist ein Witz. Schaut euch Handball an, da kriegen die's mitten ins Gesicht und bleiben stehen."

Fossi gab aber auch zu: "Es ist unsere eigene Schuld. (...) Mit einem Mann mehr ist es dann auch ein bisschen schwierig." Zur ganzen Wahrheit gehört ebenso, dass Halle-Neuzugang Erich Berko (28) in der ersten Halbzeit ein klarer Elfer verweigert wurde.

So musste Halle bis in den 2. Durchgang warten, ehe der Elfmeter-Pfiff ertönte. Ristic pragmatisch: "Wer arbeitet, wird auch belohnt."

Titelfoto: Bildmontage: IMAGO / Jan Huebner

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